K.St.V. Rheno-Frankonia

K.St.V. Rheno-Frankonia
Wappen Karte
Wappen des K.St.V. Normannia
Lage der Stadt Würzburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Universität: Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Gründung: 18. Februar 1892 in Würzburg
Verband: KV
Kürzel: Rh-F!
Farben: Grün-Weiß-Gold
Wahlspruch: Treu, frei!

Die Katholische Studentenverbindung Rheno-Frankonia Würzburg ist eine am 18. Februar 1892 gegründete nichtfarbentragende, nichtschlagende, katholische Studentenverbindung. Sie gehört dem Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Rheno-Frankonia

Rheno-Frankonia-Zirkel.jpg

Rheno-Frankonen Zirkel

Der K.St.V. Rheno-Frankonia wurde am 18. Februar 1892 unter dem Namen "Academia" in Eichstätt gegründet. Schon zu Beginn verpflichtete man sich auf die bis heute gültigen Prinzipien der Religion, Wissenschaft und Freundschaft.

Bereits ein Jahr später, im Juli 1893, erfolgte die Aufnahme der Verbindung in den "Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine" als 25. Mitglied.

Aufgrund der zunehmend sich verschlechternden personellen Situation in Eichstätt zu Anfang des 20. Jahrhunderts beschloss man, einen Neuanfang in einer größeren Studentenstadt zu wagen: die Wahl fiel auf Würzburg. Hier formierte sich 1910 die Rheno-Frankonia und trat somit die Nachfolge der Academia an, deren Farben Grün, Weiß, Gold sie unverändert übernahm. Der neue Name sollte den Umfassungsanspruch der Verbindung zum Ausdruck bringen: Studenten aus allen Teilen Deutschlands wurden und werden auch heute noch Bundesbrüder.

Nach dem Ersten Weltkrieg entfaltete die Rheno-Frankonia ein lebhaftes Verbindungsleben, das mit der zwangsweisen Suspendierung im Jahre 1934 durch die Nationalsozialisten ein jähes Ende fand. Eine Verschärfung dieser Bestimmung erfolgte dann noch im Juni 1938, als sämtliche katholische Korporationen polizeilich verboten wurden.

Die Wiedergründung der Rheno-Frankonia wurde im Herbst 1947 in die Wege geleitet und mündete in den Neuaufbau von Altherrenschaft und Aktivitas sowie in die Aufnahme des vollen Verbindungsbetriebes zum Wintersemester 1948/49.

Im März 1960 konnte das Weinhaus "Zur Kette" erworben werden, das seitdem als Wohn- und Veranstaltungshaus den Aktiven zur Verfügung steht.

Zum 90. Stiftungsfest im Jahre 1982 schloss sich der K.St.V. Tannenberg, der keine eigene Aktivitas mehr hatte, der Rheno-Frankonia an.

Die K.St.V. Tannenberg-Königsberg ging 1927 aus der Teilung der Borussia Königsberg hervor. Der Name sollte an den Sieg des Generals Paul von Hindenburg im Jahre 1914 erinnern und ein Symbol für die Einigkeit des gesamten deutschen Volkes sein. Auch diese Verbindung löste sich 1934 unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes selbst auf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte Tannenberg seinen Sitz nach Berlin, musste aber 1970 aufgrund des mangelnden Interesses unter der Berliner Studentenschaft den Aktivenbetrieb einstellen. Der verbliebene Altherrenverein schloss sich 1982 der Rheno-Frankonia in Würzburg an.

Das Verbindungshaus „Kette“

Die Grundmauern der Kette stammen aus dem Jahr 1456; damit gehört die Kette zu den ältesten Häusern Würzburgs. Allerdings hat sie wohl nicht der Kettengasse ihren Namen gegeben, diese wurde ihr von dem „Kettenborn“ (einem Brunnen), der am früher verschlossenen Ende zur Domerschulstraße stand, gegeben. Zwar soll bereits Goethe hier seinen Wein geschöppelt haben, dies ist aber unwahrscheinlich, da erst 1877 eine Schankerlaubnis erteilt wurde und eine vorherige Genehmigung nicht nachzuweisen ist (Andererseits verfügt die Kette über den zweitältesten Weinkeller Würzburgs- wozu einen so großen Weinkeller, wenn nicht ausgeschenkt wird…).

Trotzdem entwickelte sich die Kette zu einem sehr angesehenen Lokal, das im „Baedeker“ 1913 neben dem Stachel und den beiden Spitälern als Weinlokal genannt wird. Belegt sind namhafte Gäste wie der Maler Menzel, Otto Rückert, viele lokale Maler und Dichter und andere. Der besondere Reiz der Kette ergab sich daraus, dass im ersten Stock mehrere kleine Weinstuben eingerichtet waren. Am 16. März 1945 wurde die Kette jedoch bis auf die Außenmauern und den tiefgelegenen Gewölbekeller zerstört. Dieses wurde wieder aufgebaut, wobei die Weinstuben in Fremdenzimmer umgewandelt wurden. Ansonsten war man jedoch bemüht, der Kette den alten Flair wiederzugeben. So wurden z.B. einige der alten Fenster wieder hergerichtet. Dieser Neubau wurde am 6. Mai 1950 wieder eröffnet und bis 1960 als Gaststätte betrieben.

Am 7. März 1960 wurde die Kette schließlich an den HBV verkauft und stand der Aktivitas ab dem 15. April 1960 zur Verfügung. Am 19. Juni 1960 wurde die Kette schließlich anlässlich des 68. Stiftungsfestes offiziell eingeweiht. Mittlerweile wurde sogar der Kellerausbau vorgenommen; zwar ist kein Kneipsaal für 60 Personen entstanden, immerhin bietet er gut 40 Personen Platz für gemütliche Jazzabende, Weihnachtsfeiern etc.

Bekannte Mitglieder

  • Manfred Bengel, Juraprofessor in Erlangen-Nürnberg und Präsident der öffentlich-rechtlichen Notarkasse in München
  • Armin Grein, ehrenamtlicher Bundesvorsitzender der Freien Wähler in Deutschland
  • Michael Hochgeschwender, Professor für Kulturanthropologie und nordamerikanische Kulturgeschichte in München
  • Hans Wölfel, geb. 1902, Rechtsanwalt in Bamberg, Gegner des Nationalsozialismus, 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet

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