- KHM 188
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Spindel, Weberschiffchen und Nadel ist ein Märchen (Typ 585 nach Aarne und Thompson), das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 188 enthalten ist (KHM 188).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Ein Waisenmädchen wird von einer Spinnerin fromm erzogen. Nach ihrem Tod kommt ein freiender Prinz, sich die Reichste und die Ärmste anzuschauen, weil er keine arme nehmen soll und keine reiche will. Die Reiche ist geputzt und geht ihm entgegen, aber er sieht sie nur an und reitet weiter. Das Waisenmädchen, als er zum Fenster hereinschaut, wird rot, aber spinnt weiter, bis er weg ist. Ihr ist heiß. Sie spinnt weiter und singt "Spindel, Spindel, geh du aus, bring den Freier in mein Haus." Da springt die Spindel weg und rollt zum Prinz, der ihr folgt. Das Mädchen webt und singt "Schiffchen, Schiffchen, webe fein, führ den Freier mir herein." Das Schiffchen springt vor die Tür und webt einen Teppich mit Rosen und Lilien, Hasen und Kaninchen, Hirschen und Rehen. Das Mädchen näht und singt "Nadel, Nadel, spitz und fein, mach das Haus dem Freier rein." Die Nadel springt ihr weg und überzieht den Raum mit grünem Tuch. Als der Prinz kommt, reicht sie ihm nur die Hand. Sie wird seine Braut, und hält Spindel, Weberschiffchen und Nadel in Ehren.
Herkunft
Die Brüder Grimm übernahmen das Märchen in die Kinder- und Hausmärchen ab der 5. Auflage (1843) aus Ludwig Auerbachers Büchlein für die Jugend. Sie merken noch an, dass es Geräte sind, womit die Fleißigen zu schaffen haben, und die sich nun dem Mädchen dankbar erweisen.
Literatur
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 768-770. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 271, 512. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)
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