- Kai Kaus
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Kai Kawous (auch Kay Kāvūs, Kaykawous oder Kai Kaus [kəi kɔːˈvuːs]) ist ein mythischer altiranischer König, Bruder des Ārash.
Getrieben von seiner Gier nach Ruhm und Macht, brach er auf, um das Land der Zauberer und Dämonen zu erobern. Durch die Torheit dieses Unterfangens ("er will den Thron der Welt und vermag nicht einmal auf einem Schemel zu sitzen") gelangte das ganze persische Heer in Gefangenschaft und alle wurden mit Blindheit geschlagen. Der Held Rostam befreite ihn mittels seines Sieges über den Dämon; mit dem vergossenen Blut des Dämons, das er in die Augen des Schahs träufelte, wurde dieser wieder sehend. Kai Kawous, nach Rache dürstend, wollte daraufhin das Land mit Plünderungen, Raub und Mord durchziehen. Rostam brachte ihn jedoch zur Vernunft ("Mord gebiert Mord") und von nun an herrschte Frieden bis zum Aufstand der Araber.
Die Vermählung der Königstochter Sudabeh mit dem persischen König ließ den eroberten Monarch von Hamaweran nicht ruhen (Thron und Tochter geraubt), bis er Kai Kawous eine Falle in seinen Palast stellen konnte. Abermals wurde letzterer aus dieser misslichen Lage von Rostam befreit. Die dritte Torheit des Kai Kawous, zum Mond fliegen zu wollen, erforderte die massenweise Züchtung von Adlern. An einem Gestell an welchem die Adler befestigt, wollte er den Himmel erobern. Die Vögel, erschöpft vom Flug, landeten mit ihm unsanft in einem Baum. Dadurch geläutert und vom Volk ausgelacht, kam er zur Ruhe und beherrschte endlich seinen Tatendrang.
Die Prinzen Kāvūs und Ārash wurden schon in den Schriften Zarathustras erwähnt. Wahrscheinlich waren sie Herrscher der antiken arischen Völker, die in Zentralasien und Iran einwanderten und Vorfahren der Baktrier und Sogdier wurden, und somit die Vorfahren der heutigen Perser bzw. Tadschiken.
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