Kaimanfisch

Kaimanfisch
Knochenhechte
Gefleckte Knochenhechte (Lepisosteus oculatus)

Gefleckte Knochenhechte (Lepisosteus oculatus)

Systematik
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Ordnung: Knochenhechtartige
Familie: Knochenhechte
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Lepisosteiformes
Hay, 1929
Wissenschaftlicher Name der Familie
Lepisosteidae
Cuvier, 1825
Kopf des Alligatorhechts (Atractosteus spatula)

Die Knochenhechte (Lepisosteidae, von gr. 'lepis' - Schuppe und 'osteon' - Knochen) sind eine Familie von Knochenfischen, die mit zwei Gattungen und sechs Arten in Süß- und Brackgewässern Nord- und Mittelamerikas von Québec (Kanada) bis Costa Rica und Kuba vorkommen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Knochenhechte weisen einen langgestreckten, starren Körper auf. Die größte Art ist der Alligatorhecht (Atractosteus spatula), der etwa drei Meter Länge erreichen kann. Die Kiefer sind zu einer langen Schnauze ausgezogen, an deren Spitze die Nasenöffnungen sitzen. Sie tragen je Seite eine (Lepisosteus) oder zwei (Atractosteus) Reihen verlängerter, nadelartiger Zähne. Der Körper ist von einem Panzer aus kräftigen, rautenförmigen, nicht-überlappenden Ganoidschuppen bedeckt, die meist gelenkig verbunden sind. Entlang der Seitenlinie sitzen davon 56 bis 60. Die Wangen sind von einer Reihe von Knochenplatten bedeckt, der Kiemendeckel weist drei Strahlen auf.

Alle Flossen tragen nur Weichstrahlen. Die Brust- und Bauchflossen sitzen tief am Körper, die Rücken- und Afterflosse sind weit nach hinten versetzt. Beide weisen ebenso wie die Heterozerke Schwanzflosse an ihrer Basis Stützschuppen auf.

Das Skelett weist keinen Kiemenzwischendeckel (Interoperculum) auf. Je Kopfseite sind zwei oder mehr Supratemporalknochen vorhanden. Das Pflugscharbein ist paarig. Der Oberkieferknochen ist klein und unbeweglich, eine Supramaxilla fehlt. Ein funktionsfähiges Hintehauptsgelenk erlaubt Nickbewegungen. Die Wirbel sind opisthocoel (auf der Hinterseite ausgehöhlt) und gelenkig verbunden.

Lebensweise

Knochenhechte halten sich während des Sommers bevorzugt in flachem Wasser mit dichtem Bewuchs auf, wo sie häufig an die Oberfläche kommen, um, häufig mit weit emporgestreckten Kiefern, Luft aufzunehmen. Die gut mit Blutgefäßen versorgte Schwimmblase ermöglicht ihnen eine die Kiemen unterstützende Hilfsatmung. Im Winter suchen sie tiefere Bereiche auf.

Alle Knochenhechte sind Lauerjäger, die nur selten schnelle Bewegungen ausführen. Als Beutetiere dienen vorwiegend Fische, aber auch Krustentiere und bei größeren Tieren auch Wasservögel.

Während ausgewachsene Tiere auch Brack- und selten Salzwasserbereiche aufsuchen, wird ausschließlich im Süßwasser gelaicht. Die klebrigen Eier werden meist von März bis Mai am Grund oder an Wasserpflanzen abgesetzt und nicht bewacht. Die schnell wachsenden Larven hängen sich nach dem Schlüpfen mit einem Stirnsaugnapf senkrecht auf, bis der Dottervorrat aufgebraucht ist.

Nutzung

Knochenhechte werden vor allem in Brack- und Küstengewässern mit verschiedenen Methoden für den lokalen Verzehr gefangen. Der Alligatorhecht wird in Texas auch kommerziell mit Netzen befischt. Aus den Ganoidschuppen wird Schmuck gefertigt. Die Eier der Knochenhechte gelten als giftig.

Systematik

Fossil ist die Familie der Knochenhechte seit der Oberkreide bekannt, die Ordnung Lepisosteiformes seit dem frühen Perm, die von der Schwesterordnung der Kahlhechtartigen (Amiiformes) fand wahrscheinlich vor etwa 260 Millionen Jahren statt. Von manchen Autoren werden die Knochenhechte auch der ansonsten nur durch fossile Arten bekannte Ordnung der Semionotiformes gestellt.

Die Familie umfasst sieben rezente Arten in zwei Gattungen:

Literatur

  • K.E. Carpenter (Hrsg.): The living marine resources of the Western Central Atlantic. Volume 2: Bony fishes part 1 (Acipenseridae to Grammatidae). In: FAO Species Identification Guide for Fishery Purposes and American Society of Ichthyologists and Herpetologists Special Publication. 5, FAO, Rom 2002, S. 676 (Volltext). 
  • Einträge Familie und Ordnung bei Fishbase (englisch)
  • Günther Sterba: Süßwasserfische aus aller Welt. Urania, Leipzig, Jena, Berlin 1977, S. 27-28. 

Webseiten


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