Kaiserkrone (Kronenart)

Kaiserkrone (Kronenart)

Eine Kaiserkrone ist eine Kopfzier, welche von Kaisern getragen wird, oder in Darstellung auf ihren Wappen aufscheint. Die Form ist nicht festgelegt, aber sie ist üblicherweise sehr prächtig aus edlem Metall gestaltet und mit Edelsteinen und Perlen verziert. Meist ist in den metallenen Kronreif ein hölzerner Reif eingesetzt der auf die Kopfform des letzten Trägers zurückgeht. Gelegentlich ist dieser Holzreif mit Leder überzogen, das den Schweiß aufnehmen kann.

Da der Kaisertitel selten beansprucht wurde, gibt es auch wenige Kaiserkronen.

Im Heiligen Römischen Reich gab es eine Kaiserkrone, die von den meisten Kaisern während ihrer Krönungszeremonie, die in Aachen beziehungsweise ab dem 16. Jahrhundert in Frankfurt stattfand, getragen wurde. Diese Krone, auch Reichskleinod genannt, wurde im Mittelalter hergestellt, und zwar, wie man vermutet, aus Buchdeckeln. Die 8 Paneele symbolisieren das himmlische Jerusalem. Vier davon sind mit Darstellungen der Könige David und Salomon und der Propheten Ezechias (Hiskia) und Jesaja verziert. Der Bügel und das Kreuz sind spätere Zutaten. Diese Krone wurde in Nürnberg aufbewahrt, zusammen mit den anderen Reichskleinodien. Während der Napoleonischen Kriege befahl der letzte Kaiser des heiligen römischen Reiches, Franz II., die Reichskleinodien nach Wien zu schaffen, wo sie nach der Auflösung des Reiches verblieben und noch heute zu besichtigen sind.

Noch zu nennen wäre die österreichische Kaiserkrone, die von den Juwelieren des Kaisers Rudolf II. in Prag hergestellt wurde. Diese Krone war späterhin die Hauskrone der Habsburger und wurde von Kaiser Franz I., als er sich zum Kaiser von Österreich ausrufen ließ, verwendet. Auch diese Krone befindet sich in der Wiener Schatzkammer. Es handelt sich um eine Mitrakrone, eine sehr unübliche Form bei einem weltlichen Herrscher. Kaiserkronen gibt es primär im westlichen Kulturkreis. Neben der Reichskrone ist jene Krone zu nennen, die sich Napoléon Bonaparte machen ließ, als er sich zum Kaiser ausrufen ließ. Des Weiteren gibt es noch jene Krone, die hergestellt wurde, als Königin Viktoria von Großbritannien auf Vorschlag von Premierminister Disraeli den indischen Kaisertitel annahm. Diese Krone wurde mehrmals bei kaiserlichen Durbar verwendet, eine Fürstenversammlung in Indien und ist heute im Tower of London zu besichtigen. Im 20. Jahrhundert wurden noch einmal zwei Kaiserkronen hergestellt, und zwar die Krone der Pahlevi in Persien, eine Hutkrone im modernen Stil. Die zweite ist die Krone des Kaisers des Zentralafrikanischen Kaiserreiches, Jean-Bédel Bokassa. Die chinesischen Kaiser trugen eine Kopfzier, die einer Krone sehr unähnlich ist, jedoch dieselbe Funktion erfüllte, das sogenannte Perlenschnurbarett. Das war eine enganliegende Kappe mit einem rechteckigen Brett darauf montiert. An den Enden dieses Brettes hingen mehrere Perlenschnüre über die Stirn und den Hinterkopf des Kaisers. Dieser Kopfputz wurde zuletzt von den Ming-Kaisern verwendet. Islamische Herrscher trugen gelegentlich reich verzierte Turbane mit Perlenschnüren und Edelsteinschnüren versehen, die symbolische Bedeutung einer Krone hatte dieser Kopfputz allerdings nicht. Die japanischen Kaiser trugen (und tragen) keine Kronen.

Galerie

Weitere Kaiserkronen

  • Kaiserkrone Napoleons I. sog. Krone Karls des Großen
  • Krone der Kaiserin Eugenie
  • Krone des der deutschen Kaiserin und des kaiserlichen Kronprinzen (nur heraldisch)
  • Krone des Kaisertums Mexico
  • Imperial Crown of India: Kaiserliche Krone der einstmaligen britischen Kolonie Indien.

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