- Kapitol (Havanna)
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Das Kapitol (spanisch Capitolio) von Havanna in Kuba wurde 1926 als Sitz der Legislative gebaut und diente diesem Zweck bis 1959. Heute ist es ein Kongresszentrum und steht ansonsten der Öffentlichkeit zur Besichtigung offen.
Das Kapitol von Havanna wurde 1912 ursprünglich als Regierungssitz geplant. In der Regierungszeit des fünften Präsidenten der Republik Kuba und Diktators Gerardo Machado wurde der Bau am 20. Mai 1926 eingeweiht. In der äußeren Form ist der im Stile der Renaissance errichtete Bau wie das US-amerikanische Kapitol in Washington (D.C.) dem Petersdom in Rom nachempfunden.
Das Gelände, auf dem sich das Kapitol befindet, war ursprünglich ein Sumpfgebiet und wurde in der spanischen Kolonialzeit erst zur Beherbergung von Sklaven, später dann als Botanischer Garten genutzt. Architekt war Eugenio Raynieri Piedra, unter dessen Leitung das Bauwerk in etwas mehr als drei Jahren errichtet wurde. Seine Gesamtkosten betrugen 17 Millionen US-Dollar zum damaligen Wert. Die allegorische Frauenstatue im Innern verkörpert die Republik Kuba. Sie wurde von dem italienischen Bildhauer Angelo Zanelli entworfen. Als Modell diente ihm Lily Válty, eine Frau aus Havanna. Die Säle, die heute als Konferenzsäle dienen, tragen die Namen von Orten, die in der Geschichte des kubanischen Befreiungskampfes gegen die spanische Kolonialherrschaft (1868-1898) eine bedeutende Rolle spielten: Baire, Bolívar, Baraguá, Yara y Jimaguayú.
Die mächtigen Eingangstore aus Bronze sind mit Reliefs geschmückt, auf denen die gesamte Geschichte Kubas von der Eroberung 1492 durch Christoph Kolumbus bis zum Zeitpunkt der Erbauung des Kapitols dargestellt ist. Nach dem Sturz des verhassten Diktators Gerardo Machado 1933 durch eine Volksbewegung wurden alle Hinweise auf ihn von der aufgebrachten Bevölkerung unkenntlich gemacht.
23.135277777778-82.359444444444Koordinaten: 23° 8′ 7″ N, 82° 21′ 34″ WKategorien:- Havanna
- Parlamentsgebäude
- Bauwerk in Kuba
- Erbaut in den 1920er Jahren
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