Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung

Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung

Die Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung (Ordenskürzel: OSCCap) sind ein römisch-katholischer Frauenorden und ein Zweig der Klarissen-Kapuzinerinnen. Die Nonnen leben in strenger Klausur, kontemplativ in vollkommenem Schweigen und persönlicher Armut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kloster in Mainz

Im 16. Jahrhundert spaltete der Kapuzinerorden sich von den Franziskanern ab. In dieser Zeit gab es auch bei den Klarissen Reformbestrebungen. Maria Laurentia Longo gründete 1535 ein Reformkloster in Neapel, das sich um die Einhaltung der ursprünglichen Regel der heiligen Klara bemühte. Dieser Reformzweig breitete sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts weltweit aus.

Der Ordenszweig der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung wurde 1860 von dem Kapuzinerpater Bonifatius Söngen gegründet. Die Nonnen leben nach der Regel der heiligen Klara von Assisi. Im deutschsprachigen Raum gibt es drei Klöster dieses Ordens.

Das Mainzer Anbetungskloster „Maria Hilf", wurde im gleichen Jahr durch den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler gegründet.[1]

Das Kloster in Mainz wurde bei den Luftangriffen auf Mainz im Zweiten Weltkrieg am 27. Februar 1945 schwer getroffen und völlig zerstört. 41 Schwestern, die in den Keller geflohen waren, wurden verschüttet und erstickten.

1952 wurde der erste Gottesdienst im wieder aufgebauten Kloster gefeiert. 1996 folgte die Einweihung der neuen Klosterkapelle „St. Klara".

Bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts gab es im Zuge einer Klostergründungswelle erste Klarissen in Mainz. Das Reichsklara-Kloster war 1781/1782 aufgehoben worden und gibt heute dem Naturhistorischen Museum Raum. Die aktive Phase des Mainzer Klosters der Armen Klarissen „St. Antonius" endete mit der Säkularisation im Jahr 1802.

1904 wurde mit Hilfe der Mainzer Schwestern in Koblenz-Pfaffendorf eine neue Niederlassung Kloster „Bethlehem" gegründet. Von dort aus wurde 1930 in Melville (Südafrika) ein neues Anbetungskloster aufgebaut, das bald auch einheimische Schwestern aufnahm. Einige Klarissen-Kapuzinerinnen aus Südafrika übernahmen 1986 das Kloster der Kapuziner in Rosenheim.

Die Nonnen pflegen die tägliche Ewige Anbetung und sehen ihre Hauptaufgabe im stellvertretenden Gebet und im Angebot der geistlichen Begleitung. Sie beten das Stundengebet und laden dazu auch Gläubige ein. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie durch Hostienbacken. Das Kloster in Koblenz-Pfaffendorf besteht zur Zeit aus 12 Schwestern und drei Novizinnen. Weltweit gibt es 462 Nonnen[2].

Klöster der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung

Literatur

  • Verborgene Glut und loderndes Feuer: Geschichte und Schicksal der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung des Klosters „Maria Hilf“ in Mainz. Mainz, 1948. 23 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Festgottesdienst „150 Jahre Kloster der Ewigen Anbetung in Mainz" mit Weihbischof Werner Guballa
  2. http://www.klarissen.net

Weblinks


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