Karibasee

Karibasee
Kariba-Talsperre
Die Kariba-Talsperre
Die Kariba-Talsperre
Lage: Simbabwe, Sambia
Größere Städte am Ufer: Kariba, Siavonga, Sinazongwe, Binga
Größere Städte in der Nähe: Livingstone (Sambia)
Geographische Lage 16° 31′ 21″ S, 28° 45′ 42″ O-16.522528.7616666666677Koordinaten: 16° 31′ 21″ S, 28° 45′ 42″ O
Daten Bauwerk
Bauzeit: 1955 - 1959
Höhe des Absperrbauwerks: 128 mdep1
Bauwerksvolumen: 1.032.000 m³dep1
Kronenlänge: 617 mdep1
Basisbreite: 24 mdep1
Kraftwerksleistung: 1320 MWdep1
Daten Stausee
Wasseroberfläche bei Vollstau: 5.580 km²dep1
Stauseelänge: 280 kmdep1
Stauseebreite: 32 kmdep1
Speicherraum: 180,60 km³dep1
Einzugsgebiet: 520.000 km²dep1
Satellitenfoto des Kariba-Sees

Die Kariba-Talsperre ist eine große Talsperre in der Kariba-Schlucht des Sambesi auf der Grenze von Simbabwe und Sambia im südlichen Afrika.

Inhaltsverzeichnis

Staumauer

Die Talsperre hat eine doppelt gekrümmte Bogenstaumauer aus Beton und wurde zwischen 1955 und 1959 gebaut. Sie ist 128 m hoch und 617 m lang bei 1.032.000 m³ Mauervolumen. Das Fundament ist 24 m dick. Das Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 1320 MW und versorgt den Kupfergürtel von Sambia und Simbabwe mit 6400 (oder 6700) GWh pro Jahr. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt mit der Kariba South-Kraftwerkskaverne betrugen 135 Millionen US $. Die Kariba Nord-Kraftwerkskaverne wurde, wegen großer politischer Probleme, erst 1977 fertig gestellt. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 480 Millionen US $. Während der Bauarbeiten starben rund 100 Arbeiter durch Unfälle.

Stausee

Der Karibastausee ist - gemäß der Liste der größten Stauseen der Erde - der inhaltsmäßig zweit- und flächenmäßig fünftgrößte der Erde. Er ist 280 km lang, seine durchschnittliche Breite ist 18 km, er ist bis zu 32 m tief. Er hat maximal 5.580 km² Wasseroberfläche und eine Speicherkapazität von 180,60 km³ (= 180.600.000.000 m³). Das Einzugsgebiet ist 520.000 km² groß. Im See werden jährlich zwischen 20.000 und 30.000 t Tanganjikasee-Sardinen gefischt.

Bei der Befüllung des Stausees hieß dieser zunächst, nach der amtierenden britischen Königin, Elizabeth II.-See und wurde erst später in "Karibasee" umbenannt.

Umsiedlungen

Als der Karibastausee gefüllt wurde, mussten etwa 57.000 Menschen, die am Sambesi lebten, umgesiedelt werden. Von 1960 bis 1961 wurden in der Operation "Noah" etwa 6000 große Tiere und unzählige kleine eingefangen und ebenfalls umgesiedelt, weil sie vom steigenden Wasser bedroht wurden.

Erdbeben

Seit seiner Füllung hat der Karibastausee durch sein Gewicht zahlreiche Erdbeben hervor gerufen. 20 davon waren größer als Magnitude 5 auf der Richter-Skala, das größte war 1963 mit Magnitude 5,8. Sein Epizentrum lag 50 km nördlich der Talsperre. Ingenieure und Seismologen sind noch immer unsicher über die genauen Mechanismen, aber die Wirkung von 180 Milliarden Tonnen Wassergewicht ist beträchtlich. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass z. B. schon ein Starkregen in den Alpen vergleichbare Erdbeben auslöst. Das Sambesital selbst erfuhr ein Erdbeben der Stärke 6 auf der Richterskala im Jahr 1910, also vor dem Dammbau. Eine systematische Erfassung seismischer Bewegungen gibt es erst seit dem Bau der Talsperre. Solche Bewegungen sind normal, wenn ein Staubecken gefüllt wird. Sie legen sich mit der Zeit.

Mehr Informationen in dem Bericht "Stausee-induzierte Erdbeben" in den Weblinks.

Siehe auch

Weblinks


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