Andre Eckardt

Andre Eckardt
Beispiele für Eckardts Safo

Andre Eckardt (* 21. September 1884 (als Ludwig Otto Andreas Eckardt) in München; † 1974 in Tutzing) war der Begründer der deutschen Koreanistik und Verfasser etlicher Standardwerke zur Sprache, Kultur und Geschichte Koreas. Er war ein Benediktiner.

Während seines 19jährigen Aufenthaltes in Korea lernte Eckardt Koreanisch und studierte koreanische Kunst. Als das Erziehungsinstitut in Braunschweig von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, kehrte er nach Bayern in seine Heimat zurück und war bis zu seinem Lebensende Professor für Koreanistik in München.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Eckardts „Geschichte der koreanischen Kunst“ wurde 2003 ins Koreanische übersetzt. Außerdem schrieb er umfangreiche Aufsätze über die koreanische Kultur. Damit legte er nicht nur in Deutschland, sondern auch im westlichen Kulturkreis einen Grundstein für die Koreanistik. Für diese Verdienste erhielt er 1962 vom koreanischen Präsidenten einen Ehrenorden.

Biografie

Eckardt wurde 1884 in München als Sohn des Professors und Malers Johann Nikolaus Eckardt geboren.

Ableitung der Safo-Zeichen für Wasser (oben) und Feuer (unten) aus der chinesischen Schrift (grau)

Ab 1909 war er Missionar in der Abtei St. Benedikt in Seoul im Rahmen der Benediktinermission, die im Jahre 1920 nach Tokwon in Hamkyungdo verlegt wurde. Von 1923 bis 1928 lehrte er Sprachen und Kunstgeschichte an der Kyungsoung-Universität in Seoul. Ende 1928 kehrte er nach Deutschland zurück und promovierte 1931 in Braunschweig mit einer Arbeit über “Das koreanische Schulwesen”. 1931–1933 warb er als Korea-Referent und stellvertretender Direktor am Internationalen Forschungsinstitut für Erziehungswissenschaften bei der TH Braunschweig. 1933–1954 arbeitete er als Privatgelehrter und erhielt 1955–1974 einen Lehrauftrag an der Universität München.

Safo

Ausgehend von den Schriftzeichen der chinesischen Hanzi entwickelte Eckardt eine Pasigrafie, die er Safo (sa = Sinn + fo = Schrift) nannte. Diese ist allerdings – im Gegensatz zu Bliss – in Vergessenheit geraten.

Literatur

  • Koreanische Märchen und Erzählungen. Zwischen Halla- und Päkdusan. Missionsverlag St. Ottilien. Oberbayern 1928
  • Unter dem Odongbaum. Erich-Röth Verlag. Eisenach 1951
  • Die Ginsengwurzel. Erich-Röth Verlag. Eisenach 1955
  • Adelhard Kasper, Placidus Berger: Hwan Gab. 60 Jahre Benediktinermission in Korea und der Mandschurei. Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach 1973. ISBN 3-87868-006-6

Weblinks


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