Karl Adler

Karl Adler

Karl Adler (* 25. Januar 1890 in Buttenhausen bei Münsingen, Königreich Württemberg; † 1973 in Leonia, New Jersey) war ein jüdischer Musikwissenschaftler. Er war Professor in der Weimarer Republik und in den Vereinigten Staaten.

Er war das ältestes der drei Kinder von Louis und Mathilde Adler.

Adler gehörte zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Stuttgarter Musikwelt der Weimarer Republik. 1919 zum Professor nach Stuttgart an das Neue Konservatorium für Musik berufen, wurde er 1921 deren Leiter.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er als Leiter und Lehrer entlassen. Adler engagierte sich stark im jüdischen Kulturleben in Württemberg, besonders am von Martin Buber gegründeten Stuttgarter jüdischen Lehrhaus für Musik. Innerhalb dieser jüdischen Mittelstelle half Adler vielen Juden bei der Emigration aus Deutschland in die Vereinigten Staaten und in den Nahen Osten. 1941 gelang ihm selbst noch die Auswanderung in die Vereinigten Staaten, wo er 1946 als Professor für Musik an die Yeshiva University berufen wurde.

Adler machte sich nach dem Krieg in zahlreichen Besuchen in Deutschland für eine völkerverständigende Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden stark. In Buttenhausen und im Samariterstift Grafeneck setzte er sich maßgeblich bei der Planung und Ausführung der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus und den Wiederaufbau der in der Reichspogromnacht zerstörten Synagoge ein.

Adler starb 1973 in Leonia, New Jersey.

2007 lobte die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs im Gedenken an Karl Adler erstmals den „Karl-Adler-Jugendmusikpreis“ aus.

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