Karl Emil von Brandenburg

Karl Emil von Brandenburg
Karl Emil von Brandenburg

Karl Emil Kurprinz von Brandenburg (* 16. Februar 1655 in Berlin; † 7. Dezember 1674 in Straßburg) war der zweite Sohn des Großen Kurfürsten.

Leben

Fast sechs Jahre unglücklich verlaufender Schwangerschaften folgten der Geburt des ersten Sohnes, Wilhelm Heinrich (1648-1649), des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, bis an seinem 35. Geburtstag, ihm und seiner Gemahlin Louise Henriette der langersehnte Kurprinz in Berlin geboren wurde, der auf den Namen Karl Emil getauft wurde.

Der Sohn wurde in jeder Beziehung, nicht nur im Hinblick auf die Thronfolge, ein Geschenk für den Vater, er wuchs nahezu zu seinem Ebenbild heran. Das galt nicht nur für das Äußere, Karl Emil war kräftig und gut gewachsen, sondern noch mehr für den temperamentvollen, schnell aufbrausenden Charakter und die ausgeprägte Neigung, sich männlich auszuleben: das militärische und die Jagd standen an erster Stelle. Wirksamstes Mittel der Erzieher zu seiner Bändigung war, dem Prinzen für einige Tage den Degen wegzunehmen.

1670 wurde Karl Emil Chef des Regiments Radziwiłł zu Fuß. Im Jahre 1674 brach die brandenburgische Armee ins Elsaß auf, um am Reichskrieg gegen Frankreich teilzunehmen - an ihrer Spitze der Kurfürst Friedrich Wilhelm und der vom Krieg begeisterte junge Kurprinz Karl Emil. Der Feldzug erschöpfte sich in einem zähen Umhermanövrieren, der kaiserliche Oberbefehlshaber Bournonville schien - aus welchen Gründen auch immer - eine kriegerische Auseinandersetzung eher zu scheuen, als sie zu suchen.

Ein nasskalter Herbst kam, in seiner Folge Versorgungsmängel und hygienische Probleme, verschlammtes Wasser erhöhte täglich den Krankenstand der Truppen des Kurfürsten. Ein Kammerherr Dietrich von Buch trug in sein Tagebuch ein, dass der Kurprinz

„sich seines Dienstes mit soviel Fleiß früh und spät annahm, visitirte beständig das Lager, besonders die Kranken, führte die Leute selbst zur Arbeit an den Verschanzungen und that alles mit . . . viel Eifer und guter Manier.“

Karl Emil erkrankte Ende November und wurde Anfang Dezember nach Straßburg gebracht. Nach sieben Tagen steigenden Fiebers starb er an der Ruhr.

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