Karl Friedrich Reinhard von Dalwigk

Karl Friedrich Reinhard von Dalwigk

Reinhard Carl Friedrich Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels (* 19. Dezember 1802 in Darmstadt; † 28. September 1880 ebenda), war ein Staatsmann, 185071 Ministerpräsident sowie Minister des Auswärtigen im Großherzogtums Hessen-Darmstadt). Er wirkte im Sinne Österreichs und mit Bischof Ketteler für die kirchliche Reaktion.

Leben

Der promovierte Jurist trat 1832 in den hessischen Verwaltungsdienst ein und wurde 1845 Kreisrat und Territorialkommissar in Mainz. Seit 1850 übertrug ihm Großherzog Ludwig III. die Leitung der hessischen Politik, zunächst als Chef des Innen- und des Außenministeriums und 1852 als "Präsident des Gesamtministeriums", der verfassungsgemäßen Amtsbezeichnung des Ministerpräsidenten.

In seiner über zwanzigjährigen Amtszeit profilierte sich Dalwigk als konservativer Hardliner und Gegner des Liberalismus. Außenpolitisch stemmte er sich ebenso entschlossen wie erfolglos gegen die kleindeutsche Einheit unter Preußens Führung, unter anderem durch die Teilnahme Hessens am "Deutschen Krieg" von 1866.

Seit dem militärischen Sieg Preußens und der Neuordnung Deutschlands durch Bismarck galt Dalwigk als politisch erledigt. In der Öffentlichkeit als unpatriotischer "Partikularist" verschrieen und von der neuen Reichsleitung in Berlin zur persona ingrata erklärt, musste er schließlich im April 1871 zurücktreten. Mit der Ernennung des 76-jährigen Justizministers Friedrich von Lindelof zum Ministerpräsidenten entschied sich der Großherzog zunächst nur für einen Übergangskandidaten. Erst im folgenden Jahr konnte Lindelofs Nachfolger Karl Hofmann einen vollständigen politischen Kurswechsel im Sinne Bismarcks einleiten.

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