- Karl Helmerding
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Karl Helmerding (* 29. Oktober 1822 in Berlin; † 20. Dezember 1899 ebenda; vollständiger Name: Karl Heinrich Helmerding) war ein Berliner Volksschauspieler und galt als populärster Komiker Berlins aller Zeiten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Helmerding wurde als Sohn eines Schlossermeisters geboren, dessen Handwerk er ebenfalls erlernte. Auch machte er erfolgreiche Studien im Zeichnen unter Johann Gottfried Schadow und betätigte seinen Drang zum Theater auf mehreren kleinen Bühnen seiner Vaterstadt.
Als Berufsschauspieler debütierte er 1847 in Meißen und wirkte darauf vier Jahre lang am Sommertheater der Gebr. Hennig in Berlin unter Direktor Carli Callenbach, der den bis dahin Intriganten- und Charakterrollen spielenden Anfänger im komischen Fach besetzte. Nachdem er im Winter 1850 in Sondershausen und 1851 in Erfurt engagiert war, wurde Helmerding 1852 Mitglied des Königsstädtischen Theaters und nach einem Winterengagement 1854 in Köln Mitglied des Krollschen Theaters in Berlin.
1855 wurde er von Franz Wallner nach Posen engagiert und kehrte mit diesem bald darauf nach Berlin zurück, wo er zwei Jahrzehnte lang eine Zierde und Stütze des nach Theaterleiter Wallner im Volksmund bald Wallner-Theater genannten Königsstädtischen Theaters und der Berliner Lokalposse war. 1878 zog er sich von der Bühne zurück.
Helmerding war sehr gut mit Otto von Bismarck bekannt, der gern Helmerdings Bühnenruhm und Popularität nutzte.
Rezeption
Helmerding machte eigentlich jede Partie zu einer Glanzrolle und war bevorzugt der Darsteller des desillusionierten, skeptischen, sich zum Großstadtleben hochrangelnden Kleinbürgers der Berliner Vorstädte. Außer seiner wunderbaren Wandlungsfähigkeit waren es hauptsächlich der kaustische (Berliner) Humor, die schneidende Redeweise, die streng geschlossene Charakterzeichnung und der eigenartige, fast gesprochene Vortrag, der sich gewöhnlich nur in den knappsten Rhythmen bewegenden Couplets, welche auch seine grellsten Chargen annehmbar machten.
Veröffentlichungen
Helmerding hat sich auch erfolgreich in dramatischen Originalarbeiten (die bekannteste: „Eine Weinprobe“), in Übersetzungen und Bearbeitungen versucht und für Journale geschrieben; u.a. in Berlin auch für eine Theaterzeitung, die seinen Namen trug: „Helmerding - Humoristisch-satyrisches Theaterblatt“.
Rollen (Auswahl)
- Doucet - Haussegen oder Berlin wird Weltstadt (David Kalisch)
- Steglitz - Otto Bellmann (David Kalisch)
- Elsterwitz - Die Kunst, geliebt zu werden (Ferdinand Gumbert)
- Nitschke - Der Gebildete Hausknecht (David Kalisch)
- Klumpatsch - Nimrod (Hermann Salingré und Rudolf Bial)
- Petz - Aurora in Öl (David Kalisch)
- Weigelt - Mein Leopold (Adolph L'Arronge)
Literatur
- Hermann Arthur Lier: Helmerding, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 181 f.
Kategorien:- Mann
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- Geboren 1822
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