- Karl Rudolf Hagenbach
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Karl Rudolf Hagenbach (* 4. März 1801 in Basel; † 7. Juni 1874 ebenda) war ein Schweizer Kirchenhistoriker und Theologe.
Leben
Hagenbach war der Sohn eines Arztes. Nach der Schulzeit in seiner Heimatstadt Basel begann Hagenbach an der dortigen Universität Theologie zu studieren. Bereits dort lernte er die Schriften Johann Gottfried Herders kennen.
Nach den ersten Semestern wechselte Hagenbach 1820 an die Universität Bonn, wo er - nach eigenem Bekunden - am meisten durch Friedrich Lücke beeinflusst wurde. Dieser empfahl ihn später an die Universität Berlin weiter, wo Hagenbach u.a. Schüler von August Neander und Friedrich Schleiermacher wurde.
Im Frühjahr 1823 kehrte Hagenbach in die Schweiz zurück und ließ sich wieder in seiner Vaterstadt nieder. Dort machte er bald die Bekanntschaft von Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Unterstützt von diesem wurde Hagenbach noch im selben Jahr an der Universität Privatdozent und im darauffolgendem Jahr ernannte man ihn zum a.o. Prof. für Kirchen- und Dogmengeschichte. Die Habilitation zum o. Prof. im selben Fach erfolgte 1829.
Zusammen mit De Wette gründete Hagenbach 1842 den Protestantischen Hilfsverein der Schweiz und leitete diesen auch als dessen erster Vorstand. In diesen Jahren veröffentlichte Hagenbach auch einige Kirchenlieder.
In den Jahren 1845 bis 1868 fungierte Hagenbach als Herausgeber des Kirchenblatts für die Schweiz. In den kirchenpolitisch schwierigen Jahren ab 1848 wurde Hagenbach maßgeblich von Diethelm Georg Finsler unterstützt, die Einheit der Kirche in der Schweiz zu bewahren.
Neben seinen theologischen und kirchenhistorischen Schriften veröffentlichte Hagenbach auch einen Gedichtband Luther und seine Zeit sowie 1846 eine zweibändige Gedichtsammlung (1876 in 2. Auflage erschienen).
Drei Monate nach seinem 73. Geburtstag starb Karl Rudolf Hagenbach am 7. Juni 1874 in Basel. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Wolfgottesacker.
Literatur
- W. Krafft: Hagenbach, Karl Rudolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 344 f.
- Rudolf Stähelin: Karl Rudolf Hagenbach. Schneider, Basel 1875
- Christoph F. Eppler: Karl Rudolf Hagenbach. Eine Friedensgestalt aus der streitenden Kirche der Gegenwart. Bertelsmann, Gütersloh 1875
- Andreas Urs Sommer: Die Ambivalenz der "Vermittlung": Karl Rudolf Hagenbach (1801-1874), in: ders. (Hrsg.), Im Spannungsfeld von Gott und Welt. Beiträge zu Geschichte und Gegenwart des Frey-Grynaeischen Instituts, Basel 1997, S. 91-110
Weblinks
- Andreas Urs Sommer: Hagenbach, Karl Rudolf im Historischen Lexikon der Schweiz
- Literatur von und über Karl Rudolf Hagenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wikisource: Karl Rudolf Hagenbach – Quellen und VolltexteDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Reformierter Theologe (19. Jahrhundert)
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