Karl Theophilus Döbbelin

Karl Theophilus Döbbelin
Karl Theophil Döbbelin

Karl Gottlieb (Theophilus) Döbbelin, auch Doebelin oder Döbelin (* 27. Februar 1727 in Königsberg in der Neumark, Mark Brandenburg; † 10. Dezember 1793 in Berlin) war ein deutscher Theaterdirektor und Schauspieler.

Leben und Wirken

Döbbelin studierte Rechtswissenschaften an der Universität Halle, wo er wegen Beteiligung an einem Tumult vorzeitig ohne Abschluss fliehen musste, und schloss sich 1750 der Gesellschaft der Neuberin an. Nach Jahren bei wandernden Schauspielertruppen gründete er eine eigene Truppe, die er aber nach kurzer Zeit aufgeben musste. Auch eine zweite Gesellschaft, die er 1757 bildete, mit der er in der Rheingegend spielte, löste sich nach einem Jahr wieder auf.

Danach war Döbbelin bis 1766 Mitglied der Ackermannschen Gesellschaft und ging dann nach Berlin zum Direktor Schuch, dem er bei der Abschaffung der Stegreifkomödie half. Von ihm trennte sich Döbbelin im Jahr 1767 und gründete eine dritte Gesellschaft, mit der er mehrere preußische Provinzen durchzog.

Nachdem er nach Kochs Tode das Privileg für Berlin erhalten hatte, eröffnete er 1775 ein eigenes Theater, das von dieser Zeit an eine feste Bühne wurde. Dieses Theater trat Döbbelin 1789 an den Berliner Hof ab. Es wurde die Grundlage des Berliner Hoftheaters. Hier veranstaltete er 1783 die erste Aufführung von Gotthold Ephraim Lessings "Nathan der Weise". 1772 hatte er am Hoftheater in Braunschweig schon Lessings "Emilia Galotti" zum ersten Mal aufgeführt.

Als Theaterdirektor strebte Döbbelin eine gereinigte Bühne an und wusste die besten Kräfte wie Ferdinand Fleck, Joseph Anton Christ, Margarethe Luise Schick u. a.) an sich zu ziehen. Als Schauspieler gefiel er besonders in typischen Rollen. Er wurde der Stammvater einer verzweigten und geachteten Künstlerfamilie, deren letztes Glied, der Komiker Konrad Döbbelin, am Coburger Hoftheater engagiert war.

Literatur

  • Dagmar Claus: Einer, der den Hanswurst vertrieb. Carl Theophil Doebbelin (1727-1793), in: „Edition Luisenstadt“, Heft 2/1997, S. 68ff online

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