- Karl Uller
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Karl Uller (* 19. August 1872 in Mayen; † 13. Oktober 1959 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Physiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1891 ging Karl Uller nach Berlin, arbeitete als Zeichner und holte sein Abitur nach. 1896 begann er das Studium der Physik in Berlin. Nebenbei besuchte er Vorlesungen bei dem Theologen Adolf von Harnack (1851-1930) und von Max Planck.
Ab 1900 setzte Karl Uller sein Studium der Physik in Rostock fort. Neben dem Studium arbeitete Karl Uller als Elektroingenieur in Berlin und Nürnberg, u.a. auf dem Gebiet der Funk- bzw. Hochfrequenztechnik. 1903 erlangte Karl Uller an der Universität Rostock den Doktorgrad der Physik mit der Dissertation "Beiträge zur Theorie der elektromagnetischen Strahlung". Er trat dann seine erste Anstellung als Assistent in Greifswald bei Walter König an, mit dem er 1905 ans physikalische Institut an der Universität Gießen wechselte. 1916 wurde Karl Uller außerordentlicher Professor der Physik in Gießen, wo er bis 1937 dozierte. In den vierziger Jahren zog er nach Frankfurt am Main. Anfang 1959 erlitt er einen Schlaganfall und starb schließlich am 13. Oktober im Alter von 83 Jahren.
Wirken
Karl Uller war Physiker und Elektroingenieur. Sein Gebiet war die Wellenlehre und Feldphysik. Er war der Begründer der Wellenkinematik. Sie wurde in 70-jähriger Arbeit erstellt. Die Wellenkinematik erklärt die Elektrodynamik kinematisch, elektrodynamisch und nicht-relativistisch - ebenso das Quantenhafte und die Idee vom Photon.
Überdies beschäftigt sie sich mit den Wellen aller Gattungen -also der Thermik, der Fluidik, der Elastik, der Akustik...
Während eines Seminares in Bad Nauheim lernte Karl Uller Albert Einstein kennen. Er kannte die Arbeiten von Albert Einstein sehr gut, auch die Idee einer Transpositions-Kinematik von Raum und Zeit für verschiedene gleichberechtigte Bezugssysteme. Dennoch verwarf er diese neue Theorie, da er herausgefunden hatte,
- „daß die elektromagnetischen Feldgleichungen für bewegte Körper in allen nach-Hertzschen Theorien allgemein, d.h. für zeitlich veränderliche Zustände nicht richtig sein können, weil sie nämlich eine Welle ergeben, deren Bau mit der Erfahrung in offenkundigem Widerspruch steht.“
Neben der ablehnenden Einstellung gegenüber der Relativitätstheorie Einsteins, entwickelte er – in seinem Sinne folgerichtig – eine ebenso kritische Haltung gegenüber der aufkommenden Quantenphysik mit ihrer Wellenmechanik und „Wahrscheinlichkeits-Statistik":
- „Die Quanten sind in der Tat Fremdkörper im Leibe der Physik und werden nach der Überzeugung des Verfassers wieder verschwinden. Das Quantenhafte hingegen liegt nach eben dieser Überzeugung im Wesen der physikalischen Welle, die ein Energiegebirge um Oszillatoren und Resonatoren in Mitteln ergibt.“
Mit dem Physiker Bruno Thüring (1905-1989) und dem Philosophen Hugo Dingler (1881-1954) war er befreundet, lehnte aber die „Deutschen Physik“ ab und auch einen eigens für ihn „ins Leben zu rufenden“ Lehrstuhl. Er war war von den Ideen Friedrich Naumanns überzeugt, dem Mitbegründer und Vorstand der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).
Sein Nachlass befindet sich heute an der Universität Konstanz.
Werke
- Dissertation: Beiträge zur Theorie der elektromagnetischen Strahlung, Rostock 1903
- Die Energiewanderung im permanenten elektromagnetischen Wechselfeld gemäß der Theorie von Poynting, Leipzig 1908
- Das Problem des Welleneinfalls, Leipzig 1917
- Eine Kritik der Elektrodynamik und Relativistik, Heidelberg 1919
- Die elektromagnetische Welleninduktion 1922
- Die gebundenen elektromagnetischen Wellen bei Bewegung der Wellenträger nach der Theorie von Minkowski Braunschweig, Gießen 1923
- Auf eine Kritik des Herrn W. Pauli jr., Gießen 1923
- Bericht über die Entdeckung des Interferenz-Prinzipes nebst seinen Folgerungen und Folgen, Gießen 1925
- Das Grundgesetz der Wellenfortpflanzung aus bewegter Quelle in bewegtem Mittel, München 1935
- Die Entdeckung des Wellenbegriffes, Triltsch, Würzburg-Aumühle 1937
- Idee und Begriff der Welle. Ein Leitfaden durch die physikalische Grundlagen-Forschung des Verfassers, Lüttke, Berlin 1942
- Die Entdeckung der Welleninduktion, Lüttke, Berlin 1944
- Die Wellenkinematik als Feldtheorie des fortpflanzungsfähigen Mittels, Frankfurt (unveröffentlicht) 1955
Daneben veröffentlichte Uller Artikel in den Annalen der Physik, in der Zeitschrift für Physik, in der Physikalische Zeitschrift, in den Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und in weiteren Fachzeitschriften.
Verweise
Literatur
- Corvin Mußdorf: „Der Herr der Wellen.“ (2003/04)
- Corvin Mußdorf: „Wellenlehre und Feldphysik.“ (2007)
- Corvin Mußdorf: „Das Wesen der Welle - die Absolute Theorie des Karl Uller.“ (2008)
- Bruno Thüring: „Einführung in die Protophysik der Welle.“ (1978)
Weblinks
- Literatur von und über Karl Uller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Karl Uller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (zusätzliche Treffer)
Belege
- Biographie, Forschung, Literatur: C 2008: Karl-Uller-Projekt, C. Mußdorf, 22177 Hamburg, www.karl-uller.de
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