Karmelgebirge

Karmelgebirge
Typische Landschaft

Der Karmel oder Carmel (hebr. כרמל, abgeleitet von „kerem el“, der „Weingarten Gottes“; arab. جبل الكرمل Dschabal al-Karmal) ist ein Gebirge in Israel. Es erhebt sich 23 Kilometer lang und acht bis zehn Kilometer breit bis zu einer Höhe von 546 Metern entlang der Mittelmeerküste. Wegen der verhältnismäßig hohen Niederschläge hat das Gebirge eine üppige Vegetation und wurde zum Nationalpark erklärt.

Im übertragenen Sinn kann Karmel ein Kloster der nach dem Gebirge benannten Karmeliten oder Karmelitinnen bezeichnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Karmel zur Zeit der Osmanen im Jahre 1894

Das Gebiet des Karmel gehört zu den frühen Siedlungsgebieten der Menschheit. In Höhlen wurden Spuren menschlichen Lebens aus der Zeit vor etwa 130.000 Jahren (Altsteinzeit) gefunden. Von den Kanaanitern wurde am Karmel der Gott Baal verehrt. Gemäß alttestamentlicher Überlieferung soll David um 1000 v. Chr. das Gebiet in sein Reich eingegliedert haben.

Erst später setzte sich der Kult JHWHs gegen die Vorläuferreligion durch. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft über das Karmelgebiet häufig; das Gebiet gehörte unter anderem zum Assyrischen, Römischen, Byzantinischen und Osmanischen Reich. Ab der Kreuzzugszeit ließen sich Christen am Karmel nieder. Seit 1948 gehört das Gebirge zum israelischen Staatsgebiet.

Orte im Bereich des Karmel

Die Terrassengärten im Bahai-Weltzentrum

Wichtigste Stadt im Bereich des Karmel ist Haifa, das sich an den Nordhängen des Gebirges, dem Karmelkap, über 300 Meter Höhenunterschied vom Meer die Berghänge hinauf erstreckt. Besonders markant ist der Hochhausturm der im Kammbereich liegenden Universität.

Touristisch interessant sind außerdem die Drusendörfer Daliyat al-Karmil und Isfiya, die beiden christlichen Karmelitenklöster, das Künstlerdorf En Hod und Zichron Ja'akow, die Stadt, in der der größte israelische Weinproduzent „Carmel“ einen seiner Hauptsitze hat.

Außerdem befindet sich in Haifa der Schrein des Bab, der sich innerhalb der „Hängenden Gärten der Bahai“ befindet. Diese architektonisch interessante Parkanlage erstreckt sich über einen Kilometer hinab zur deutschen Siedlung, die von der protestantisch-pietistischen Tempelgesellschaft ab 1869 erbaut wurde. In Haifa befindet sich das Bahai-Weltzentrum, welches 2008 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. [1]

Einzelnachweise

  1. sz-online.de: Unesco erkennt 27 Stätten neu als Welterbe an

Weblinks

32.672535.023333333333546Koordinaten: 32° 40′ N, 35° 1′ O


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