Karády

Karády

Katalin Karády [ˈkɒtɒlin ˈkɒraːdi] (* 7. Dezember 1912 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 8. Februar 1990 in New York) war eine Schauspielerin und Sängerin. Sie gilt als der berühmteste weibliche Filmstar im Ungarn der 1940er-Jahre.

Karády (ursprünglicher Name Katalin Kanczler) stammte aus kleinsten Verhältnissen im proletarischen Budapester Vorort Kőbánya. Ihr Vater, ein Schuster, galt als aggressiver Haustyrann. Katalin Karády besuchte zunächst eine Handelsschule. Nach einer gescheiterten Ehe mit einem erheblich älteren Mann wandte sie sich der Schauspielerei zu und trat in den Budapester Theatern Vígszínház und Pesti színház auf. Schließlich festigten ihre 20 zwischen 1939 und 1948 gedrehten großen Spielfilme Karádys Ruhm als Femme fatale mit faszinierender erotischer Ausstrahlung, welche noch durch ihre ausdrucksstarke Altstimme unterstrichen wurde, die der Stimme einer Zarah Leander oder Marlene Dietrich ebenbürtig war.

Karádys eigentliche Karriere endete schon 1944, als sie am 18. April 1944 von der Gestapo festgenommen, misshandelt und mehrere Monate lang inhaftiert wurde. Schon vorher hatten Pfeilkreuzler die Konzerte des als zu „judenfreundlich“ geltenden Stars gestört. Nach dem Krieg drehte Karády nur noch einen einzigen Film (1948) und emigrierte 1951 nach Brasilien. Ab 1977 lebte sie in New York, wo sie sich als Hutmacherin durchgeschlagen haben soll. Karádys Lebensschicksal wurde 2001 von Péter Bacsó verfilmt.

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