- Kasbah
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Kasbah (arabisch قصبة, DMG qaṣba) ist in der ursprünglichen Bedeutung die arabische Bezeichnung für eine Zitadelle.
Diese Bezeichnung ist vor allem in den Maghreb-Staaten üblich. Man bezeichnet die Festungen oder Burgen der historischen Altstädte (etwa in Algier oder Sousse) als Kasbahs. Insbesondere in Algier wurde der Begriff auf die gesamte Altstadt übertragen, die 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde (siehe Kasbah (Algier)).
In Marokko dagegen wird eine - oft durch Mauern abgegrenzte - Burg- oder Festungsanlage innerhalb der Medina (Altstadt) als Kasbah bezeichnet; oft war dies der Aufenthaltsort des Gouverneurs oder aber des Königs bei seinen Aufenthalten in der Stadt (Tanger, Chefchaouen, Fès, Marrakesch). Außerdem lebten die Familien der höheren Staatsbeamten und Militärs innerhalb des Kasbah-Viertels. In der Nähe der Kasbah lag üblicherweise das jüdische Viertel, die Mellah, denn die Juden standen wegen ihrer Finanzkraft nicht selten unter dem besonderen Schutz des Herrschers.
Darüber hinaus wird in Marokko die Bezeichnung Kasbah auch für Festungsanlagen außerhalb von Städten, vor allem im Atlasgebirge gebraucht (Boulaouane, Beni Mellal). Diese wurden von den Herrschern (v. a. unter Moulay Ismail) zur Kontrolle der Küsten und des Hinterlandes mit den hier ansässigen und stets unruhigen Berberstämmen errichtet.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff Kasbah auch auf die aus Stampflehm errichteten Festungsanlagen der Berberfürsten (v. a. El Glaoui) im Süden Marokkos übertragen (Telouet, Skoura, Taourirt). Nicht selten wird der Begriff Kasbah auch auf die Wohnburgen (Tighremts) der Berber angewandt, doch stand bei diesen Bauten der militärische Aspekt weit im Hintergrund.
In zahlreichen Städten Andalusiens (zum Beispiel Málaga und Almería) gibt es maurische Festungen, die den Namen Alcazaba tragen. Dies geht auf das arabische al-qasba zurück. Auch die Alhambra von Granada ist eine Kasbah.
Das ländliche Gegenstück zur Kasbah ist der Ksar, ein befestigtes Dorf.
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