- Kasimir Fajans
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Kasimir (Kazimierz) Fajans (* 27. Mai 1887 in Warschau; † 18. Mai 1975 in Ann Arbor, Michigan) war ein polnisch-US-amerikanischer Chemiker.
Leben
Fajans studierte von 1904 bis 1907 Chemie in Leipzig und von 1907 bis 1909 in Heidelberg. 1909 wurde er bei Georg Bredig über stereochemische Katalyse an der Universität Heidelberg promoviert. Anschließend arbeitete er an der ETH Zürich bei Richard Willstätter und an der Universität Manchester bei Ernest Rutherford, bevor er 1911 Assistent von Bredig an der TH Karlsruhe wurde. 1913 wurde Fajans in Karlsruhe habilitiert, 1917 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität München, 1925 dort ordentlicher Professor für physikalische Chemie. 1932 wurde er Direktor des Instituts für Physikalische Chemie. Das Institut wurde mit Hilfe der Rockefeller Foundation errichtet.
Da Fajans Jude war, wurde er 1935 entlassen. Er emigrierte in die USA und war von 1936 bis 1957 Professor an der University of Michigan in Ann Arbor. 1942 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft; die deutsche Staatsbürgerschaft hatte er 1918 erhalten.
Fajans war verheiratet und hatte zwei Söhne.
Fajans entdeckte 1913 gleichzeitig mit Frederick Soddy das Verschiebungsgesetz. Im gleichen Jahr isolierte er mit Oswald Helmuth Göhring aus Uran eine 1,2-Minuten Aktivität (UX2), die er als neues Element Brevium nannte. Die heutige Bezeichnung ist das Isotop mit der Massenzahl 234 des Elementes Protactinium.
Werke (Auswahl, zum Teil in viele Sprachen übersetzt)
- Die Stellung der Radioelemente im periodischen System, 1913, in: Physikalische Zeitschrift 14 (4), 136-142
- Radioactive transformations and the periodic system of the elements, 1913, in: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 46, 422-439.
- Radioaktivität und die neueste Entwicklung der Lehre von den chemischen Elementen, 1919 (erlebte mehrere Auflagen)
- Physikalisch-chemisches Praktikum, 1929 (gemeinsam mit J. Wüst)
- Artificial radioactive isotopes of Thallium, Lead and Bismuth, 1941
- Electronic structure of molecules, 1948
- Quanticule theory of chemical bonding, 1960
- Memoiren, 1975
Weblinks
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