Andreas Coerper

Andreas Coerper

Andreas Coerper (* 1955 in Düsseldorf) ist ein deutscher Dokumentarfilmer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach einem Studium an der Hamburger Akademie der Bildenden Künste strebte Coerper zunächst eine Karriere als bildender Künstler an und erlangte durch seine minimalistischen Rauminstallationen und skulpturalen Objekte einen gewissen Wirkungsgrad. Seit 1981 schuf er unter dem Namen Raskin eigene und gemeinsame Arbeiten mit Rotraut Pape und gehörte der Performance-Gruppe »M. Raskin Stichting Ens.« an. Im Verbund mit wechselnden Künstlern (Elisabet Fiege, Oliver Hirschbiegel, Kai Schirmer) kam Coerper hierbei auch mit dem Medium Film in Berührung, das er nach seiner Abwendung von der bildenden Kunst, der er schließlich Überflüssigkeit und visuelle Umweltverschmutzung vorwarf, zu seinem Hauptberuf machte.

In den Anfangsjahren seines filmischen Schaffens standen satirische Arbeiten für das deutsche Fernsehen im Mittelpunkt. In seinen Filmen mit später zu nationalem Ruhm gelangenden Fernsehstars wie Wigald Boning und Helge Schneider, insbesondere in den Produktionen für die NDR-Satiresendung Extra 3, prägte er Formen und Genres des satirischen Kurzfilms, die in den Folgejahren ihren Stempel in der deutschen Humorkultur hinterlassen sollten. Oftmals fungierte er in den Filmen als Sprecher, dessen prägender Stil zahlreiche Nachahmer hervorbrachte.[1] Der größte Teil von Andreas Coepers Arbeit besteht in mittellangen Fernsehdokumentationen, in denen das Alltagsleben des deutschen Normalkleinbürgertums in leise satirischer Form porträtiert wird.[2] Mit Heimatkunde, der den ehemaligen Chefredakteur des Satiremagazins Titanic, Martin Sonneborn, zeigt, wie er die Hauptstadt Berlin umwandert, unternimmt Coerper erstmals den Versuch eines abendfüllenden Kinofilms. Alle Filme von Andreas Coerper entstanden in Zusammenarbeit mit seiner Lebenspartnerin und Ex-Kommilitonin von der Hamburger Kunstakademie Susanne Müller, die als Produzentin und gelegentlich Interviewerin in Erscheinung tritt.

Filmografie

  • Der AEG-Aufstand, Schließung des AEG-Werkes Nürnberg (2005/2006)
  • Das Vier-Millionen-Euro-Spielzeug, Modelleisenbahn in der Hamburger Speicherstadt
  • Wohnträume, Innovative Wohnformen für die Welt von morgen (2007)
  • Heimatkunde, Martin Sonneborn umwandert die Hauptstadt, Kamera (2007)
  • Die PARTEI, Satirische Dokumentation über "Die P.A.R.T.E.I.", Buch und Kamera (2009)

Weblinks

Quellen

  1. Cut, 8/2001
  2. http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID1809428,00.html; "Zum Teufel mit dem Chef!" Führungskräfte bei der Arbeit Film von Sabine Müller und Andreas Coerper, NDR/2007

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