- Katorga
-
Die Katorga war eine Strafe in Russland, bei welcher der Sträfling Zwangsarbeit zu leisten hatte.
Während der Regierungszeit von Peter dem Großen (1682–1721) bezeichnete der Begriff die zwangsweise Arbeit in einem Zuchthaus.[1]
Die Baltische Historische Kommission beschreibt die Katorga des russischen Strafgesetzbuchs von 1845 wie folgt:
- Katorga war die schwerste Freiheitsstrafe des StGB 1845, verbunden mit der Entziehung aller Standesrechte und Verlust der Familien- und Eigentumsrechte (§ 29). Sie war entweder lebenslänglich oder zeitig (4 bis 20 Jahre) und wurde in Bergwerken, Festungen oder Fabriken vollzogen.[2]
Dostojewski verarbeitete in Aufzeichnungen aus einem Totenhaus (erschienen 1860–1862) seine Erlebnisse als politischer Gefangener von 1849 bis 1853 in Sibirien und schilderte damit die Realität der Katorga zur damaligen Zeit.
Im russischen Strafgesetzbuch von 1885[3] war es eine Strafe für politische Gefangene, bei der diese zu Zwangsarbeit in Arbeitslagern verurteilt wurden. In der Regel wurden die Gefangenen auf Lebenszeit verbannt, wobei die Zwangsarbeit einige Jahre nach der Deportation endete. Die Delinquenten hatten sich anschließend in der Nähe des Verbannungsorts anzusiedeln.
Anton Tschechow reiste 1890 auf die Insel Sachalin um dort drei Monate lang die Deportierten zu befragen. Seine Erfahrung schilderte er 1894 im Buch „Die Insel Sachalin“.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte des russischen Staates, Hamburg 1849, Seite 369
- ↑ Baltische Historische Kommission – Stichwort ‚Katorga‘
- ↑ Cathrin Meyer zu Hoberge, Strafkolonien – „eine Sache der Volkswohlfahrt“?, ISBN 3-8258-4512-5, Seiten 13–14.
Kategorien:- Gefängnis (Russland)
- Zwangsarbeit
Wikimedia Foundation.