- Kazimierz (Głogówek)
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Kazimierz Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Prudnik Gmina: Głogówek Geographische Lage: 50° 18′ N, 17° 54′ O50.29722222222217.893333333333Koordinaten: 50° 17′ 50″ N, 17° 53′ 36″ O Einwohner: 362 (31. Dez. 2008[1]) Postleitzahl: 48-250 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPR Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Kattowitz Kazimierz (deutsch Kasimir) ist ein Dorf im Powiat Prudnicki der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Als Schulzenamt gehört es der Stadt- und Landgemeinde Głogówek (Oberglogau) an.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Straßendorf Kazimierz liegt im Süden der Woiwodschaft Oppeln, etwa sechs Kilometer südöstlich von Głogówek und rund 18 km westlich von Kędzierzyn-Koźle im historischen Oberschlesien an der Straduna.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Kasimir im südwestlichen Zipfel des Herzogtums Oppeln schenkten die Oppelner Herzöge dem Zisterzienserstift Leubus. Der Ort selbst wurde wahrscheinlich von Herzog Kasimir gegründet. 1223 wurde die Probsteikirche in Kasimir urkundlich erwähnt und von den Zisterziensern betreut.[2][3]
Der neue Ort wurde als deutschrechtliche Stadt mit eigenem Schöffenstuhl ausgesetzt. So ist für das Jahr 1393 ein Schöffensiegel nachgewiesen, das den Buchstaben K unter einer Krone und flankiert von zwei gekrönten Häuptern zeigt und damit wohl Bezug nimmt auf den Ortsgründer Herzog Kasimir. Die unbefestigte Stadt wurde 1428 in den Hussitenkriegen zerstört und hatte danach als Dorf seinen Stadtcharakter eingebüßt.[4] Mit der Reformation wurde die örtliche Pfarrkirche kurzzeitig evangelisch, bis die Gegend rekatholisiert wurde.
Kasimir gehörte dem Herzogtum Oppeln an, das sich 1327 von Polen löste, böhmisches Lehen wurde und 1532 an Habsburg fiel. 1742 wurde das Dorf mit dem größten Teil Schlesiens preußisch. Während es ursprünglich dem Neustädter Kreise angehört hatte, wurde Kasimir 1816 dem Landkreis Leobschütz zugeordnet. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster Leubus und mit ihm die Zisterzienser-Probstei Kasimir 1810 aufgelöst. Das Probsteischloss ging an die Familie von Prittwitz über, die dem Ortspfarrer, der bis dahin im Gutsschloss residiert hatte, 1819 ein Pfarrhaus baute und das Patronat über die ehemalige Probsteikirche übernahm.[2]
Kasimir bestand eigentlich aus den Dorfteilen Gräflich Kasimir und Probstei Kasimir, die jeweils noch über einen Gutsbezirk verfügten. 1861 waren alle Einwohner römisch-katholischer Konfession und überwiegend in der Landwirtschaft tätig. Bekannt war der Ort für seine Schafszucht.[2]
1945 wurde Kasimir von der Roten Armee besetzt und unter polnische Verwaltung gestellt, die dem Ort den Namen Kazimierz gab. Die deutschen Bewohner wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben, so dass im Gegensatz zu anderen Orten in der Gmina Głogówek im Ort kaum Angehörige der deutschen Minderheit wohnen. Deshalb werden die zweisprachigen Ortsbezeichnungen in der Gmina auch nicht für Kazimierz gelten.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Ort polnische Vertriebene aus dem Dorf Głęboczek (heute Hlybochow bei Borschtschiw) angesiedelt.[6]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Kasimir nach dem jeweiligen Gebietsstand (inkl. Gutsbezirk):[7]
Jahr Einwohner 1844 523 1855 510 1861 535 1910 753 1933 1.089 1933 1.078 Sehenswürdigkeiten
Der heutige Bau der römisch-katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1755 im Barockstil errichtet. Das Herrenhaus im Ort stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Söhne und Töchter des Ortes
- Bernhard von Prittwitz und Gaffron (* 6. Februar 1845 auf Gut Kasimir; † 12. August 1923) – preußischer Rittmeister, Landesältester von Oberschlesien
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. www.glogowek.pl; abger. am 22. Januar 2008
- ↑ a b c Vgl. Felix Triest:Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865
- ↑ Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845
- ↑ Vgl. Hugo Saurma, Hrsg.: Wappenbuch der Schlesischen Städte und Städtel. Berlin 1870
- ↑ Vgl. www.nto.pl; abger. am 22. Januar 2009
- ↑ Vgl. Miejscowości osiedleń grupowych ludności wiejskiej pochodzącej z obszaru Polski w granicach do 1939; abger. am 24. Februar 2008
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
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