Kehilla

Kehilla

Das Wort Kehillah (קהלה, hebräisch: Gemeinde; auch Kahal) bezeichnet eine jüdische Gemeinde. Im idealen Sinn ist damit die "heilige Gemeinde" (kehillah kedoschah) zur Abhaltung von Gottesdiensten in Städten und kleineren Siedlungen gemeint. Insbesondere nach dem Verlust der politischen Unabhängigkeit nach der Zerstörung der Jerusalemer Tempels im Jahre 70 n. Chr. gewann die Selbstverwaltung jüdischer Gemeinschaften in der Diaspora zunehmend an Bedeutung. Vom Mittelalter an, als Juden im christlichen und islamischen Machtbereich zunehmend in Städten wohnten, führten jüdische Gemeinden ein soziales und geschichtliches Eigenleben, neben bzw. innerhalb der christlichen und islamischen Städte.

Vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust verfügten jüdische Gemeinden in europäischen Städten meist über eine, manchmal auch mehrere, solcher kommunalen Organisationen in deren Zentren die Synagogen standen. Die Aufgaben der Kehilla bestanden unter anderem in der Organisation der Mikwe (rituelles Bad), des gemach (Verleihgesellschaft) und der Kaschrut (Aufsicht über die Herstellung koscherer Nahrungsmittel). Daneben war die Kahilla als offizielle Gemeindevertretung für die Beziehungen zu den nichtjüdischen Gemeinden der Städte zuständig. So oblag es ihr in manchen Städten auch, die Steuern einzuheben, die dort speziell Juden auferlegt wurden.

Literatur


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