Kenneth Martin

Kenneth Martin

Kenneth Martin (* 13. April 1905 in Sheffield, Yorkshire, Großbritannien; † 21. November 1984 in London, Großbritannien) war ein britischer Maler und Bildhauer. Er gilt als ein wichtiger Vertreter des Konstruktivistischen Kunst und der Kinetischen Kunst in Großbritannien. Er war zusammen mit seiner Frau Mary Martin und Victor Pasmore eine der führenden Persönlichkeiten in der Wiederbelebung des Konstruktivismus in Großbritannien und Amerika in den 1940er Jahren.

Leben und Werk

Kenneth Martin besuchte erst die Sheffield School of Art, bevor er von 1929 bis 1932 mit Stipendium am Royal College of Art in London studierte. Dort lernte er Mary Balmford (1907-1969) kennen, die er 1930 heiratete und die als Mary Martin ebenfalls eine weltweit bekannte Künstlerin wurde.

In den 1930er Jahren malte Martin in einem naturalistischen Stil und kam in Kontakt mit der Euston Road-School, zu der unter anderem William Coldstream, Victor Pasmore, Claude Rogers, Maurice Field and Graham Bell gehörten. Vor allem die Bekanntschaft mit Victor Pasmore sollte sein Kunst prägen.

Martin begann in den 1940er Jahren nach und nach immer abstrakter zu malen. Ab dem Jahr 1951 schuf er seine ersten Metallkonstruktionen und kinetische Skulpturen als mobile Drahtplastiken die im Prinzip auf mathematischer Logik beruhten. Von 1946 bis 1967 war er Gastdozent am Goldsmith College of Art in London.

Martins besonderes Interesse galt auch der Geometrischen Abstraktion. Er arbeitete eng mit den Vertretern des Konstruktivismus im England der 1950er Jahre, wie Victor Pasmore, Adrian Heath, John Ernest, Anthony Hill, Stephen Gilbert und Gillian Wise zusammen.

Kenneth and Mary Martin nahmen zusammen mit Pasmore an einer Reihe von Gruppenausstellungen in den 1950er Jahren teil. Kenneth and Mary hatte ihre erste gemeinsame Einzelausstellung im Institute of Contemporary Arts (ICA) in London im Jahr 1960. In den 1960er Jahren hielt Kenneth Martin einen Kurs in der Barry Summer School und rekrutierte seinen Ex-Schüler Peter Lowe als seinen Assistent.

Kenneth Martin war Teilnehmer der 4. Biennale von San Marino 1963, der 8. Biennale von Tokio 1965 und im Jahr 1968 mit 12 kinetischen Metall-Objekten und Skulpturen Teilnehmer der 4. documenta in Kassel.

Ab dem Jahr 1969, nach dem Tod seiner Frau schuf er seine “Chance and Order“-Arbeiten. Dies waren Folgen und Serien von Zeichnungen, Bildern und Druckgrafiken, die sich mit der Kombination von Zufall (Chance) und System (Order) beschäftigten. Mit diesen Arbeiten war er auch auf der documenta 6 im Jahr 1977 vertreten.

Literatur und Quellen

  • Ausstellungskatalog zur IV. documenta: IV. documenta. Internationale Ausstellung; Katalog: Band 1: (Malerei und Plastik); Band 2: (Graphik/Objekte); Kassel 1968
  • Kimpel, Harald / Stengel, Karin: documenta IV 1968 Internationale Ausstellung - Eine fotografische Rekonstruktion (Schriftenreihe des documenta-Archives); Bremen 2007, ISBN 978-3-86108-524-9
  • Katalog zur documenta 6: Band 1: Malerei, Plastik/Environment, Performance; Band 2: Fotografie, Film, Video; Band 3: Handzeichnungen, Utopisches Design, Bücher; Kassel 1977 ISBN 3-920453-00-X

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kenneth Martin — (born 13 April 1905 in Sheffield died 1984) was an English painter and sculptor who along with his wife Mary Martin and Victor Pasmore was a leading figure in the revival of Constructivism in Britain and America in the 1940s.After part time study …   Wikipedia

  • Kenneth Martin Willett — Infobox Military Person name = Kenneth Martin Willett lived = birth date|1919|4|9 ndash; death date and age|1942|9|27|1919|4|9 placeofbirth = Overland, Missouri placeofdeath = South Atlantic Ocean caption = nickname = allegiance = United States… …   Wikipedia

  • Andrew Kenneth Martin — is a Canadian born actor, director, photographer, cinematographer and visual artist. A native of Waterloo, Ontario, he is perhaps best known for appearing in the series Train 48 (2003 2005) as Charles Lucas West Matheson (Lucas West).CareerMartin …   Wikipedia

  • Martín — Martin ist ein männlicher Vorname und Familienname. Die weibliche Form des Namens lautet Martina. Der Nachname Martin ist in vielen Ländern verbreitet. In Frankreich zum Beispiel ist er der häufigste Familienname und auch im englischsprachigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin (Name) — Martin ist ein männlicher Vorname und Familienname. Die weibliche Form des Namens lautet Martina. Der Nachname Martin ist in vielen Ländern verbreitet. In Frankreich zum Beispiel ist er der häufigste Familienname und auch im englischsprachigen… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Edwards (author) — Kenneth Martin Edwards, commonly known as Martin Edwards (born 7 July 1955) is a British crime novelist, critic[1] and solicitor. Contents 1 Biography 2 Crime fiction 3 Legal writing an …   Wikipedia

  • Kenneth Lindsay — Kenneth Martin Lindsay (16 September 1897 ndash; 4 March 1991) was a Labour Party politician on the United Kingdom who joined the breakaway National Labour Party.Standing as a Labour candidate, he unsuccessfully contested the Oxford constituency… …   Wikipedia

  • Martin David Kruskal — Born September 28, 1925(1925 09 28) New York City …   Wikipedia

  • Kenneth Cracknell — Kenneth R. Cracknell (born 1935) is a specialist in interfaith dialogue and the Christian theology of religions.Cracknell has written many articles and books on interfaith dialogue and other subjects, including Towards a New Relationship (1985),… …   Wikipedia

  • Kenneth Boulding — Kenneth Ewart Boulding (oft abgekürzt zu Kenneth E. Boulding; * 18. Januar 1910 in Liverpool; † 18. März 1993 in Boulder, Colorado) war ein US amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler britischer Herkunft. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”