Kerstin Kempker

Kerstin Kempker (* 1958 in Wuppertal) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Kerstin Kempker absolvierte eine kaufmännische Lehre und studierte Medizin, Sinologie und Sozialarbeit. 1996 bis 2001 leitete sie das Berliner Weglaufhaus, eine Kriseneinrichtung für wohnungslose Psychiatriebetroffene. Seit 2002 veröffentlicht sie Erzählungen, experimentelle Kurzprosa und Essays in Literaturzeitschriften und Anthologien. Neben ihrer Tätigkeit als Freie Autorin arbeitete sie als Projektkoordinatorin (u. a. Aktionsprogramm der Europäischen Union zur Bekämpfung von Diskriminierungen 2003/2004, Literaturfest und -wettbewerb des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung 2003). Neben ihren literarischen Arbeiten veröffentlichte sie Fachbücher im Antipsychiatrieverlag. 2007 erschien Kerstin Kempkers Debütroman „Die Betrogenen“ im Klagenfurter Kitab-Verlag. Sie lebt in Berlin.

Werke

Die Texte Kerstin Kempkers, in einer teils expressiv-assoziativen, teils klassisch-erzählenden Sprache abgefasst, variieren vielschichtig das Thema Einsamkeit und Entfremdung. Steht in den Erzählungen im Mittelpunkt meist ein gegenüber der Welt ohnmächtiges, von differenziert geschilderten Ängsten und Wünschen bewegtes Individuum, so wendet sich der Roman Die Betrogenen dem Binnenraum einer durch Schweigen und "fremd bleiben" zerrütteten Beziehung zu und arbeitet mit märchenhaft-surrealen Motiven wie dem „Verschwinden“.

Preise und Auszeichnungen

Kerstin Kempker wurde mit Literaturpreisen u. a. beim Harder Literaturpreis (2003), beim OpenNet der Solothurner Literaturtage (2004) und beim Literaturwettbewerb „Ein Woyzeck fürs 21. Jahrhundert“ der Schwartzkopff Buchwerke (2004) ausgezeichnet. 2005 erhielt sie ein Stipendium der kunst:raum sylt quelle; für 2008 wurde ihr ein „Atelieraufenthalt für Kulturschaffende in Willisau“ (Schweiz) zugesprochen.

Werkliste

• Hotel Stadtrand. In: Freitag. Ausgabe 7, Berlin 2002.
• Warten. In: Neue Kurzgeschichten aus drei Ländern. Hard, 2003.
• Unser tägliches Brot. In: Macondo Edition Zehn. Bochum 2003.
• Wunschkind In: Harald Braun (Hrsg.): Briefgeheimnis. Allegra-Literaturwettbewerb, Hamburg 2003
• Fünf Erzählungen“, in: Entdeckungen Nr. 1 / 2004 (CD-ROM Digitale Bibliothek). ISBN 3-89853-040-X
• Zwischenbilanz und Der Immerschwimmer. In: Cara Wuchold (Hrsg.): Tapetenware. Kollektion Prosa 2004. Berlin 2004, ISBN 978-3833410109
• Vita minima. In: neue deutsche literatur 3/04, Hamburg/Berlin 2004.
• Kleine Runde. In: Lichtungen. Nr. 98, Graz 2004.
• Herr Busfahrer. In: Schreibkraft. Nr. 11, Graz 2004.
• Das Gelächter. In: Macondo Edition Elf. Bochum 2004.
• Vorfreude. In: Entwürfe. Nr. 43, Zürich 2005.
• Yoga für kleine Schriftsteller. In: Am Erker. Nr. 50, Münster 2005.
• Die Police. In: Lichtungen. Nr. 104, Graz 2005.
• Yes, Sir. In: Der Dreischneuß. Nr. 17, Lübeck 2005.
• Die Police. In: Lichtungen. Nr. 104, Graz 2005.
• Wie Bleiben gehen kann. In: Macondo Edition Dreizehn. Bochum 2005.
• Ein Fall. In: MDR FIGARO triangel. Halle 2006 und In: Schreibkraft' Nr. 12, Graz 2005
• Oberer Totpunkt. In: Macondo Edition 16. Bochum 2006.
• Und abends auf dem Entenstrich. Verlorensuche zu Land und zu Wasser. In: perspektive. Nr. 52/53, Graz 2006 (Auszug).
• Unser tägliches Brot III. In: eve. Nr. 5, Gütersloh 2006.
• Ein Fall. In: Beckenbauer zertritt kleine Tiere. MDR-Literaturanthologie. Bd. 10, Leipzig 2006, ISBN 978-3936618815
• Alles ins Reine. In: konkursbuch 44. Tübingen 2006.
• Felicitas taugt nicht für Katastrophen. In: Lesefutter. Köln/Bremen 2006.
• Ein Blick. In: Heike Eckstein (Hrsg.): Erzählungen aus Rheinland-Pfalz. IATROS, Dienheim 2006, ISBN 978-3937439631
• Lange Nacht. In: Lichtungen. Nr. 109, Graz 2007 (Auszug).
• Die Betrogenen. Kitab, Klagenfurt/Wien 2007. ISBN 978-3902005816

Weblinks

• Literatur von und über Kerstin Kempker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Offizieller Internetauftritt von Kerstin Kempker

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