- Peter Lehmann (Autor)
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Peter Lehmann (* 1950 in Calw) ist ein deutscher Autor, Buchverleger, Versandbuchhändler und Aktivist der Antipsychiatrie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Peter Lehmann hat ein Diplomstudium im Fach Sozialpädagogik absolviert. Er vertritt seit Ende der 1970er Jahre Positionen der humanistischen Antipsychiatrie und war 1980 Mitbegründer der Berliner „Irren-Offensive“ e.V., 1987 des Schweizer Vereins PSYCHEX e.V., 1989 des Vereins zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt e.V., 1991 des Europäischen Netzwerks von Psychiatriebetroffenen e.V. (ENUSP), 1996 des Berliner Weglaufhauses und 2008 der Europäischen Demokratischen Bewegung für Seelische Gesundheit (EDMMH). Als Vertreter von „MindFreedom International“, ENUSP und dem Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener war er 2007 Mitglied im Organisationskomitee der Konferenz „Zwangsbehandlung in der Psychiatrie“, veranstaltet von der World Psychiatric Association in Dresden. Im September 2010 verlieh ihm die Psychologische Abteilung der Philosophischen Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki (Griechenland) in „Anerkennung seines außerordentlichen wissenschaftlichen und humanitären Beitrags für die Durchsetzung der Rechte Psychiatriebetroffener“ die Ehrendoktorwürde, im Juli 2011 der deutsche Bundespräsident Christian Wulff in Anerkennung der „um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ das Bundesverdienstkreuz.
1986 verlegte er sein erstes Buch, Der chemische Knebel, im eigenen „Antipsychiatrieverlag“. Seit 1990 ist er Mitherausgeber des in Großbritannien erscheinenden Journal of Critical Psychology, Counselling and Psychotherapy.
Am 5. September 2011 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.[1]
Veröffentlichungen
- Psychopharmaka absetzen – Erfolgreiches Absetzen von Neuroleptika, Antidepressiva, Phasenprophylaktika, Ritalin und Tranquilizern. (als Hg.). 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Berlin / Eugene / Shrewsbury 2008, ISBN 978-3-925931-27-7
- Βγαίνοντας από τα ψυχοφάρμακa – Εμπειρίες επιτυχημένης διακοπής νευροληπτικών, αντικαταθλιπτικών, λιθίου, καρβαμαζεπίνης και αγχολυτικών (hg. mit Anna Emmanouelidou). Thessaloniki 2008, ISBN 978-960-8263-81-9
- Statt Psychiatrie 2. (hg. mit Peter Stastny). Berlin / Eugene / Shrewsbury 2007, ISBN 978-3-925931-38-3
- Alternatives beyond psychiatry. (hg. mit Peter Stastny). Berlin / Eugene / Shrewsbury 2007, ISBN 978-0-9545428-1-8, ISBN 978-0-9788399-1-8
- Coming off Psychiatric Drugs: Successful withdrawal from neuroleptics, antidepressants, lithium, carbamazepine and tranquilizern. (als Hg.). Berlin / Eugene / Shrewsbury 2004, ISBN 978-0-9545428-0-1, ISBN 978-0-9788399-0-1
- Schöne neue Psychiatrie. 2 Bände. Berlin 1996, ISBN 978-3-925931-11-6
- Statt Psychiatrie. (hg. mit Kerstin Kempker). Berlin 1993, ISBN 3-925931-07-4
- Der chemische Knebel. Warum Psychiater Neuroleptika verabreichen. 6. Auflage. (Nachdruck der Erstauflage von 1986), Berlin 2010, ISBN 978-3-925931-31-4
Einzelnachweise
- ↑ Bundesverdienstkreuz für Peter Lehmann. In: Stuttgarter Zeitung. 8. September 2011.
Weblinks
- Literatur von und über Peter Lehmann (Autor) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönlicher Webauftritt
- Peter Lehmann: Über humanistische Antipsychiatrie
- Don Quijote der Psychiatrie Artikel von Fredi Lerch aus der WOZ vom 8. November 2007
- Asmus Finzen: Glückwunsch, Herr Doktor Lehmann! in der Psychosozialen Umschau 1/2011
Kategorien:- Sachliteratur
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