- Kettenzug
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Ein Kettenzug ist ein Hebezeug, bei dem als Tragmittel Rundstahlketten eingesetzt werden. Er dient zum Heben und Senken frei beweglicher Lasten. Die Hub-Bewegung kann dabei durch Handbetrieb, Druckluft oder einen Elektromotor erzeugt werden.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzgebiete
Kettenzüge kommen hauptsächlich als Hebezeuge an Krananlagen oder Schienensystemen im Bereich der flurfreien Fördertechnik zum Einsatz. Alternativ können Kettenzüge auch stationär montiert werden. Kettenzüge werden auch in explosionsgeschützter Explosionsschutz Ausführung hergestellt. Im Vergleich zum Seilzug ist der Kettenzug in der Regel günstiger und wird in den unteren Traglastenbereich (bis max. 10 t) eingesetzt. Weitere Vorteile ergeben sich aus den kompakten Baumaßen und dem geringen Eigengewicht. Im Gegensatz zum Seilzug tritt keine Hakenwanderung auf. Hubgeschwindigkeiten ≥ 32 m/min und Hubhöhen von 160 m (beim Einsatz in Windkraftanlagen) konnten bereits realisiert werden.
Allgemeiner Aufbau eines Kettenzuges
Der Kettenzug besteht im Wesentlichen aus folgenden Bauteilen:
Hubmotor, Getriebe, Kettenführung, Kettennuss, Hakenflasche, Rundstahlkette und Kettenspeicher.
Vom Hubmotor wird über das Getriebe die notwendige Drehzahlreduktion zur Abtriebswelle erreicht. Die Hubbewegung kann entweder mit polumschaltbaren oder mit frequenzgeregelten Motoren erzeugt werden. Polumschaltbare Motoren lassen eine langsame (Feinhub) und eine schnelle (Haupthub) Hubgeschwindigkeit zu. Bei dem Betrieb mit Frequenzumrichtern kann der Bedienende die Hubgeschwindigkeit stufenlos regeln. Der Motor kann entweder direkt geschaltet oder über eine Schütz-Trafo-Kombination ein- und ausgeschaltet werden. Bei einer Direktsteuerung liegen am Steuergerät Netzspannung und Netzstrom an, während Schützsteuerungen mit einer Sicherheits-Kleinspannung versorgt werden. Die an der Abtriebswelle befindliche Kettennuss ermöglicht eine formschlüssige Verbindung zur Rundstahlkette. An der Kette ist eine Hakenflasche befestigt, an der Lasten angehängt werden können. Der Kettenspeicher, üblicherweise aus Blech oder Kunststoff, dient zum Schutz sowie zur Aufbewahrung der Kette.
Polygoneffekt
Bei jedem Kettenzug kommt es zum Polygoneffekt.
Arbeitssicherheit
Wie alle anderen Hubwerke auch, unterliegen Kettenzüge der Pflicht eine wiederkehrende Prüfung durchzuführen.
Literatur
- Martin Scheffler, Klaus Feyrer, Karl Matthias: Fördermaschinen. Hebezeuge, Aufzüge, Flurförderzeuge. 1998, ISBN 3-528-06626-1
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