Kidaraniten

Kidaraniten

Die Kidariten waren eine Nachfolgedynastie des zentralasiatischen Kushana-Reiches zwischen 350 und 450 n. Chr.

Ab 350 begann Kidara, vermutlich ein Vasall, die späten Kushana-Könige zu ersetzen. Die nach ihm benannte kurzlebige Dynastie der Kidariten ist von den Chioniten und den späteren Hephthaliten zu unterscheiden. Wahrscheinlich umfassten die Kidariten eher die Reste der Yüe-tschi, d.h. Kidara führte keine Invasoren an. Die Goldmünzen der Kidariten sind an den Kushana-Stil angelehnt und deuten daraufhin, dass sich die Kidaraniten selbst als Kushana-Herrscher betrachteten.

Es gab allerdings zwei Kidaras. Ein erster Kidara wird aufgrund eines Schatzfundes bei Kabul spätestens in die Zeit Schapurs III. (383-388) datiert. Ein zweiter wird als Chi-to-lo (d.h. Kidara) um etwa 436-51 nach chinesischen und zur Anfang der Zeit von Peroz I. (457-84) als Kidara nach persischen Quellen erwähnt. Ergo: ein Kidara gründete die Dynastie und ein zweiter verlor Baktrien und zog sich nach Gandhara zurück.

Nach chinesischer Darstellung erfolgte der Rückzug unter Kidara (II.) auf den Druck der Hephthaliten hin. Nach persischer Darstellung erfolgte er auf den Druck des Sassanidenkönigs Peroz I. hin, der Kidara (II.) Nachfolger Kungkas besiegte.

Die Kidariten breiteten sich im nördlichen Indien (vgl. Gupta) aus und setzten die Prägung minderwertiger Gold- und Kupfermünzen bis zum Ende des 5. Jahrhunderts fort. Kidaritische Fürstentümer bestanden in Kot Kula, in Kaschmir und Taxila, doch sind die Namen ihrer jeweiligen Herrscher unbekannt.

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