Kilchberg (Tübingen)

Kilchberg (Tübingen)
Kilchberg
Universitätsstadt Tübingen
Ehemaliges Gemeindewappen von Kilchberg
Koordinaten: 48° 29′ N, 9° 1′ O48.4888888888899.0158333333333336Koordinaten: 48° 29′ 20″ N, 9° 0′ 57″ O
Höhe: 336 m ü. NN
Fläche: 4,41 km²
Einwohner: 1.282 (30. Juni 2010)
Eingemeindung: 1971
Postleitzahl: 72072
Vorwahl: 07071
Karte

Lage von Kilchberg in Tübingen

Kilchberg ist ein Stadtteil der Universitätsstadt Tübingen am Schloss Kilchberg. Er liegt südwestlich der Innenstadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Kilchberg liegt fünf Kilometer südwestlich der Kernstadt und sieben Kilometer östlich von Rottenburg am Neckar auf der fast ebenen Niederterrasse des Neckartales am Fuße des Rammert in einer Höhenlage zwischen 330 und 480 m (Heineswald im Rammert). Seit 1. Juli 1971 ist die einst selbstständige Gemeinde in die Stadt Tübingen zusammen mit sieben weiteren Teilorten eingegliedert.

Geschichte

Grundriss-Skizze der Burg Kilchberg

Es gibt verschiedene Urkunden über Kilchbergs erste Nennung; die erste datiert aus dem Jahr 1231. Das 750-Jahr-Fest im Jahre 1986 beruht auf folgender Tatsache: Im Jahr 1236 hat der Pfalzgraf Wilhelm von Tübingen seine Tochter Adelheid mit Kuno von Münzenberg verheiratet und darüber eine Urkunde ausgestellt. Als Zeuge war anwesend ein Heynrikus de Kirchperc. Diese Urkunde dient den Geschichtsforschern als erste Nennung Kilchbergs. Im Jahre 1261 taucht als Nachfolger der Name „Lescher“ und die Schreibweise „Kilchberg“ erstmals auf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Auf den fruchtbaren Auelehmen im Neckartal werden rund um den Ort Ackerbau betrieben. Im Süden hat Kilchberg einen größeren Flächenanteil am Rammertwald. Westlich der Ortschaft, an der Grenze zu Tübingen-Bühl, hat sich mit den Himmel-Werken ein großer Metall verarbeitender Betrieb angesiedelt. Das Werk gehört dem Babcock-Konzern an und produziert Elektromotoren.

Verkehr

Die Ortschaft wird im Norden von der L 370 tangiert, die Tübingen mit der Großen Kreisstadt Rottenburg im Westen verbindet. Sie wurde auf Kilchberger Gemarkung parallel zur Trasse der Neckartalbahn gelegt.

Politik

Gemeindepartnerschaft

Ohne Partnerschaftsvertrag seit 1956, als eine Kilchberg-Schweizer Delegation Kilchberg bei Tübingen zum ersten Mal besuchte. Dieser Kontakt entstand durch eine Lausbubengeschichte: Ein 13-jähriger Schüler hatte einen Werbezettel zur Bürgermeisterwahl in Kilchberg bei Tübingen kurzerhand ohne Begleitschreiben an das "Bürgermeisteramt in Kilchberg am Zürichsee" geschickt [1].

Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung standen

  • Johann Gottfried Mayer (1741–1807), 1769–1781 Pfarrer in Kilchberg; 1781–1801 Klosterprofessor in Maulbronn (dort 1786–1788 Lehrer Friedrich Hölderlins).
  • Paul Schmitthenner (1884–1972), Architekt, Vertreter der „Stuttgarter Schule“, Ehrenbürger von Kilchberg (sein letzter Wohnort von 1944–1971)

Literatur

  • Günther Schweizer, Gerhard Kittelberger u. a.: Kilchberg. In: Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Landkreis Tübingen. Amtliche Kreisbeschreibung. Band 2. Kohlhammer, Stuttgart 1972, ISBN 3-17-258321-X, S. 358–375 (Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg [6]).
  • Gerd Million (Red.): Kilchberg. Ein Streifzug durch acht Jahrhunderte. Mit Beiträgen von Erich Krauß, Hans Krauß, Helene Krauß, Karl Krauß, Hubert Krins, Lothar Merkelbach, Gerd Million, Klaus Mohr, Hartmann Reim. Kulturamt, Tübingen 1986, ISBN 3-921580-61-7.
  • Reinhard Breymayer: Johann Christian Hiller und Justinus Kerners Vetter Johann Gottfried Mayer. Zwei Maulbronner Klosterprofessoren des jungen Hölderlin. In: Reinhard Breymayer (Hrsg.): In dem milden und glücklichen Schwaben und in der Neuen Welt. Beiträge zur Goethezeit. Festschrift für Hartmut Fröschle. Heinz, Stuttgart 2004, ISBN 3-88099-428-5, S. 111–142, hier S. 124–132. 139–141 zu Mayer (Arbeiten zur Germanistik 423 = Suevica 9, 2001/02).
  • Klaus Mohr: Mr hòt koin Fernseher ghet ond koi Radio. Eine Reise in die Vergangenheit von Kilchberg. Medienkombination: Buch mit beigefügter CD mit Dialektbeispielen. Hepper Printmedien u. a., Tübingen 2008, ISBN 978-3-910090-89-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Bosshard: Kilchberg grüßt Kilchberg, 2006. Abgerufen am 25. Januar 2011.

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