- Kilian von Bibra
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Kilian von Bibra (* um 1425; † 13. Februar 1494) war Doktor des kanonischen Rechts und erlangte hohe geistliche Ämter, u.a. war er Dompropst und Generalvikar in Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Kilian im Kontext der Familie von Bibra
Die Familie von Bibra ist ein altes thüringisches-fränkisches Adelsgeschlecht. Auch Kilian wuchs vermutlich auf dem Stammsitz in Bibra im südlichen Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen auf.
Die von Bibra hatten im Mittelalter zahlreiche geistliche Ämter inne. Sie waren mehrfach Würzburger Fürstbischöfe und Domherren in Bamberg und Würzburg. Als Generalvikar des Bistums Würzburg war Kilian Stellvertreter des Erzbischofs Rudolf II. von Scherenberg. Ihm sollte als Erzbischof Lorenz von Bibra folgen. Zusammen mit Kilian und Albrecht von Bibra bauten sie die Kirche St. Leo in Bibra wieder auf und setzten ihre Wappen in die Kirchenfenster ein.
Werdegang des Kilian
Kilian studierte von 1441 bis 1444 in Erfurt, ab 1449 in Padua in Italien und schloss 1450 als Doktor des kanonischen Rechts ab. 1443 ist er als Domizellar und 1456 als Domherr nachzuweisen, 1464 erhielt er ein Kanonikat im Stift Haug. 1476 war er Propst des Stiftes Neumünster. Kilian stieg bis zum Dompropst 1483 und Generalvikar 1486 in Würzburg auf. Er bekleidete noch weitere kirchliche Ämter und hatte in diesem Zusammenhang auch beträchtlichen Landbesitz. Er war mit diplomatischen Reisen betraut und galt zu seinem Lebensabend auch als Berater des Kaisers Maximilian I.
Kilian war Mitglied der deutschen Bruderschaft bei Santa Maria dell'Anima in Rom.
Er trat auch im Zusammenhang mit der Person des Hans Böhm (Pauker von Niklashausen) in Erscheinung. Er entsandte Glaubensbrüder nach Niklashausen, um Hans Böhm als Scharlatan zu überführen, was allerdings nicht gelang. Die Ereignisse um Hans Böhm werden heute als Vorboten der Bundschuh-Bewegung und des Bauernkrieges gedeutet.
Grablege
Sein Grabstein befindet sich im Würzburger Dom St. Kilian. Es ist eine metallene Platte im Kapitelhaus in Würzburg. Ein runder bronzener Aufsatz ist heute verschwunden. Er enthielt in lateinischer Schrift kurz gefasst die erlangten Titel und das Sterbejahr des Kilian. Zentrales Motiv war ein Totenkopf als Symbol der Vergänglichkeit.
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Wappen nach Johann Octavian Salver 1775
Literatur
- Wilhelm Freiherr von Bibra: Beiträge zur Familien Geschichte der Reichsfreiherrn von Bibra. (BD. 1) 1880, S. 50-68.
- Friedrich Merzbacher: Kilian von Bibra. In: Fränkische Lebensbilder. Bd. 5 (1973). S. 97-134.
- Johann Octavian Salver: Proben des hohen Teütschen Reichs Adels oder Sammlungen alter Denkmäler, Grabsteine, Wappen, Inn-und Urschriften, u. d. Nach ihren wahren Urbilde aufgenommen, unter offener Treüe bewähret, und durch Ahnenbäume auch sonstige Nachricten erkläret und erläutert (Würzburg, 1775)
- Werner Schultheiß: Bibra, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie. Bd.2. Berlin 1955. S. 215/216.
- Werner Wagenhöfer: Die Bibra: Studien und Materialien zur Genealogie und zur Besitzgeschichte einer fränkischen Niederadelsfamilie im Spätmittelalter. Verlag Degener & Co, 1998; ISBN 3-7686-9147-0.
- Sebastian Zeißner: Dr. Kilian von Bibra. Dompropst von Würzburg. In: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 2 (1950).
- Carl Ruland: Bibra, Kilian von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 613.
Weblinks
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