- Kimberly Smith
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Kim Wilde (eigentlich Kim Smith, * 18. November 1960 in Chiswick, West London) ist eine britische Sängerin. Sie ist das älteste Kind des Rock-’n’-Roll-Sängers Marty Wilde, dessen Künstlernamen sie übernommen hat. Der Künstlername „Wilde“ wird auch von ihrem Bruder Ricky, ihrer Schwester Roxanne und ihrer Nichte Scarlett benutzt.
Kim Wilde war mit Hits wie Kids in America, Cambodia, You Keep Me Hangin’ On oder You Came vor allem in den 1980er Jahren eine international erfolgreiche Popsängerin. Seit Mitte der 1990er Jahre tritt sie vor allem als Landschaftgärtnerin in britischen Fernsehsendungen auf und ist als Autorin für Zeitungskolumnen tätig.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Kim Wilde wurde 1980 bei RAK Records unter Vertrag genommen und veröffentlichte im Januar 1981 ihre erste, von Vater Marty und Bruder Ricky komponierte und getextete Single Kids In America. Dieser Song war ein internationaler Top Five Hit, sowohl in Europa, als auch in Australien und Asien und schaffte es sogar bis auf einen respektablen Platz 25 in den US-Charts. Ihr Debütalbum Kim Wilde (1981) enthielt die ebenfalls massiv erfolgreichen Synthiepop-Hits Chequered Love (1983 deutsche Coverversion von Petra Zieger/DDR) und Water On Glass. Wilde erhielt nach ihrem großen Durchbruch 1983 den Best Female Vocalist Award der „British Phonographic Industry“ und in den folgenden Jahren zwei weitere Nominierungen in dieser Kategorie. Aber schon ihr zweites Album Select (1982) konnte zumindest in ihrem Heimatland Großbritannien nicht mehr an den Erfolg des Erstlings anknüpfen. In Deutschland, Frankreich (fünf Nummer 1-Hits), der Schweiz sowie in den skandinavischen Ländern hatte sie hingegen nach wie vor viele Fans und mit Cambodia (1 Million verkaufte Singles allein in Frankreich) und View from a bridge weitere Top 10 Erfolge. Bei RAK veröffentlichte sie insgesamt drei Alben und wechselte im Sommer 1984 zu MCA Records. Aber trotz des vermehrten Einsatzes ihres Sexappeals blieben die Charterfolge in Großbritannien aus.
Das 1983er Album Catch as catch can, das stilistisch wesentlich anspruchsvoller und abwechslungsreicher war als seine beiden Vorgänger, geriet gar zum Totalflop in Großbritannien, während es sich in Resteuropa einigermaßen gut verkaufte. Mit der ersten Auskopplung, dem ungewohnt swingigem Love Blonde hatte sie zumindest in Frankreich und Skandinavien einen weiteren Singlebestseller. Auch in Deutschland blieben ihr die Fans treu und bescherten ihr auch 1984 nach dem Wechsel der Plattenfirma mit The Second Time einen weiteren Top-10-Hit in den Singlecharts und einen soliden Verkaufserfolg des dazugehörigen, vierten Studioalbums Teases & Dares, das wiederum in ihrer britischen Heimat erneut floppte.
Ein ähnliches Bild bot sich bei ihren Konzerttourneen. Die Tourneen 1983, 85 und 86 brachten Kim Wilde in Großbritannien halbleere Hallen, während sie besonders in Deutschland und Frankreich vor teilweise ausverkauften Häusern spielte. Ihre enorme Popularität hierzulande brachte ihr auch den Beinamen "Bardot der Popmusik" ein und in Deutschland erhielt sie von 1981 bis 1984 vier Bravo Ottos in Folge als beste Sängerin (1981 und 84 Gold, 1982 und 83 Silber).
Mit einer Cover-Version des Supremes-Klassikers You Keep Me Hangin’ On kehrte Kim Wilde im Jahre 1986 erfolgreich in die britischen und internationalen Charts zurück und landete ihren größten, internationalen Hit überhaupt zu einem Zeitpunkt, als jeder sie bereits abgeschrieben hatte. Der Song war im Winter 1986 ein Top 10 Hit in ganz Europa, Platz 2 in GB und bescherte der Sängerin im Sommer 1987 auch einen Nummer 1-Hit in den USA, Kanada und Australien. Ihr Unwille, in Amerika zu touren und den amerikanischen Markt mit dieser Nummer 1 zu erobern, führte dazu, dass dies ihr einziger, großer Erfolg in den USA blieb. Dafür war ihre britische Heimat nun verrückter nach Kim Wilde als je zuvor: Mit dem folgenden Duett Another Step (Closer to you) stand sie im Frühjahr 1987 wieder in den britischen Top 10, ebenso Ende des Jahres mit dem auf britischen Humor zugeschnittenen Rockin' around the christmas tree, einer Benefizsingle zu Weihnachten im Duett mit dem Comedian Mel Smith. Auch 1988 setzte sich ihr Erfolg nicht nur in Großbritannien sondern in ganz Europa in größerem Maße als je zuvor fort: Mit dem umjubelten Album Close (1988) und den daraus ausgekoppelten Singles Hey Mr. Heartache, You Came, Never Trust a Stranger und Four Letter Word (letztere drei waren Top 10 in GB) landete sie in ganz Europa wieder eine enorme Hitserie. Aufgrund ihrer wieder erworbenen hohen Popularität wurde Kim Wilde auch für das Vorprogramm der gigantischen Europatourneen von Michael Jackson (1988) und David Bowie (1990) engagiert und spielte zum ersten Mal live in großen Stadien.
Allerdings konnte die Sängerin in den 1990er-Jahren diese internationalen Erfolge nicht wiederholen. Das 1990er Album Love Moves war lediglich in Frankreich und Skandinavien ein Verkaufserfolg, der Nachfolger Love Is … (1992), blieb sogar noch weiter hinter den Erwartungen zurück. Der Discofetzer Can't get enough (of your love) (1990) wurde ihr letzter Top 20 Singlehit in Frankreich, während Love Is Holy (1992) und If I Can't Have You (1993, ein Cover des Bee-Gees-Klassikers aus dem Film Saturday Night Fever) Kim's letzte Top 20 Erfolge in den britischen Singlecharts waren, letzterers gelangte außerdem auf Platz 2 in Australien. Andere Veröffentlichungen im Laufe des Jahrzehnts konnten sich dann nicht mehr so hoch in den Charts platzieren. Lediglich ihr Compilation-Album "The Singles Collection 1981-93" verkaufte sich in Europa und Australien millionenfach und zeigte, dass ihre früheren Songs immer noch eine große Fangemeinde hatten.
Nach dem Flop ihres letzten regulären Studioalbums, dem zwischen House, Dance & Soul gehaltenem Now and Forever (1995) spielte sie von Februar 1996 bis Februar 1997 in einer Produktion des Musicals Tommy am Londoner West End. 1998 nahm Kim ein komplettes Album auf, das aber infolge von Lizenzschwierigkeiten mit einem der Songautoren niemals veröffentlicht wurde.
1996 heiratete sie Hal Fowler, der ebenfalls in dem Musical Tommy mitwirkte. 1998 wurde ihr Sohn Harry Tristan geboren und zwei Jahre später (2000) kam Tochter Rose Elisabeth zur Welt. Während ihrer ersten Schwangerschaft fing sie wieder an, sich für ein altes Hobby zu interessieren: die Gartenarbeit. Als ausgebildete Landschaftsgärtnerin moderierte sie daraufhin Gartensendungen im britischen Fernsehen und schrieb zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften über das Thema Gartenarbeit. Im April 2005 erschien ihr erstes Buch Gardening with Children.
2001 meldete sich Kim mit einem weiteren Best of Album The Very Best of Kim Wilde zurück, das allerdings kaum Unterschiede zum 1993er Millionenseller The Singles Collection aufwies und daher bis auf Top 20 Notierungen in Skandinavien floppte. Der einzige neue Titel auf der Scheibe war die Single Loved, die in Deutschland weitgehend unterging und sich nicht in den Top 100 behaupten konnte. In anderen europäischen Ländern war sie sehr erfolgreich. Ein Jahr später coverte sie den James Bond Song Nobody does it better der allerdings nicht veröffentlicht wurde. Eine weitere Single Born to be Wild konnte sich nur in den unteren Rängen der Charts platzieren.
Einen völlig überraschenden großen Erfolg hatte Kim Wilde 2003 in Deutschland mit Anyplace, Anywhere, Anytime, einem Duett mit Nena, das in Deutschland wochenlang auf Platz 3 der Charts war und in den Niederlanden sowie in Österreich sogar die Nr.-1-Position erreichte.
Im Winter 2005 unterschrieb Kim Wilde einen neuen Plattenvertrag mit der deutschen Abteilung der Plattenfirma EMI. Dieser Vertrag kam durch das Hit-Duett mit Nena zustande. Never Say Never, zu dem die Arbeiten im Sommer 2006 abgeschlossen wurden, erschien am 8. September 2006. Produziert wurde dieses Album von Uwe Fahrenkrog-Petersen, dem Songwriter von Nena. Die erste Single You Came 2006 erreichte in Deutschland auf Anhieb die Top 20, wo sich ebenfalls das Album platzieren konnte. Auf dem Album waren neben acht neuen Titeln auch sechs Neuinterpretationen ihrer größten Hits zu hören, darunter You Keep Me Hangin' On im Duett mit Nena und Kids In America mit Charlotte Hatherley. Eine Europatournee schloss sich im März und Herbst 2007 an. Im November und Dezember 2008 trat Kim Wilde wieder in Deutschland als eine der Stargäste bei "Nokia Night of the Proms" live auf. Im März 2009 wird die Europatournee - beginnend in München am 24. März 2009 - fortgesetzt.
Diskografie
Alben
Aufgeführt sind reguläre Albumveröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge. Dahinter die jeweils höchsten Chartpositionen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und dem Vereinigten Königreiche.
Jahr Titel DE CH AT UK 1981 Kim Wilde 1 – – 3 1982 Select 4 – 20 19 1983 Catch As Catch Can 23 6 – 90 1984 The Very Best of Kim Wilde 61 25 – 78 1984 Teases & Dares 22 10 – 66 1986 Another Step 42 5 – 73 1988 Close 10 8 7 8 1990 Love Moves 24 12 – 37 1992 Love Is … 42 7 22 21 1993 The Singles Collection 1981–1993 21 18 26 11 1995 Now and Forever 68 37 – 114 2006 Never Say Never 17 11 22 – Von Kim Wilde erschienen nach 1995 weitere Greatest-Hits-Kompilationen, darunter:
- 1996 Premium Gold Collection | EMI 7243 8 37792 22
- 1996 The Best Of | DISKY 7243 4 86733 29
- 1996 The Gold Collection - Greatest Hits | EMI 7243 8 37161 28
- 1998 More Of The Best | DISKY 7243 4 8687 25
- 1998 Original Gold (Doppel CD)| DISKY 7423 4 85306 22
- 2001 The Very Best of Kim Wilde | EMI 7243 5 35957 22
Singles
Aufgeführt sind nur reguläre Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge und deren jeweils höchste Chartpositionen in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Großbritannien und Frankreich.
Jahr Titel DE CH AT UK FR 1981 Kids in America 5 5 12 2 1 1981 Chequered Love 2 2 16 4 1 1981 Water On Glass n. v. n. v. n. v. 11 n. v. 1981 Cambodia 2 1 4 12 1 1982 View From a Bridge 6 2 10 16 1 1982 Take Me Tonight – – – – 1982 Child Come Away 36 6 – – 1983 Love Blonde 26 11 – 23 1 1983 Dancing in the Dark 26 9 – 67 1984 House of Salome – – – – 1984 The Second Time (Go for It) 9 7 – 29 1985 The Touch 29 – – 56 1985 Rage to Love 45 – – 19 1986 Schoolgirl 38 – – – 1986 You Keep Me Hangin’ On 8 2 20 2 1987 Another Step (Closer to You) – – – 6 1987 Say You Really Want Me – – – 29 1988 Hey Mr. Heartache 13 12 – 31 1988 You Came 5 3 8 3 5 1988 Never Trust a Stranger 11 4 7 7 27 1989 Four Letter Word 27 18 23 6 1989 Love in the Natural Way – – – 32 1990 It’s Here 21 14 – 42 1990 Time n. v. n. v. n. v. 71 1990 Can’t Get Enough (of Your Love) 58 – – n. v. 19 1990 World in Perfect Harmony – – – n. v. 1990 I Can’t Say Goodbye n. v. n. v. n. v. 51 1992 Love Is Holy 42 13 28 12 1992 Heart Over Mind n. v. n. v. n. v. 34 1992 Who Do You Think You Are? 58 – – 49 1992 Million Miles Away – – – n. v. 1993 If I Can’t Have You 51 18 29 12 1993 In My Life 78 – – 54 1995 Breakin’ Away 79 – – 43 1996 This I Swear 91 – – 46 2001 Loved – 68 – 7 2002 Born to Be Wild 84 71 – – 2003 Anyplace, Anywhere, Anytime (Nena & Kim Wilde) 3 9 1 – 2006 You Came 2006 20 19 24 n. v. 2006 Perfect Girl 52 – n. v. n. v. 2007 Together We Belong 107 – – – 2007 Baby Obey Me (feat. Ill Inspecta) – – – – 2007 Sorry Seems To Be The Hardest Word (with Marty Wilde) – – – – In den amerikanischen Billboard-Charts konnte sich Kim Wilde nur mit fünf Singles platzieren: Go for It/The Second Time (Platz 69), Kids in America (1981, Platz 25), Say You Really Want Me (1986, Platz 44), You Keep Me Hangin’ On (1986, Platz 1) und You Came (1988, Platz 41).
Weblinks
- Offizielle Webseite von Kim Wilde (englisch)
Personendaten NAME Wilde, Kim ALTERNATIVNAMEN Smith, Kim (richtiger Name) KURZBESCHREIBUNG britische Sängerin GEBURTSDATUM 18. November 1960 GEBURTSORT Chiswick, West-London
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