Kino (Bewegung)

Kino (Bewegung)

Kino [kiˈno] (von altgriechisch κίνησις kinesis für Bewegung) ist eine internationale Bewegung von Filmschaffenden.

Inhaltsverzeichnis

Konzept und Verbreitung

Ihre Mitglieder (frz. kinoïtes) treffen sich monatlich in lokal organisierten Gruppen, zeigen ihre vorwiegend nicht-kommerziell produzierten Filme auf Leinwand und geben sich gegenseitig Feedback. Die Vorführungen sind öffentlich zugänglich und werden auch von Nicht-Mitgliedern zur Präsentation ihrer Filme genutzt, da grundsätzlich jeder mitgebrachte Film gezeigt werden soll.

Die Kino-Bewegung wurde 1999 in Montréal von Christian Laurence gegründet. Noch heute ist die kanadische Provinz Québec die Region mit der höchsten Dichte an Ortsgruppen. Die Kino-Bewegung ist weltweit in über vierzig Städten aktiv.

Außerhalb Kanadas gibt es Kino-Filialen in den USA und Mexiko, in mehreren europäischen Staaten (darunter in Deutschland, Österreich und der Schweiz), in Benin, Réunion und Senegal sowie in Australien.

Kino Kabaret

Das Kino Kabaret (sic.) ist ein Treffen von kinoïtes aus aller Welt, das oft im Rahmen eines bestehenden Filmfestivals vor Ort stattfindet. Das Treffen besteht aus mehreren Vorführungen von Kurzfilmen, die meistens jeweils innerhalb von 48 Stunden von Kleingruppen produziert werden. Die allermeisten Kurzfilme dieser Art kommen nahezu völlig ohne Budget aus. Daher auch das Motto der Kino-Bewegung: "Do well with nothing, do better with little and do it right NOW!"

Häufig besteht eine der Vorführungen aus Stummfilmen, die von Live-Musik begleitet werden.

Ein Kino Kabaret in Deutschland gibt es etwa beim Internationalen KurzFilmFestival Hamburg, in Österreich beim Wiener Kurzfilmfestival Vienna Independent Shorts.

Die Berliner Gruppe KinoBerlino existiert seit 2004. In Kooperation mit dem Interfilm Berlin Festival entstanden im November 2005 zahlreiche sehenswerte Kleinode. Im September 2006 trafen sich Enthusiasten aus Deutschland, Kanada, Polen, Belgien und UK erneut im ACUD. In einem Warm-Up wurden zu Gedichten und Prosazeilen aus der Zeitschrift Verstärker Nr. 16 Stummfilme hergestellt innerhalb eines Tages. In der darauffolgenden Woche zog man zum Kabaret die Themen aus dem Hut. Schlafentzug und Filmschnitt bis kurz vor die jeweilige Vorführung charakterisierten diese Arbeitsweise. Improvisationskunst und Spontaneität stehen im Vordergrund. KinoBerlino hat sich zum Nexus für Filmemscher entwickelt und lockt alljährlich über 100 Kreative an zum KinoKabaret. Darüber hinaus finden monatliche offene Filmvorführungen im Kino [Moviemento] statt.

Siehe auch

Seit 2006 gibt es außerdem in Mainz ein jährlich stattfindendes, Kino-Kabaret mit stetig wachsenden Teilnehmern. Weitere sehr erfolgreiche Gruppen sind Hamburg und Jena. In Stuttgart bemüht sich aktuell das Studentenkino Filmrausch um ein eigenes jährliches Kabaret.

Weblinks


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