Kirche Wustrow

Kirche Wustrow
Wustrower Kirche von Süden aus gesehen
Wustrower Kirche vom Chor aus gesehen
Blick in den Altarraum

Die Kirche Wustrow ist die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde des Ostseebades Wustrow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zur Slawenzeit befand sich in Wustrow ein Tempel für die Gottheit Swantewit. Nach der Christianisierung wurde hier im 13. Jahrhundert eine einfache Feldsteinkirche errichtet, die 1869 abgebrochen wurde. Schon vier Jahre später, am 14. September 1873 wurde die jetzige neugotische Kirche errichtet.

Bauwerk

Die Kirche ist ein typischer Backsteinbau mit einem kreuzförmigen Grundriss. Über dem Eingangsportal befindet sich eine Rosette mit dem Christogramm, den ineinander verwobenen Buchstaben X (Chi) und P (Rho). In den fünf Altarfenstern sind ebenfalls Rosetten angebracht. Sie sollen auf die Gegenwart Christi in Wort und Sakrament hinweisen.

Der 18 Meter hohe Turm der Kirche ist begehbar, von diesem hat man einen weiten Rundblick über den Ort, das Fischland, den Saaler Bodden und die Ostsee. Der Kirchturm war früher als Seezeichen von Bedeutung. Der freie Umgang um den Turm diente den Seefahrtsschülern dazu, das Navigieren zu üben.

Im Kirchturm hängen drei Glocken. Zwei Glocken wurden 1917 für Kriegszwecke eingeschmolzen und 1928 durch die Stiftung des Ehepaares Bernhard, zum Andenken an ihren im Ersten Weltkrieg verstorbenen Sohn, ersetzt. Von diesen bei M & O Ohlsson in Lübeck gegossenen Glocken wurde eine im Zweiten Weltkrieg wiederum eingeschmolzen, ebenso die letzte der drei ursprünglichen Glocken.[1] Durch eine Sammlung nach dem Krieg wurden neue Glocken finanziert, die 1957 angefertigt wurden.

Über den Emporen in der Nord- und Südseite sind zwei Votivschiffe, Schiffsmodelle, die von Seeleuten der Kirche gestiftet wurden, angebracht. Das Schiff über der Nordempore heißt Deo Gloria (Zur Ehre Gottes) und trägt die Jahreszahl 1860. Der Kapitän Saeger hat dieses Modell gebaut. Das Schiff über der Südempore heißt Christiana und wurde von dem 1974 verstorbenen Fischer Emil Otto gebaut.

Die Kirche verfügt seit 1970 über eine neue Orgel, die von der Firma Jehmlich in Dresden gebaut wurde. Die Orgel hat zwei Manuale und ein Pedal sowie insgesamt 986 Pfeifen.

Der dreiflüglige Holzaltar ist auch im neugotischen Stil errichtet. Das Altarbild von Gustav Stever stellt die Rettung des sinkenden Petrus durch Jesus Christus dar.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. INformationen auf www.fischland-darss-zingst.net, abgerufen am 21. Juni 2010
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