- Klaus (Schule)
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Klaus (jiddisch aus Klause, Klausur; mittellat. clusa, „abgeschlossener Raum“) war ein von Gemeindemitgliedern gestiftetes Lehrhaus oder eine Schule, in der Juden ihre Tora- und Talmud-Studien betreiben konnten. In den meisten Fällen war der Klaus eine Synagoge angeschlossen.
Beispiele
- Die Lemle-Moses-Klaus in Mannheim, benannt nach dem damaligen Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lemle Moses Reinganum, wurde von 1708 bis 1940 genutzt; das erst 1944 durch Bomben zerstörte Gebäude wurde 1953 abgerissen.
- Die Michael May’sche Klaus in Mannheim, benannt nach ihrem Stifter Michael May, wurde um 1730 gegründet, doch schon 1765 wieder aufgelöst.
- Die Elias-Hayum-Klaus in Mannheim, auch „Stuttgarter Schule“ genannt nach dem Herkunftsort ihres Stifters, des Mannheimer Hof- und Milizfaktors Elias Hayum, wurde 1766 gegründet und bestand bis 1880.
- Die Alte Klaus, gegründet 1680, und die Neue Klaus, gegründet 1756, in Hamburg. Beide Anstalten fusionierten 1798 zur Vereinigten Alten und Neuen Klaus. Am Lehrhaus der Synagogengemeinschaft lehrten Selig Pinchas Bamberger, der durch die Übersetzung wichtiger hebräischer Schriften bekannt wurde, und die Rabbiner Steingut, Diamant, Cohn und Jaffé. Nach der Pogromnacht 1938 mussten die Gebäude verkauft werden und werden seither anderweitig genutzt.
Weblinks
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