Klaus Eichler

Klaus Eichler

Klaus Eichler (* 11. Oktober 1939 in Halle) war von 1988 bis 1990 Präsident des Bundesvorstandes des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eichler wurde als Sohn eines Technikers geboren und absolvierte nach dem Besuch der Schule von 1954 bis 1957 eine Ausbildung zum Chemiefacharbeiter im VEB Elektrochemische Werke Ammendorf. 1954 trat Eichler in FDJ ein und wurde 1962 Mitglied der SED. Von 1962 bis 1964 war Eichler Erster Sekretär der FDJ-Kreisleitung der Leuna-Werke „Walter Ulbricht“. Gleichzeitig nahm er ein Studium an der Ingenieur-Schule in Köthen auf, welches er 1964 als Chemieingenieur abschloss. Nach einem Lehrgang an der Parteihochschule Karl Marx in Berlin wurde Eichler 1965 Erster Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Frankfurt (Oder), welcher er bis 1974 blieb. Von 1965 bis 1967 war er gleichzeitig auch Mitglied des Büros des Zentralrats der FDJ. 1974 wurde Eichler zum Generaldirektor des FDJ-Reisebüros Jugendtourist ernannt. Parallel dazu absolvierte er ein Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften, welches er 1975 mit dem Titel eines Diplom-Staatswissenschaftlers beendete. 1984 endete Eichlers FDJ-Karriere. Als Direktor von Jugendtourist von 1974 bis 1984 auch wieder dem Zentralrat der FDJ angehörig, wechselte er nun zum Sport.

Eichler war von 1984 bis 1986 zunächst Vizepräsident, ab 1986 1. Vizepräsident des DTSB und gleichzeitig Mitglied des NOK der DDR. Am 22. August 1988 wurde von Erich Honecker die Ablösung des amtierenden DTSB-Präsident Manfred Ewald abgesegnet. Das für Sport zuständige Politbüromitglied Egon Krenz hatte auf diese Entscheidung gedrängt und Erich Honecker folgendes vorgeschlagen:

Unmittelbar nach dem Olympia-Ball sollte der Bundesvorstand des DTSB zusammentreten, Manfred Ewald in Ehren verabschieden und Klaus Eichler zum Präsidenten des DTSB wählen. Falls dieses Herangehen Deine Zustimmung findet, würde ich noch in dieser Woche das Sekretariat des DTSB von der Bitte Manfred Ewalds informieren, aus gesundheitlichen Gründen von seiner Funktion als Präsident des DTSB abberufen zu werden.

Honecker hatte vorher Rudolf Hellmann als Kandidaten vorgesehen. Dieser setzte sich jedoch zusammen mit Krenz für Eichler ein [1]. Am 5. November 1988 wurde offiziell Ewalds Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt gegeben. Eichler versuchte, vor allem dem Breitensport neue Impulse zu geben, wurde aber von der politischen Entwicklung eingeholt. Trotz der Anpassung an neue gesellschaftliche Entwicklungen, denen Eichler unter anderem mit der Zulassung neuer Sportverbände entgegenkam, wurde sehr bald sein Rücktritt gefordert. Er trat im Dezember 1989 zurück.

1990 war er zunächst Mitglied der Wahlkampfleitung der SED-Nachfolgepartei PDS. Des Weiteren wurde er Geschäftsführer eines Reisebüros, welches bis heute unter anderem Reisen vor allem mit ehemaligen DDR-Sportstars anbietet.

Ehrungen

Klaus Eichler wurde 1973 und 1982 mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Quellen

  1. Berliner Zeitung vom 30. April 1997; Seite 19

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klaus-Dieter Eichler — (* 17. September 1952 in Gernrode am Harz) ist ein deutscher Philosoph. Er lehrt seit 2002 als Professor für Antike Philosophie an der Johannes Gutenberg Universität Mainz. Leben Von 1971 bis 1976 absolvierte Eichler an der Karl Marx Universität… …   Deutsch Wikipedia

  • Eichler — bezeichnet: Eichler (Berg), ein Berg in der Oberlausitz Eichler ist der Nachname folgender Personen: August Wilhelm Eichler (1839–1887), deutscher Botaniker Dieter Eichler (* 1954), Fußballspieler in der DDR Ernst Eichler… …   Deutsch Wikipedia

  • Willi Eichler — (* 7. Januar 1896 in Berlin; † 17. Oktober 1971 in Bonn) war ein deutscher Journalist und Politiker (SPD). Inhaltsverzeichnis 1 Politischer Werdegang 1.1 Vor 1933 1.2 Exil 1933 45 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ei — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Heimkehrerlager Gronenfelde — Im Lager Gronenfelde bei Frankfurt (Oder). Nach erfolgter Entlassung werden die ehemaligen Kriegsgefangenen auf dem Bahnhof Gronenefelde in die bereitstehenden Eisenbahnwagen verladen und in ihre Heimatorte gebracht …   Deutsch Wikipedia

  • Lager Gronenfelde — Im Lager Gronenfelde bei Frankfurt (Oder). Nach erfolgter Entlassung werden die ehemaligen Kriegsgefangenen auf dem Bahnhof Gronenefelde in die bereitstehenden Eisenbahnwagen verladen und in ihre Heimatorte gebracht …   Deutsch Wikipedia

  • Quarantänelager Gronenfelde — Im Lager Gronenfelde bei Frankfurt (Oder). Nach erfolgter Entlassung werden die ehemaligen Kriegsgefangenen auf dem Bahnhof Gronenefelde in die bereitstehenden Eisenbahnwagen verladen und in ihre Heimatorte gebracht …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard Friedrich Albinus — (* 7. Januar 1653 in Dessau; † 7. September 1721 in Leiden) war ein deutscher Mediziner. Leben Bernhard Albinus wurde als Sohn des Bürgermeisters Christoph Albinus in Dessau geboren. Sein Urgroßvater, der anhaltische Geschichtsschreiber Peter… …   Deutsch Wikipedia

  • DTSB — Generalprobe von Sportlern im Rahmen eines Begleitprogramms zur 90. IOC Session in Ost Berlin, 1985 Der Deutsche Turn und Sportbund (DTSB) war die zentrale für den Sport zuständige Massenorganisation der DDR …   Deutsch Wikipedia

  • Heider SV — Voller Name Heider Sportverein von 1925 Gegründet 1925 Stadion Stadion an der Meldorfer Straße …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”