Kleid

Kleid
Fotomodell Gisele Bündchen in einem schwarzen Kleid im Lingerie-Look

Ein Kleid ist im Allgemeinen ein aus Oberteil und Rock bestehendes Kleidungsstück. Meist wird es von Frauen getragen. Des Weiteren wird in Deutschland auch jede künstliche Umhüllung eines Menschen mit unter als Kleid, synonym zum Begriff Kleidungsstück, bezeichnet, wie zum Beispiel die Beinkleider. Metaphorisch dazu wird auch jede Umhüllung eines Objektes, z. B. das Fellkleid oder Federkleid eines Tieres oder der Schutz von empfindlichen Teilen im Maschinenbau (z. B. Schanzkleid, Schutzkleid usw.) so bezeichnet. Vergleiche hierzu auch Verkleidung. Ein besonders stoffreiches, aufwändiges und langes Kleid wird auch als Robe bezeichnet.

Das Kleid im allgemeinen Sinne besteht im Gegensatz zu einem zwei- oder mehrteiligen Anzug nur aus einem Teil, das Oberkörper und Beine bedeckt. Der untere Teil endet stets in der Form eines Rocks, während der obere Teil der Kleider sehr unterschiedlich gestaltet sein kann. Beispielsweise kann die Ärmellänge stark variieren. Den herrschenden Vorstellungen über Moral und Mode folgend waren Kleider entweder mit langen Armen ausgestattet oder wurden, wie dies beispielsweise bei Dirndln heute vielfach noch üblich ist, zusammen mit einer Bluse oder einem ähnlichen Kleidungsstück getragen, bei Abendkleidern waren auch kurze Arme verbunden mit langen Handschuhen üblich. Heute werden Kleider meist nur noch in der warmen Jahreszeit oder zu besonderen Anlässen getragen, daher sind Kleider heute vielfach ärmellos, manche auch gänzlich schulterfrei. Zu diesen besonderen Anlässen wird unter dem Kleid oft auch eine Feinstrumpfhose getragen. Kleider werden häufig mit einem Unterkleid kombiniert.

Das Kleid für verschiedene Gelegenheiten

Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts unterscheidet man zwischen Putzkleidern und Tageskleidern. Eine Ausnahmeerscheinung stellt das Reitkleid dar, welches in den frühen Modezeitschriften auch als Amazone oder Amazonenkleid bezeichnet wird. Diese Kleidform bleibt während des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert im Schnitt. Um 1820 gibt es neben dem Tageskleid, welches drinnen und draußen getragen wurde, auch das Negligé bzw. Morgenkleid. Ab ca. 1840 nimmt die Differenzierung der Kleider nach Anlässen zu bis um 1870 die größe Bandbreite an Kleidformen erreicht ist. So ist es selbstverständlich, dass sich eine Dame der gehobenenen Gesellschaft bis zu sechs Mal am Tage umkleidet.

Es existieren zu diesem Zeitpunkt folgende Kleiderformen:

  • Morgenkleid oder Negligé
  • Promenadenkleid bzw. Stadtkleid
  • Besuchskleid bzw. Visite oder Visitentoilette
  • Nachmittagskleid
  • Abendkleid oder Gesellschaftskleid
  • Ballkleid bzw. Putzkleid
  • Reisekleid
  • Reitkleid
  • Hochzeitskleid

Um ca. 1885 stehen auch Kleider für die neuen Sportarten wie Rad fahren oder Tennis spielen zur Verfügung. Die verschiedenen Kleiderformen unterscheiden sich durch Schnitt, Material, ggf. Farbe und Verarbeitung.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts erforderten immer weniger Anlässe ein eigenes Kleid; die Unterschiede zwischen den Kleiderarten verwischten und schließlich verlor das Kleid überhaupt seine Bedeutung als das hauptsächliche Obergewand der Frau. Ab den 60er Jahren blieb von den oben genannten nur das Ballkleid als einem bestimmten Anlass gewidmetes Kleid übrig; dafür kam das Cocktailkleid hinzu.

Ab dem Ende des 20. Jahrhunderts unterscheidet man Kleider eher nach Material und Form, z. B.:

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Kleider – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Kleid – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Kleid — [klai̮t], das; [e]s, er: 1. (meist aus einem Stück bestehendes) Kleidungsstück von unterschiedlicher Länge für Frauen und Mädchen: ein neues, elegantes Kleid tragen. Zus.: Abendkleid, Ballkleid, Brautkleid, Cocktailkleid, Damenkleid, Dirndlkleid …   Universal-Lexikon

  • Kleid — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Robe Bsp.: • Sie hat ein neues Kleid. • Sie gingen in Abendbekleidung zu dem Essen. • Manchmal tragen die Studenten in Großbritannien Roben. • Joan trägt ihr bestes Kleid. • …   Deutsch Wörterbuch

  • Kleid — das; (e)s, er; 1 ein Kleidungsstück für Frauen, das meist von den Schultern bis etwa zu den Knien reicht <ein langärmliges, kurzärmliges, ärmelloses, hochgeschlossenes, tief ausgeschnittenes, schulterfreies Kleid; ein Kleid anziehen, tragen,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kleid — Sm std. (12. Jh.), mhd. kleit Stammwort. Vergleichbar ist ae. clāþ m., afr. klāth, klēth, mndl. cleet Tuch, Kleid . Herkunft unklar. Verb: kleiden; Abstraktum: Kleidung; Adjektiv: kleidsam.    Ebenso nndl. kleed, ne. cloth. ✎ Röhrich 2 (1992),… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Kleid — Kleid, 1) so v.w. Bekleidung; im engeren Sinne bei Mannspersonen so v.w. Frack, bei Frauenzimmern Robe; daher Kleidermacher, so v.w. Schneider; 2) (K. eines Segels), jeder einzelne Streifen, aus denen zusammen das ganze Segel gebildet wird; 3) (K …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kleid — Kleid, in der Nautik, s. Segel …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kleid — oder Bahn eines Segels nennt man die einzelnen Streifen Tuch, aus welchen ein Segel zusammengenäht ist; s. Besegelung. T. Schwarz …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kleid — Kleid: Das westgerm. Substantiv mhd. kleit, mnd. klēt, niederl. kleed, engl. cloth ist vermutlich eine Bildung zu der unter ↑ Klei »fette, zähe Tonerde« dargestellten Wurzelform *glei »kleben, klebrig, schmierig sein«. Das Wort bedeutete früher… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Kleid — das; [e]s, er …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Kleid — 1. Alt Klâder drêd em gärn. (Siebenbürg. sächs.) – Schuster, 816. 2. Alte Kleider lachen über eine weiche Bürste (oder: wollen eine scharfe Bürste). 3. Alte Kleider soll man nicht wegwerffen, man hab denn newe. – Lehmann, 9, 56. 4. Alte Kleider… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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