Kleinbahn Neuhaus–Brahlstorf

Kleinbahn Neuhaus–Brahlstorf
Kleinbahn Neuhaus–Brahlstorf
Sudebrücke bei Preten
Sudebrücke bei Preten
Streckenlänge: 10,6 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 3,3 
Minimaler Radius: 500 m
Legende
Strecke – geradeaus
Berlin-Hamburger Bahn von Hamburg
Bahnhof, Station
0,0 Brahlstorf
   
nach Berlin
   
Landesgrenze Mecklenburg/Preußen bis 1945
   
5,4
   
5,7 Preten
   
6,1 Sude (79 m)
   
7,7 Dellien
   
10,7 Neuhaus (Elbe)

Die Kleinbahn Neuhaus–Brahlstorf war eine normalspurige Eisenbahnstrecke zwischen Brahlstorf und Neuhaus (Elbe). Der Personenverkehr auf der 1912 eröffneten Strecke wurde 1968, der Güterverkehr 1972 eingestellt und die Strecke anschließend abgebaut. Errichtet wurde die Strecke von der Kleinbahn Neuhaus-Brahlstorf GmbH.

Geschichte

Heute ein Café: der ehemalige Haltepunkt in Preten
Auf Teilen des Bahndamms verläuft ein Wanderweg

Bereit seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wünschten sich die Bewohner von Neuhaus einen Eisenbahnanschluss an die 1846 eröffnete Berlin-Hamburger Eisenbahn. Durch die rechtselbische Lage wäre ein Anschluss an das bestehende Eisenbahnnetz der Provinz Hannover nur mit einer kostspieligen Brücke über die Elbe möglich gewesen, daher wurden andere Projekte bevorzugt. Neben einer Schmalspurbahn wurde auch der Entwurf einer Bahn von Boizenburg über Neuhaus nach Dömitz untersucht. 1908 wurde dann eine Streckenführung von Brahlstorf über Preten und Dellien nach Neuhaus favorisiert, die eventuell bis nach Kaarßen verlängert werden könnte. Im Frühling des Jahres 1911 wurde dieser Entwurf genehmigt, sodass unverzüglich mit den Bauarbeiten der 10,6 Kilometer langen Eisenbahnstrecke begonnen werden konnte. Nach der Fertigstellung im Frühjahr 1912 konnte die Strecke am 16. April 1912 eröffnet werden. Je ein Drittel des Gesellschaftskapitals übernahmen der preußische Staat, die Provinz Hannover und der Kreis Bleckede, denen das Amt Neuhaus verwaltungsmäßig unterstand. Seit dem 1. Juni 1923 wurde die Bahn zusammen mit weiteren Bahnen im Landkreis Lüneburg und seinen Nachbarkreisen vom Landeskleinbahnamt Hannover betrieben.

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Reisenden derart ab, dass der Personenverkehr am 5. November 1934 stillgelegt und erst 1939 wieder aufgenommen wurde, im selben Jahr wurde auch der Oberbau verstärkt. Nach Kriegsende wurde die Elbe zur Grenze zwischen beiden deutschen Staaten, das Amt Neuhaus lag nun auf dem Gebiet Mecklenburgs. In den Kursbüchern war die Strecke erst wieder um das Jahr 1950 mit drei täglichen Zugpaaren verzeichnet.

Nach 1945 kam das Amt Neuhaus zum neugegründetenen Land Mecklenburg-Vorpommern (von 1947 bis 1952 als Land Mecklenburg bezeichnet). Wie alle nichtstaatlichen Eisenbahnen auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone wurde die Kleinbahngesellschaft enteignet und der Bahnbetrieb an die landeseigenen Bahnen in Demmin übergeben. Seit 1. April 1949 war die Deutsche Reichsbahn zuständig und hielt den Personenverkehr bis zum 29. September 1968 aufrecht. Mit der Aufgabe des Güterverkehrs zum Jahresende 1972 war das Ende der ehemaligen Kleinbahn gekommen und die Strecke wurde abgebaut.

Fahrzeugeinsatz

Neben einer dreiachsigen Dampflokomotive (ähnlich der Preußischen T 3), die 1923 an eine andere Eisenbahn abgegeben wurde, stand bei der Eröffnung 1912 auch eine zweiachsige Maschine zur Verfügung, die bis 1949 den Großteil der Züge bespannte. Nach 1949 kamen dann vor allem T 3s von anderen verstaatlichen Privat- und Kleinbahnen zum Einsatz. Ab 1963 übernahm dann eine Diesellok der Baureihe V 15 die Beförderung der Züge, die nach der Einstellung des Personenverkehrs durch eine V 23 ersetzt wurde.

Weblinks

 Commons: Kleinbahn Neuhaus–Brahlstorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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