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Kleine Brennnessel Kleine Brennnessel (Urtica urens)
Systematik Eurosiden I Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae) Tribus: Urticeae Gattung: Brennnesseln (Urtica) Art: Kleine Brennnessel Wissenschaftlicher Name Urtica urens L. Die Kleine Brennnessel (Urtica urens), auch Eiternessel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Brennnesseln (Urtica). Sie ist in Eurasien weitverbreitet und in einigen Gebieten der Welt ein Neophyt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Kleine Brennnessel wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 60 Zentimeter. Die einfache, dunkelgrüne Blattspreite ist bei einer Länge von meist weniger als 5 cm eiförmig-elliptisch mit keilförmiger bis stumpfer Spreitenbasis und eingeschnitten gesägt. Der Endzahn ist nicht länger als die Seitenzähne.[1]
Die Kleine Brennnessel ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütenstände sind meist kürzer als der Blattstiel[1]. Die Blüten sind eingeschlechtig. Es wird eine einsamige Nussfrucht gebildet.
Ökologie
Die Kleine Brennnessel ist eine sommerannuelle Pflanze. Sie brennt stärker als die Große Brennnessel (Urtica dioica). In Europa ist sie ein Archäophyt aber heute in den gemäßigten und warmgemäßigten Gebieten weltweit verschleppt (Kulturbegleiter). Es findet Windbestäubung statt. Sie ist ein Wärmekeimer.
Standorte
Man findet die Kleine Brennnessel zerstreut in Unkrautfluren von Schuttplätzen oder in Gärten, in Gemüsekulturen, an Mistplätzen, vor allem in Dörfern. Sie bevorzugt nährstoffreiche, extrem stickstoffreiche Böden. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Frischezeiger, ein ausgesprochener Stickstoffzeiger und eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften und verwandter Acker- und Garten-Beikrautgesellschaften (Chenopodietea).
Pharmakologie
Die Heilanzeigen sind ähnlich wie bei der Großen Brennnessel (Urtica dioica). Es werden auch die gleichen Pflanzenteile verwendet: Die Blätter, die Wurzel und in der Volksmedizin auch die Früchte (Brennnesselsamen), also die ganze Pflanze. Sie wird bei nesselsuchtartigen Erkrankungen der Haut, Gicht, Nierenleiden, Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie bei Allergieneigung. In der Anthroposophie wird sie bei Verbrennungen, Insektenstichen und Sonnenbrand meist kombiniert mit Arnika verwendet. [2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Werner Rothmaler (Begr.), Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 2. Gefäßpflanzen: Grundband. 19., bearb. Aufl., Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1600-0. Urtica urens auf Seite 156
- ↑ W. K. Fischer: Welche Heilpflanze ist das?, Kosmos Verlag, 2005. Urtica urens auf Seite 188
Literatur
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8252-8104-3.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. völlig neu bearb. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.); Siegmund Seybold (Hrsg.): Die Flora von Deutschland, interaktiv. CD-ROM, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-494-01368-3.
- Dietrich Frohne: Heilpflanzenlexikon, 7. Auflage, 2002, Wissenschaftliche Verlagsanstalt mbH Stuttgart, ISBN 3-8047-1897-3
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Wolfgang K. Fischer: Welche Heilpflanze ist das? Kosmos, Stuttgart, 2005, ISBN 3-440-10078-2
Weblinks
Commons: Kleine Brennnessel (Urtica urens) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Kleine Brennnessel. In: FloraWeb.de.
- Inhaltsstoffe der Kleinen Brennnessel.
- Pharmakologie.
- Datenblatt bei Botanik im Bild - Flora von Österreich, 2007.
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