Kleines Arschloch (Film)

Kleines Arschloch (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Kleines Arschloch
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 82 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Michael Schaack
Veit Vollmer
Drehbuch Walter Moers
Produktion Hanno Huth
Musik Wolfgang von Henko
Synchronisation

Kleines Arschloch ist ein deutscher Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1997, der auf der gleichnamigen Comicserie von Walter Moers basiert. Regie führten Michael Schaack und Veit Vollmer, Walter Moers schrieb das Drehbuch. Der Film nimmt mit derben Sprüchen und teilweise im landläufigen Sinne unanständigen Szenen den Alltag aufs Korn.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein Arzt entbindet erfolgreich einen Jungen. Als die Mutter fragt, was es ist, zeigt das Neugeborene dem Arzt die Zunge. Daraufhin sagt der Arzt: „Es ist ein Arschloch“.

Zwölf Jahre später: Das kleine Arschloch macht seinen Mitmenschen das Leben zur Hölle. Erst stört der Junge seine Eltern beim Sex, verkauft den Slip seiner älteren Schwester an einen notgeilen Klassenkameraden, quält den Hund seiner Nachbarin und setzt ihn unter Drogen, verliebt sich in die 76-jährige Inge Koschmidder und treibt sie durch seine ständigen Annäherungsversuche in den Herztod. In seinem Tagebuch schreibt er, dass er im Grunde nur die Welt verbessern möchte. Sein Großvater, den man als Alter Sack kennt, hält als einziger zum kleinen Arschloch.

Darüber hinaus tritt das Kleine Arschloch mehrmals mit seiner Band zu verschiedenen Anlässen auf. So wird am Weltkirchentag in der städtischen Kathedrale eine „moderne Faustinszenierung“ vorgetragen, in einer Truckerkneipe wird Countrymusik verhöhnt, auf einer Naziversammlung wird türkischklingende Musik (die keinen wirklichen Inhalt hat) zum Besten gegeben. Alle Auftritte enden damit, dass die anderen Bandmitglieder fürchterliche Dresche beziehen, während sich das Kleine Arschloch immer aus der Affäre ziehen kann.

Bei einer Schulveranstaltung mischt das kleine Arschloch Drogen in die „Waldmeister-Bowle“ und löst somit eine Massenorgie unter den Lehrern und den Eltern aus und nutzt die Schule als Revolutionsausgangspunkt.

Am Ende sieht man den Jungen wegen dieses Vergehens im Gefängnis sitzen und in sein Tagebuch schreiben.

Synchronisation

Rolle Sprecher
Kleines Arschloch/Inge Koschmidder Ilona Schulz
Alter Sack Helge Schneider
Vater Arne Elsholtz
Mutter/Aufnahmenschwester/Schwester Ursula Kathrin Ackermann
Schwester/Schwester ‚Fettsuppe‘ Claudia Lössl
Heinz Erik Schäffler
Erwin/Peppi Monty Arnold
Kalle Reinhard Krökel
Blinder/Arzt/Priester/Patient Karl-Heinz Grewe
Frau Mövenpick Ursula Vogel

Rezeption

Der Film kam am 6. März 1997 in die deutschen Kinos und wurde dort von ungefähr 3,07 Millionen Kinobesuchern gesehen. Damit war Kleines Arschloch 1997 einer der erfolgreichsten Filme in Deutschland. In Österreich betrug die Besucheranzahl 244.959, in der Schweiz 76.123.

In Deutschland erschien der Film im Oktober 1997 auf Video und im September 1998 auf DVD.

Kritiken

„Walter Moers' Comicfigur hat in der Zeichentrick-Adaption von Michael Schaack nichts an rotzfrecher Anarchie verloren.“

Cinema 03/97

„Abgeschwächter Zeichentrickspaß, dem die Boshaftigkeit der Originalbücher etwas fehlt.“

TV Spielfilm 05/1997

„Schwer zu glauben, aber wahr: In bewegten Bildern ist Moers' Racker leider nicht halb so komisch wie auf dem Papier.“

TV Today 05/1997

„Bei Michael Schaack & Co. war das ‚Kleine Arschloch‘ in guten Händen, und so dürften Fans am Film Gefallen finden. Einziger Wermutstropfen: Die Sprüche des Bengels kennt man großenteils bereits aus den Büchern.“

TV Movie 05/1997

„Der kecke Film nach Cartoons von Walter Moers ist nichts für Tugendbolde.“

TV Hören und Sehen 09/1997

„Die Episoden sind sorgfältig gezeichnet und sinnvoll zusammengesetzt. Durch musicalartige Einlagen und einige Passagen wird der satirische Ansatz abgeschwächt.“

film-dienst 05/1997

„… die der Anarchie der Vorlage treu bleibt. Ein politisch inkorrektes Werk, dessen Herstellung den Zeichnern von Walt Disney die Schamesröte erst ins Gesicht und dann auf die Folien getrieben hätte.“

Die Woche 7. März 1997

Fortsetzung

Nach einer mehrmaligen Verzögerung kam am 12. Oktober 2006 die Fortsetzung des Films mit dem Titel Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße in die Kinos. Ursprünglich war der 24. August 2006 als Starttermin vorgesehen, dieser wurde dann auf den 5. Oktober 2006 verschoben. Dieser Termin wiederum wurde kurzfristig um eine Woche verschoben. Der Film wurde kommerziell ein Misserfolg und lief nur kurz in den Kinos.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kleines Arschloch — bezeichnet: Kleines Arschloch (Comic), eine Comicserie von Walter Moers Kleines Arschloch (Film), einen auf dem Comic basierenden Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1997 Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße, dessen Fortsetzung… …   Deutsch Wikipedia

  • Kleines Arschloch (Comic) — Kleines Arschloch ist neben Käpt’n Blaubär die bekannteste Comicfigur von Walter Moers. Es handelt sich dabei um einen kleinen, kurzsichtigen Jungen, der politisch unkorrekt seine Umwelt terrorisiert und „keinen Scherz auf Kosten von Ostdeutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Arschloch (Begriffsklärung) — Arschloch steht für: Anus im umgangssprachlichen Jargon Arschloch, ein umgangssprachliches Schimpfwort Arschloch (Kartenspiel), ein Kartenspiel, auch als „Bettler“ bekannt Kleines Arschloch (Comic), die Comic Serie von Walter Moers (1986–1995)… …   Deutsch Wikipedia

  • Das kleine Arschloch — Kleines Arschloch bezeichnet eine Comicserie von Walter Moers, siehe Kleines Arschloch (Comic) einen auf dieser basierenden Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1997, siehe Kleines Arschloch (Film), sowie dessen Fortsetzung aus dem Jahre 2006, siehe Das …   Deutsch Wikipedia

  • Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße — Filmdaten Deutscher Titel: Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2006 Länge: 79 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe …   Deutsch Wikipedia

  • Das kleine Arschloch und der alte Sack — Filmdaten Deutscher Titel Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße Produktionsland Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Filmen basierend auf einem Comic — Comics werden häufig fürs Kino adaptiert, weil sie zum einen plakative, spektakuläre Geschichten erzählen, zum anderen gehen die Produzenten häufig davon aus, dass jeder Leser ein potentieller Zuschauer ist. Bei Comicverfilmungen unterscheidet… …   Deutsch Wikipedia

  • Trickompany Filmproduktion GmbH — Die Trickompany Filmproduktion GmbH ist eine Hamburger Zeichentrickproduktionsfirma. Die Firma wurde 1985 von Michael Schaack gegründet. In den 1980er Jahren produzierte die Firma Werbespots und Kurzfilme für die Fernsehsendungen Löwenzahn,… …   Deutsch Wikipedia

  • Katzeklo — Helge Schneider 2002 bei den Mülheimer Jazztagen Helge Schneider (* 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr) ist Unterhaltungskünstler, Schriftsteller, Film und Theaterregisseur, Schauspieler und Multiinstrumentalist. Bekannt wurde der Unterhalter …   Deutsch Wikipedia

  • Kommissar Schneider — Helge Schneider 2002 bei den Mülheimer Jazztagen Helge Schneider (* 30. August 1955 in Mülheim an der Ruhr) ist Unterhaltungskünstler, Schriftsteller, Film und Theaterregisseur, Schauspieler und Multiinstrumentalist. Bekannt wurde der Unterhalter …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”