Kleinrössen

Kleinrössen
Kleinrössen
Koordinaten: 51° 39′ N, 13° 16′ O51.64261111111113.260444444444Koordinaten: 51° 38′ 33″ N, 13° 15′ 38″ O
Einwohner: 75 (1996)
Eingemeindung: 2001
Postleitzahl: 04895
Vorwahl: 03535

Kleinrössen ist ein Ortsteil der Stadt Falkenberg/Elster im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und befindet sich etwa neun Kilometer nordöstlich der Kernstadt an der Landesstraße L673 linksseitig der Schwarzen Elster. In unmittelbarer Nähe des Ortsteils befinden sich das Naturschutzgebiet „Schweinert“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ortsgeschichte

Kleinrössen wurde urkundlich erstmals 1419 als „Cleynen Rösen“ erwähnt.

Da die um 1500 errichtete Kirche im benachbarten Großrössen eine Tochterkirche der Pfarrkirche in Kleinrössen war, wird vermutet, dass Kleinrössen zur Zeit der Entstehung beider Dörfer wohl der bedeutendere Ort war. Die geschichtliche Entwicklung der beiden Orte ist eng mit einander verbunden.

Der Rittergutsbesitzer Rittmeister de Lettre, welchem Mitte des 19. Jahrhunderts auch das Gut in Neudeck gehörte ließ 1905 die heute unter Denkmalschutz stehende Brücke über die Schwarze Elster errichten. Die Flächen des Rittergutes in Großrössen (Dorfstraße 1) wurde im Zuge der ab 1945 erfolgenden Bodenreform an 30 Umsiedler und Landarbeiter aufgeteilt.

Am 22. März 1970 erfolgte eine Eingemeindung von Kleinrössen nach Großrössen und am 31. Dezember 2001 wurden die beiden Orte gemeinsam mit Beyern, Kölsa und Rehfeld eingemeindet.[1][2][3]

Verwaltungszugehörigkeit

Kleinrössen gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Schweinitz und ging danach in den Landkreis Schweinitz ein. Ab 1952 gehörte der Ort zum Kreis Herzberg, welcher dann 1993 im Landkreis Elbe-Elster aufging.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Kleinrössen von 1875 bis 1996[4][5]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 100 1933 80 1964 130
1890 100 1939 80 1996 75
1910 90 1946 121    
1925 87 1950 131    

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sanfter Tourismus

Im Ort befindet sich in einem um 1900 erbauten Bauernhof seit 1994 das Naturschutzzentrum Kleinrössen. Hier hat sich ein überregionaler sanfter Tourismus entwickelt, der sich auf das unmittelbar an der Einrichtung gelegene Naturschutzgebiet „Schweinert“ und auf das zwischen Uebigau und Herzberg gelegene Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue“ konzentriert. Im Naturschutzzentrum finden in den Sommermonaten Familiensonntage statt, welche verbunden sind mit kleinen Konzerten und Gesangsveranstaltungen in der Kleinrössener Dorfkirche. Außerdem werden Führungen durch den Kräuter- und Bauerngarten sowie einen im „Schweinert“ angelegten Naturlehrpfad angeboten.

Durch Kleinrössen führt auch der etwa 100 Kilometer lange Schwarze-Elster-Radweg.

Sehenswürdigkeiten

Im südlich des Ortsteils gelegenen Naturschutzgebiet „Schweinert“ befindet sich eines der größten Hügelgräberfelder Mitteleuropas aus der Bronzezeit. Hier erfolgte nach der Schlacht bei Mühlberg im April 1547 die Gefangennahme des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. (Sachsen) durch Truppen des Heeres von Kaiser Karl V. in deren Folge der Schmalkaldische Krieg mit der Wittenberger Kapitulation endete.[6][7][2][8]

Die Kleinrössener Dorfkirche befindet sich auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg.[9]

Unter Denkmalschutz steht auch eine über die Schwarze Elster führende dreibogige Brücke. Das Baudenkmal aus dem Jahre 1905 befindet sich zwischen Kleinrössen und Neudeck. Sie stellt Brückenbaukunst der Jahrhundertwende dar. Ein Schild an der Brücke berichtet: „Diese Brücke wurde 1945 durch eine mutige Tat des Bauern Otto Nicklisch vor der Zerstörung gerettet.“[10][11]

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg S. 37 (Online als PDF-Datei)
  2. a b „Amt Falkenberg/ Uebigau mit seinen Gemeinden“. 1. Auflage. Stadtbuchverlag W+I GmbH und Co.KG Zeuthen, 1996, S. 9 (Broschüre).
  3. Ortsteilseite auf der Homepage von Falkenberg/Elster. Stadt Falkenberg/Elster, abgerufen am 2. April 2009.
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg (Online als PDF-Datei)
  5. Einwohnerzahl 1996 aus „Amt Falkenberg/ Uebigau mit seinen Gemeinden“. 1. Auflage. Stadtbuchverlag W+I GmbH und Co.KG Zeuthen, 1996, S. 14 (Broschüre).
  6. Autorenkollektiv; Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. 3. Auflage. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1985, S. 466.
  7. Der Schweinert auf www.brandenburg-abc.de. PortUNA Neue Medien GmbH Potsdam, abgerufen am 22. März 2009.
  8. Günter Wetzel; Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam Außenstelle für Bodendenkmalpflege Cottbus (Hrsg.): Archäologische Funde - Bezirk Cottbus. Druck und Buch Merseburg, 1974.
  9. Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster vom 31. Dezember 2008 (Online als PDF-Datei)
  10. Artikel im Blickpunkt vom 22. Oktober 2005: „100 Jahre Elsterbrücke - Erinnerung und Hoffnung Bogenbrücke steht unter Denkmalschutz“ auf der Homepage des Landesjugendring Brandenburg (Online als PDF-Datei)
  11. Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster vom 31. Dezember 2008 (Online als PDF-Datei)

Weblinks


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