Falkenberg/Elster

Falkenberg/Elster
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Falkenberg/Elster
Falkenberg/Elster
Deutschlandkarte, Position der Stadt Falkenberg/Elster hervorgehoben
51.58305555555613.23222222222286
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Elbe-Elster
Höhe: 86 m ü. NN
Fläche: 81,8 km²
Einwohner:

7.098 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04895
Vorwahl: 035365
Kfz-Kennzeichen: EE
Gemeindeschlüssel: 12 0 62 128
Stadtgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 3
04895 Falkenberg/Elster
Webpräsenz: www.falkenberg-elster.de
Bürgermeister: Herold Quick (SPD)
Lage der Stadt Falkenberg/Elster im Landkreis Elbe-Elster
Bad Liebenwerda Crinitz Doberlug-Kirchhain Elsterwerda Falkenberg Fichtwald Finsterwalde Gorden-Staupitz Großthiemig Gröden Heideland Herzberg Hirschfeld Hohenbucko Hohenleipisch Kremitzaue Lebusa Lichterfeld-Schacksdorf Massen-Niederlausitz Merzdorf Mühlberg/Elbe Plessa Röderland Rückersdorf Sallgast Schilda Schlieben Schönborn Schönewalde Schraden Sonnewalde Tröbitz Uebigau-Wahrenbrück BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Falkenberg/Elster ist eine Stadt im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg, etwa 90 km südlich von Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stadtgliederung

Geschichte

Der Ort wurde 1251 erstmals urkundlich als Valkenberch in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Nimbschen bei Grimma durch den Markgrafen Heinrich von Meißen erwähnt. 1345 ist ein Ritter von Rostoc als Besitzer des Gutes belegt. Dessen zwei Söhne erschlugen ihn und teilten das Rittergut in einen oberen und unteren Hof auf. Spätere Besitzer waren die Gebrüder von Köckeritz und die von Störe. Von 1409 bis 1662 hatte die Familie Hohndorf den oberen Hof in Besitz, danach Georg Dietrich Truchsess. Im Jahre 1684 kaufte der Herzberger Bürgermeister Huth den oberen Hof für 4.342 Gulden. Er hatte vorher schon zwei wüste Bauernhöfe in Kiebitz übernommen, die zum unteren Hof gehörten.

Ehemaliger Eingang zum Rittergut

Mit dem unteren Hof wurden 1419 die Gebrüder Schaffe belehnt. Nach deren Tod übernahm das Amt Liebenwerda den unteren Hof, bis dieser 1539 dem kurfürstlichen Hofmarschall Heinrich von Schönberg übergeben wurde, dessen Sohn Johann Friedrich von Schönberg 1576 den Hof übernahm. 1691 übernahm Bürgermeister Huth auch den überschuldeten unteren Hof, womit das Rittergut Falkenberg und der Ort Kiebitz in einen Wirtschaftshof überführt waren. Huths Schwiegersohn Grauschütz verkaufte das Rittergut Falkenberg 1722 mit einem Erlös von 35.000 Talern an den Herrn von Zaschnitz, der seit 1719 Besitzer von Schmerkendorf war. Wirtschaftlicher Misserfolg führte dann 1748 zum Verkauf an den kursächsischen Kreishauptmann Peter von Hohenthal, der auch Schmerkendorf übernahm.

Hohenthal, welcher auch die Funktion des Oberkonsistorialvizepräsident ausübte und später zum Grafen erhoben wurde, organisierte die Land- und Forstwirtschaft nach modernen, strengen Regeln. Ernteergebnisse und Viehbestände wurden in Listen registriert. Er veröffentlichte Abhandlungen über die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft sowie über die Probleme der Flussregulierung. Er befasste sich auch progressiv mit dem Schul- und Armenwesen. Der spätere Generalleutnant Heinrich Johann von Schaper kaufte das Rittergut 1834. 1911 kaufte die Gemeindeverwaltung Falkenberg der Familie von Schaper das Rittergut für einen Preis von 1.300.000 Mark ab.

Falkenberg in einer Cabinetskarte um 1762 von Isaak Jacob von Petri

Während des Schmalkaldischen Krieges kam es hier am 24. April 1547 zur entscheidenden Wende der Schlacht bei Mühlberg. In einem Wäldchen bei Falkenberg (Elster) umzingelten spanische und ungarische Husaren zusammen mit neapolitanischen schweren Reitern den sächsischen Kurfürsten. Er wehrte sich, kämpfte tapfer und wurde durch einen Säbelhieb im Gesicht verletzt, dann gefangen genommen und zunächst vor den Herzog von Alba, schließlich vor den Kaiser selbst geführt.

Falkenberg war bis zur Entstehung des Eisenbahnknotens ein unbedeutendes Straßendorf. Im Jahre 1848 bekam Falkenberg eine Station an der Bahnstrecke Jüterbog–Riesa. Als im Jahre 1872 das Schienenkreuz mit der Strecke Leipzig/Halle (Saale)–Eilenburg-Falkenberg–Cottbus in Betrieb ging, gelangte der Ort zu starkem Wachstum.

Evangelische Kirche

Durch die Eisenbahn siedelten sich viele andere Unternehmen an, auch die vielen Nebengewerke der Bahn und die Reichspost. 1898 öffnete die private Kleinbahnstrecke Falkenberg–Uckro, welche 1901 bis Beeskow verlängert wurde (Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft). 1910 wurde die neue Schule fertig gestellt, 1913 folgte die Weihe der neuen evangelischen Kirche. 1908 fand im Liebenwerdaer Gasthof Zum Weißen Roß die Gründung der Überlandzentrale Liebenwerda mit Sitz (ab 1911) in Falkenberg statt. Weitere Firmen siedelten sich an oder gründeten sich neu, wie 1914 das Imprägnierwerk Kupsch und Seidel GmbH Berlin oder das Kalksandsteinwerk Hartsteinwerk GmbH 1922. Der Baggerteich, heutiges Erholungsgebiet Kiebitz, entstand. 1928 wurden Wasserturm und Wasserversorgung gebaut. Am 9. Dezember 1936 wurde der Ausbildungsflugplatz Lönnewitz eingeweiht, welcher nach dem Krieg von der Roten Armee weiter ausgebaut und genutzt wurde. Aufgrund der strategischen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört.

Am 1. Oktober 1952 wurde Falkenberg/Elster aus dem Landkreis Liebenwerda in den Kreis Herzberg eingegliedert. Am 17. Oktober 1962 erhielt Falkenberg/Elster das Stadtrecht.[2] Seit 1993 ist die Stadt Teil des Landkreises Elbe-Elster.

Seit dem 25. Mai 2009 führt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.[3]

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 2001 wurden die bisher selbständigen Ortschaften Beyern, Großrössen, Kölsa und Rehfeld eingemeindet.[4] Schmerkendorf kam am 26. Oktober 2003 hinzu.[5]

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung von Falkenberg besteht aus 18 Stadtverordneten.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Wappen

Stadtwappen von Falkenberg/Elster bis 1994

Das Wappen wurde am 28. Februar 1994 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün über rotem Rad mit goldenen Flügeln ein silberner Hochspannungsmast beseitet von goldenen Ähren.“[6]

Ehemaliges Wappen

Nach Erlangung des Stadtrechts 1962 wurde ein Gestaltungswettbewerb für das Wappen von Falkenberg/Elster ausgeschrieben. Diesen gewann der Entwurf des damaligen Berufsschullehrers Willy Heidemann, der dafür eine Prämie von 50 Mark erhielt. Das Falkenberger Stadtwappen wurde im Jahre 1963 bestätigt.

Das Wappen enthielt die Symbole der drei wirtschaftlichen Hauptträger der Stadt, einen Hochspannungs-Stahlgittermast für den Standort eines Energieversorgungs-Betriebes, rechts und links zwei stilisierte Ähren für die Bedeutung der Landwirtschaft und im unteren Bereich das Flügelrad der Deutschen Reichsbahn, die damals mit bis zu 2.500 Beschäftigten in sieben Dienststellen einer der wichtigsten Arbeitgeber Falkenbergs war.

Städtepartnerschaften

Mit der Stadt Warburg in Nordrhein-Westfalen besteht eine Städtepartnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Falkenberg/Elster stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmale.

Heimatstube in am Marktplatz

Museen

Musik

  • Über die Grenzen der Region sind das „Jugendblasorchester Falkenberg“ sowie die „Original Falkenberger Blasmusikanten“ bekannt.
  • Auch die „Mini Brass Band“, eine Blaskapelle junger Musiker, erfreut sich großer Beliebtheit in der Region und darüber hinaus.
  • Die Anarcho-Punk Band „Die Opposition“ und die Metal-Bands „Tears Of Night“ und „War A.D.“ stammen ebenfalls aus Falkenberg.
  • Die psychedelic-Blues-Rock Band „The E.G.’s“ stammt aus Falkenberg und Umgebung
Das aus Backsteinen errichtete Rathaus

Bauwerke

  • Jesus Christus Kirche: Kirche der evangelischen Jesus Christus Gemeinde, im Jugendstil errichtet
  • Bahnhof: Der Falkenberger Personenbahnhof wurde als Turmbahnhof errichtet. Das heißt, dass sich mehrere Strecken auf verschiedenen Niveaus kreuzen. Diese Bauweise ist recht selten anzutreffen.
  • Wasserturm
  • Backsteinhäuser: Das Stadtzentrum von Falkenberg ist zum großen Teil von Backsteinhäusern geprägt, welche von der Eisenbahngesellschaft um 1900 als Wohnstätte für den enormen Zuzug von Eisenbahnern errichtet wurden. Die komplette Friedrich-Engels-Straße, Teile der Heinrich-Zille-Straße sowie Teile der Ludwig-Jahn-Straße sind mit Mehrfamilien-Wohnhäusern aus rotem Backstein bebaut.
Stadtpark
  • Hügelgräber: Im Naturschutzgebiet Schweinert bei Falkenberg befindet sich das größte bronzezeitliche Hügelgräberfeld Europas mit 642 Grabhügeln.

Parks

Der Stadtpark inmitten der Stadt ist von sehr alten Eichen geprägt.

Sport

  • Naherholungsgebiet Kiebitzer See mit 70 ha Wasserfläche in guter Wasserqualität und weitläufigem Sandstrand, angrenzender Campingplatz mit ADAC-Zertifikat, gastronomische Einrichtungen an der Strandpromenade, große Wasserrutsche und Bootsverleih, Beachvolleyballanlage, Minigolfanlage. Für die Sicherheit in und am Wasser sorgt die DRK Wasserwacht Falkenberg.
  • Ludwig-Jahn Sportstätte mit zwei Rasen-Sportplätzen
  • Skateranlage am Kiebitzsee
  • Mehrzweckhalle und Sportstätte Beyern (Rasenplatz, Tennis, Squash, Kegeln, Tischtennis, Volleyball)
  • Der bekannteste Sportverein ist der ESV Lok Falkenberg, ein Eisenbahnersportverein, der sich aus den Abteilungen Kegeln, Turnen, Wandern, Schach und der größten Abteilung, dem Fußball, zusammensetzt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Strandfest

Jährlich zum ersten Wochenende im August findet das „Strandfest“ am Kiebitzer See statt.

  • Weihnachtsmarkt

Jährlich zum zweiten Wochenende im Dezember findet der Falkenberger Weihnachtsmarkt statt. Eine kleine Attraktion ist die original erzgebirgische Weihnachtspyramide, welche von der Partnerstadt Ehrenfriedersdorf gestiftet wurde. Außerdem werden zur Weihnachtszeit eine Reihe von Konzerten und Aufführungen z. B. durch das Jugendblasorchester Falkenberg e. V.,die Falkenberger Tanzmäuse e. V. oder durch das Gymnasium dargeboten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Falkenberg (Elster)

Ansässige Unternehmen

Zu den bedeutenden Unternehmen in Falkenberg zählen:

Öffentliche Einrichtungen

  • Stadtbibliothek Falkenberg
  • Haus des Gastes, Kulturhaus

Bildung

Oberschule
  • Gymnasium Friedrich Stoy, (ehemalige 1. POS Artur Becker)
  • Astrid-Lindgren Grundschule, 1908 in Backsteinbauweise errichtete Schule (ehemalige Teilschule der 2. POS Georgi Dobrowolski)
  • Oberschule (ehemalige 2. POS Georgi Dobrowolski)
  • Oberstufenzentrum (ehemalige BBS Philipp Müller der Energieversorgung Cottbus)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Weblinks

 Commons: Falkenberg/Elster – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Chronik der Stadt Falkenberg/Elster, 1. Teil, 2. Auflage 2007
  3. Falkenberg/Elster auf „Orte der Vielfalt“
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  6. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg

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