Kreis Herzberg

Kreis Herzberg
Lage des Kreises Herzberg
im Bezirk Cottbus
Wappen Kreis Herzberg
Wappen Landkreis Herzberg 1990 bis 1993

Der Kreis Herzberg war ein Kreis im Bezirk Cottbus in der DDR.

Bei der Verwaltungsreform von 1952 wurde der Kreis Herzberg aus Teilen der aufgelösten Landkreise Herzberg (bis 1950 Schweinitz) und Liebenwerda gebildet. Noch vor der Wiedervereinigung 1990 wurde der Kreis Herzberg ein Landkreis nach Maßgabe der neuen Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990, die am 3. Oktober 1990 nach den Vorschriften des Einigungsvertrages zu brandenburgischem Landesrecht wurde. Am 6. Dezember 1993 ging der Landkreis Herzberg im Zuge der Kreisreform in Brandenburg mit den Landkreisen Bad Liebenwerda und Finsterwalde im neuen Landkreis Elbe-Elster auf.

Inhaltsverzeichnis

Daten

  • Fläche: 668 km² (Bezirksfläche: 8260km²)
  • Einwohner: 40.836 (1961, (Einwohnerzahl des Bezirkes: 825.021)
  • Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²
  • Kfz-Kennzeichen: Z bis 1990, dann HZ
  • Sitz der Kreisverwaltung: Herzberg (Elster)

Verwaltung

Vorsitzender des Rates des Kreises

Erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender der Kreisplankommission
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates und Vorsitzender des Rates für Landwirtschaft und Nahrungsgüterproduktion
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Inneres
Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates für Handel und Versorgung
Sekretär des Rates
Mitglieder des Rates
  • für Finanzen und Preise
  • Kreisbaudirektor
  • für Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft
  • für Arbeit
  • für örtliche Versorgungswirtschaft
  • für Energie
  • für Verkehrs- und Nachrichtenwesen
  • für Umweltschutz, Wasserwirtschaft und Erholungswesen
  • Kreisschulrat
  • für Kultur
  • für Jugendfragen, Körperkultur und Sport
  • Kreisarzt.[1]

Landräte

Wappen

Der Kreis Herzberg übernahm zunächst das Wappen des Landkreises Schweinitz. Durch die Siegelordnung der DDR vom 28. Mai 1953, verloren alle regionalen Wappen ihre Bedeutung als Marke, bzw. Siegel. Jedoch wurden die Wappen der Städte weiterhin an Gebäuden, oder in Publikationen verwendet, ohne eine amtliche Funktion zu erfüllen. Erst durch die Kommunalverfassung der DDR vom 17. Mai 1990 konnten Gemeinden und Kreise erstmals wieder ausdrücklich Wappen führen und als Siegel verwenden. Der Landkreis Herzberg trug nun ein neues Wappen, in dem der Brandenburger Adler, die Wappen der Grafen zu Brehna und das kursächsische Wappen eingefügt wurden.

Geografie

Der Kreis Herzberg lag im Südosten des Bezirkes Cottbus. Geographisch gehörte der Kreis zum Breslau-Magdeburger-Urstromtal im Süden und Westen, und zu den Randhügeln der Lausitzer Höhen im Osten und Südosten, und dem Vorland des Südfläming im Norden. Angrenzende Kreise waren:

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Kreis Herzberg war wesentlich geprägt durch die Landwirtschaft. Größter Industriebetrieb war das Armaturenwerk der Firma Marx & Morschütz in Herzberg. Nach 1945 entstanden weitere Werke und Fabriken wie das Landbaukombinat und die Holzindustrie in Schlieben, die Flaken-Produktionsstätten in Falkenberg, Holzverarbeitung und Geflügelschlachthof Falkenberg sowie der Kfz-Instandsetzungsbetrieb in Herzberg. Die ersten PGH entstanden 1958 durch den Zusammenschluss einzelner privater Handwerksbetriebe. Es waren die PGH „Rad Glück“, „Elektronik“ und „Aufbau“ in Falkenberg und „H. Herz“ in Schlieben.

Verkehr

Die Hauptverkehrsachsen im Kreis waren die Fernverkehrsstraße 101 und die Fernverkehrsstraße 87. Es gab vier Eisenbahnlinien im Kreis:

Insgesamt führten sieben Bahnlinien von Falkenberg ab. Zehn Gemeinden im Kreis besaßen eine Bahnstation. Es gab ein dichtes Busverkehrsnetz aller Städte und Gemeinden mit der Kreisstadt Herzberg und der Bezirkshauptstadt Cottbus, mit Wittenberg, und den Bezirksstädten Leipzig und Dresden.

Historische Daten

  • 23. Juli 1952 Neugliederung des Kreises aus Teilen der Landkreise Schweinitz und Liebenwerda.
  • 3. August 1952 Gründung der ersten LPG des Kreises in Alt-Herzberg.
  • September 1952 Einweihung eines Ehrenmals für die Opfer des Faschismus in Schlieben.
  • 14. Juni 1953 Erich Honecker nimmt an einer Festkundgebung in Uebigau teil.
  • 17. Juni 1953 Im Schweinestall der LPG in Grassau, und an einem Strohdiemen der LPG Alt-Herzberg wurde Feuer gelegt.
  • 1954 Gründung der VEB Falken-Produktionsstätten in Falkenberg/Elster.
  • 1956 Erste Jugendweihefeier des Kreises im Armaturenwerk Herzberg.
  • 1956 In 16.000 Arbeitsstunden schufen die Einwohner des Dorfes Oelsig im Rahmen des Nationale Aufbauwerk (NAW) eine Wasserleitung.
  • 1957 Die letzte einklassige Schule im Kreis, in Proßmarke wurde aufgelöst.
  • 1958 Bau einer Turnhalle in Uebigau.
  • September 1958 In Osteroda neue Schule eröffnet.
  • 1959 Bau des Wasserturms in Herzberg.
  • 1960 Proßmarke ist erstes vollgenossenschaftliches Dorf im Kreis.
  • 2. Juni 1960 Eröffnung der Schulsternwarte in Herzberg.
  • 1961 Neubau der Schule in Schlieben.
  • 1962 Das Kreiskulturhaus in Herzberg wird eröffnet. 7.500 Aufbaustunden wurden dazu geleistet.
  • 1962 Neues Schulgebäude in Uebigau übergeben.
  • 11. Oktober 1963 Falkenberg/Elster erhält das Stadtrecht.
  • 31. Dezember 1964 Volks- und Berufszählung (39.827 Einwohner)
  • 1965 Neuer Schulbau in Falkenberg übergeben.
  • 1965 Erste Kinder- und Jugendspartakiade im Kreis.
  • 17. Dezember 1965 Eröffnung des Planetariums in Herberg.
  • 1969 Wiedereröffnung des Schwimmbades in Herzberg.
  • 1969 Inbetriebnahme des Kraftfuttermischwerkes in Herzberg.
  • 1970 Die volkseigenen Betriebe Holzindustrie Schlieben, Falkenproduktion Falkenberg und Armaturenwerk Herzberg werden Kombinaten zugeordnet.
  • 1. September 1971 Schulbeginn in der neuen Oberschule Juri Gagarin in Herzberg.
  • 1972 23 private und halbstaatliche Betriebe, bzw. Genossenschaften werden in Volkseigentum überführt.

Städte und Gemeinden

Städte:

Der Kreis Herzberg hatte im Jahr 1989 fünf Städte und 47 Gemeinden mit insgesamt 36.772 Einwohnern.

Fußnoten

  1. Verwaltungs- und Archivgschichte der brandenburgischen Kreise seit 1815 im Überblick. Von Wolfgang Blöß

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