Klemm Kl 107

Klemm Kl 107
Klemm Kl 107
Klemm Kl 107.JPG
Typ: Leichtflugzeug
Entwurfsland: Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Hersteller: Klemm
Erstflug: 1940
Produktionszeit: 1940 - 1961
Stückzahl: 6 + 55

Die Klemm Kl 107 ist ein ziviles Reise- und Übungsflugzeug vom deutschen Ingenieur und Unternehmer Hanns Klemm.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entworfen wurde das Flugzeug 1940 in konstruktiver Anlehnung an die Klemm Kl 105. Die Kl 107 ist ebenfalls ein freitragender Tiefdecker in Ganzholz-Teilschalenbauweise mit starrem Normalfahrwerk und gegenüber der Klemm 105 konstruktiv verstärkt, vergrößert und mit stärkeren Motoren ausgerüstet. Außerdem wurden noch Landeklappen eingebaut. Die Zwei-Mann-Besatzung sitzt nebeneinander in einer geschlossenen Kabine. Als Antrieb dient ein Hirth HM 500-Vierzylinderreihenmotor mit 105 PS. Der Erstflug Mitte 1939, wobei am 5. Juli 1939 Klemms Chefpilot Helmut Kalkstein mit der V1 (D-EXKL) wegen Tragflächenbruch aufgrund eines Materialfehlers abstürzt und dabei ums Leben kommt. Kriegsbedingt wurden von bestellten 20 Maschinen bis 1941 nur sechs Stück gefertigt.[1]

Klemm Kl 107 C

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1954 zwischen Ludwig Bölkow und Hansjürgen Klemm eine Wiederaufnahme der Produktion angeregt. Die erste dieser Kl 107A (noch mit dem Original baugleichen Maschinen) hatte am 4. September 1956 ihren Erstflug. 1959 folgte dann die modifizierte und nun dreisitzige Klemm Kl 107B in Holzbauweise mit 110 kW starkem Lycoming O-320 Motor, die von der neu gegründeten Bölkow Tochter Apparatebau Nabern GmbH in Serie (26 Stück) gefertigt wurde. Da die Rechte an Bölkow übergegangen waren, entwickelte dieser sie weiter und so kam kurze Zeit später die Kl 107C auf den Markt. Diese besaß ein breiteres Fahrwerk, einen breiteren Rumpf, einen Verstellpropeller und konnte mit einer Vorrichtung zum Schleppen von Segelflugzeugen ausgerüstet werden. Es wurden bis 1961 nur 29 Stück gebaut, was seine Gründe in der veralteten Holzbauweise und der engen Kabine hatte. Um den Absatz zu verbessern wurde 1958/59 aus der 107C die Kl 107D (ein noch größerer Viersitzer mit stärkerem Motor) entwickelt, was praktisch eine Neukonstruktion darstellte. Der Prototyp mit Lycoming Vierzylindermotor O-360A mit 132 kW hatte am 10. Oktober 1960 in Nabern seinen Erstflug und wurde im Mai 1961 erst in Bölkow F207 und dann im Juli 1961 in Bölkow Bo 207 umbenannt. Noch im selben Jahr nahmen der zweite Prototyp und die erste Serienmaschine der Bo 207 am Deutschlandflug teil.[2]

Technische Daten

Muster Klemm

Kl 107

Klemm

Kl 107 A

Klemm

Kl 107 B

Klemm

Kl 107 C

Bölkow

Bo 207

Bölkow

Bo 207 B

Baujahr 1940 1956 1958 1959 1960 1962
Triebwerk Hirth HM 500 (105PS) Continental C90 (90PS) Lycoming O-320 A (150PS) Lycoming O-320 A (150PS) Lycoming O-360 A (180PS) Lycoming O-360 A (180PS)
Besatzung 1 + 1 (2) 1 + 2 1 + 2 1 + 2 1 + 3 1 + 3
Spannweite 10,87 m 10,84 m 10,84 m 10,84 m 10,81 m 10,81 m
Länge 8,16 m 8,30 m 8,30 m 8,30 m 8,30 m 8,30 m
Flügelfläche 15,10 m² 14,60 m² 14,60 m² 14,60 m² 15,40 m² 15,40 m²
Flügelstreckung 7,8 8,0 8,0 8,0 7,8 7,8
Leergewicht 480 kg 530 kg 570 kg 625 kg 700 kg 740 kg
max. Startgewicht 740 kg 860 kg 940 kg 970 kg 1200 kg 1240 kg
Höchstgeschwindigkeit 190 km/h 185 km/h 220 km/h 235 km/h 255 km/h 250 km/h
Reisegeschwindigkeit 176 km/h 165 km/h 180 km/h 205 km/h 235 km/h 225 km/h
Steiggeschwindigkeit 3,4 m/s 3,4 m/s 3,2 m/s 4,0 m/s 3,6 m/s 3,3 m/s
Dienstgipfelhöhe 4200 m 3000 m 4400 m 4150 m 4300 m 4000 m
Reichweite 670 km 760 km 760 km 820 km 1250 km 1150 km

Literatur

Nowarra Heinz J.:Die Deutsche Luftrüstung 1933-1945, Bernard & Graeffe Verlag, Koblenz 1993, ISBN 3-7637-5464-4

Einzelnachweise

  1. Hanns Klemm geht neue Wege in: FliegerRevue Juli 2010, S. 56–59
  2. FliegerRevue Juni 2009, S.58-61, Bölkow beerbt Klemm

Weblinks

 Commons: Klemm Kl 107 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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