Ludwig Bölkow

Ludwig Bölkow
Ludwig Bölkow,
Portrait von Günter Rittner 1978

Ludwig Bölkow (* 30. Juni 1912 in Schwerin; † 25. Juli 2003 in Grünwald bei München) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer. Sein Vater Ludwig (1886–1952) war Werkmeister bei Anton Herman Gerard Fokker in Schwerin gewesen, machte sich aber Anfang der 1920er Jahre nach dem Weggang Fokkers aus Schwerin als Polsterer und Dekorateur selbstständig.

Inhaltsverzeichnis

1932–1945

Nach seinem Abitur am Realgymnasium in Schwerin im Frühjahr 1932 studierte Ludwig Bölkow von Herbst 1933 bis Anfang 1939 an der Technischen Hochschule in Charlottenburg (jetzt Technische Universität Berlin) Maschinenbau, Fachrichtung Flugzeugbau. Ab März 1939 arbeitete er im Projektbüro der Messerschmitt AG in Augsburg an der Entwicklung des ersten serienmäßig einsatzfähigen düsengetriebenen Jagdflugzeugs der Welt, der Messerschmitt Me 262. 1943 wurde ihm die Leitung eines Entwicklungsbüros in Wiener Neustadt übertragen.

Nach 1945

1948 gründete Bölkow sein eigenes Ingenieurbüro in Stuttgart-Degerloch und begann sich 1954 mit seiner Firma Bölkow-Entwicklungen KG wieder der Luftfahrt zuzuwenden. 1958 wurde das Ingenieurbüro nach Ottobrunn verlegt und ein Jahr später begann eine Zusammenarbeit mit Heinkel und Willy Messerschmitt unter dem Namen „Entwicklungsring Süd“. Im März 1960 gründet er eine Niederlassung in Laupheim, aus der die heutige Diehl Aircabin hervorging. Hier baute er einen Teil seiner sehr leichten und wendigen Hightech Segel- und Motorflugzeuge, wie zum Beispiel die Fs 24 Phönix aus Glasfaserverbundwerkstoffen. Dies war zu der damaligen Zeit ein absolutes Novum und ist im Deutschen Museum in München ausgestellt.

Eine Fs 24 Phönix

1965 gründete Ludwig Bölkow die Bölkow GmbH, die 1968 mit der Messerschmitt AG und 1969 mit dem Hamburger Flugzeugbau zur Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB) fusionierte. Aus der Geschäftsführung dieser Firma schied er 1977 aus. MBB ging Anfang der 1990er Jahre in der Daimler Aerospace AG (DASA) auf. Diese wiederum wurde Teil des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS.

Von 1976 bis 1982 war er der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie. 1983 wurde von ihm in Ottobrunn die Ludwig-Bölkow-Stiftung gegründet, um Technologie ökologischer zu gestalten. Dort wurden Pläne für eine Magnetschwebebahn, Solarfabriken in der Wüste und zuletzt für eine effiziente Speicherung von Wasserstoff als Energieträger gemacht. Seit 2004 gibt es den nach ihm benannten Ludwig-Bölkow-Journalistenpreis.

Auszeichnungen

Ludwig Bölkow wurde mit folgenden Auszeichnungen geehrt:[1]

Literatur

  • Ludwig Bölkow: Der Zukunft verpflichtet. Erinnerungen. 2. durchgesehene und erweiterte Neuauflage, Herbig, München/Berlin 2000, ISBN 3-7766-2145-1.

Fernsehen

  • Ludwig Bölkow – Techniker und Visionär. 2003.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Bölkow: Der Zukunft verpflichtet. (2000), S. 403 f.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwig Bolkow — Ludwig Bölkow Ludwig Bölkow Ludwig Bölkow est un ingénieur aéronautique allemand né le 30 juin 1912 à Schwerin, mort le 25 juillet 2003 à Grünwald près de Munich. Après son baccalauréat, Bölkow fit un stage chez Heinkel à Warnemünde. Il étudia… …   Wikipédia en Français

  • Ludwig Bölkow — est un ingénieur aéronautique allemand né le 30 juin 1912 à Schwerin, mort le 25 juillet 2003 à Grünwald près de Munich. Après son baccalauréat, Bölkow fit un stage chez Heinkel à Warnemünde. Il étudia ensuite la mécanique et la construction… …   Wikipédia en Français

  • Ludwig Bölkow — Ludwig Bölkow, Retrato por Günter Rittner (1978). Ludwig Bölkow (30 de junio de 1912 – 25 de julio de 2003) fue uno de los pioneros aeronáuticos de Alemania. Nacido en Schwerin, como hijo de un empleado de la compañía Fokker estudió ingeniería de …   Wikipedia Español

  • Ludwig Bölkow — (June 30, 1912 – July 25, 2003) was one of the aeronautical pioneers of Germany. Born in Schwerin as the son of an employee of the Fokker company he studied airplane engineering in Berlin. During World War II he was the lead engineer at the… …   Wikipedia

  • Ludwig-Bölkow-Journalistenpreis — Der Ludwig Bölkow Journalistenpreis ist ein von dem europäische Luft und Raumfahrtkonzern EADS gestifteter Journalistenpreis zum Andenken an Ludwig Bölkow. Offizielle Zielsetzungen Der Preis soll gründlich recherchierten Journalismus im Bereich… …   Deutsch Wikipedia

  • Bölkow — Ludwig Bölkow Ludwig Bölkow Ludwig Bölkow est un ingénieur aéronautique allemand né le 30 juin 1912 à Schwerin, mort le 25 juillet 2003 à Grünwald près de Munich. Après son baccalauréat, Bölkow fit un stage chez Heinkel à Warnemünde. Il étudia… …   Wikipédia en Français

  • Bölkow GmbH — Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gründung 1955 als Bölkow Entwicklungen KG, ab 1965 als Bölkow GmbH Auflösung 1968 Fusion mit der Messerschmitt AG zur Messerschmitt Bölkow GmbH, 1969 weitere Fusion mit der Hamburger Flugzeugbau… …   Deutsch Wikipedia

  • Bölkow — was a German aircraft manufacturer based in Stuttgart and later Ottobrunn. History The company was founded in 1948 by Ludwig Bölkow. Since 1955 Ludwig Boelkow and Emil Weiland had developed helicopters for the company Bölkow Entwicklungen KG… …   Wikipedia

  • Bolkow Bo 105 — Bölkow Bo 105 Bo 105 CBS 5 …   Wikipédia en Français

  • Bölkow bo 105 — Bo 105 CBS 5 …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”