- Klettenhofer
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Hayo Klettenhofer (* 1984) aus München ist ein österreichischer Neonazi und führender Kader der Freien Kameradschaftsszene, der besonders im Süden der Bundesrepublik Deutschland als Redner und Anmelder auf bzw. von rechtsextremen Kundgebungen auftritt.
Inhaltsverzeichnis
Aktivist der neonazistischen "Freien Kameradschaften"
Hayo Klettenhofer ist österreichischer Staatsbürger, aber in Deutschland geboren und aufgewachsen. Seit 2002 als Rechtsextremist bekannt, war er Sympathisant der Neonazi-Kameradschaft "Aktionsbüro Süd" (ABS) in München und nahm häufig an Kameradschaftstreffen teil. Im Umfeld des Münchner Neonazis Norman Bordin fungierte er als dessen Stellvertreter bei mehreren Veranstaltungen und bei der Leitung des "Stützpunktes München" des Kampfbundes Deutscher Sozialisten und der "Kameradschaft München", der Nachfolgeorganisation der Kameradschaft Süd. Für diese nahm er offiziell Kontakt zu der von Gerhard Frey geführten DVU auf, die in München-Pasing ihre Bundeszentrale hat. Später kam es zu Spannungen zwischen Bordin und Klettenhofer, daraufhin gründete letzterer Anfang 2005 zusammen mit dem aus Essen zugezogenen Kameradschaftsaktivisten Philipp Hasselbach die Kameradschaft "Autonome Nationalisten München", auch "Munich Allstars" genannt.[1] Klettenhofer ist im Februar 2005 der NPD beigetreten und seit April 2005 Beisitzer des Bezirksverbandes Oberbayern der NPD.
Klettenhofer tritt als Anmelder,[2] (stellvertretender) Versammlungsleiter und Redner[3][4] auf Neonazi-Demonstrationen in Süddeutschland auf, insbesondere im Umfeld von München. Dabei tritt er nicht selten in einer SA- oder Gestapo-ähnlichen Kleidung auf.
Funktionär der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten"
Von Februar 2006 bis Ende April 2006 gehörte Klettenhofer dem bayrischen Landesvorstand der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) als Beisitzer an. Bei einer Sonderkonferenz der JN-Bayern im 30. April 2006 kam es zur Absetzung des alten Vorstandes um Mike Nwaiser, Philipp Hasselbach und Hayo Klettenhofer. Der Vorwurf lautete auf finanzielle Misswirtschaft. Zum neuen Landesvorsitzenden wurde Hasselbachs und Klettenhofers Widersacher Norman Bordin gewählt.
Verurteilungen
Bei einer Veranstaltung am 2. April 2005 auf der Theresienwiese in München wurde er wegen Zeigens des Hitlergrußes vorläufig festgenommen. Im November 2005 wurde er vom Münchner Amtsgericht zu 1500 Euro Strafe wegen Verwendens von Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation verurteilt. Klettenhofer betonte dabei vor Gericht, er behalte sich vor, statt dessen 50 Tage in Haft zu gehen und sich als "politischen Gefangenen" zu betrachten. Der Richter lehnte eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht ab und verwies darauf, dass der Neonazi schon drei Mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sei, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht.[5]
Am 13. Februar 2006 mischte sich Klettenhofer am Rande einer NPD-Demonstration unter die Gegendemonstranten und verpaßte einer Demonstrantin einen Faustschlag ins Gesicht. Dafür wurde er am 20. September 2006 vom Münchner Amtsgericht wegen Körperverletzung zu vier Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. [5]
Quellen
- ↑ Bayerisches Staatsministerium des Inneren Verfassungsschutzbericht 2007 Seite 122
- ↑ Die Grünen München: Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle berichtete am 25.10.05
- ↑ Verfassungschutzbericht Bayern 2005 Seite 36
- ↑ Bayerisches Staatsministerium des Inneren Verfassungsschutzbericht 2006 Seite 123
- ↑ a b redok.de: Vier Monate für Faustschlag, 21. September 2006
Weblinks
Personendaten NAME Klettenhofer, Hayo KURZBESCHREIBUNG deutscher Neonazi GEBURTSDATUM 1984
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