- Klimakterisch
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Das Klimakterium (gr. klimaktér „Stufenleiter, kritischer Zeitpunkt im Leben“) bezeichnet bei der Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause mit dem Übergang von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase. Diesen Zeitabschnitt bezeichnet man trivial auch als Wechseljahre.
Das Klimakterium ist wie die Pubertät ein natürlicher Abschnitt im Leben einer Frau und keine Krankheit. Es bedarf in der Regel keiner Behandlung, solange keine starken Beschwerden auftreten, die durch die hormonelle Umstellung verursacht werden.
Inhaltsverzeichnis
Beginn
Bei manchen Frauen beginnt bereits mit 40 Jahren das Klimakterium (Durchschnitt 45-55), bei anderen erst Mitte 50. Mit 58 Jahren haben die meisten Frauen die Wechseljahre hinter sich. Wenn die Eierstöcke operativ entfernt werden, setzt das Klimakterium unmittelbar ein.[1]
Eingeteilt wird das Klimakterium in
- Prämenopause, Zeitraum zwischen 40. Altersjahr und Auftreten von Ausfallerscheinungen oder unregelmäßigen Zyklen
- Menopause, Zeitpunkt der letzten ovariell gesteuerten Menstruation
- Perimenopause, Zeitraum zwischen der Prä- und Postmenopause
- Postmenopause, Zeitraum zwölf Monate nach der letzten spontanen Menstruation
- Klimakterium praecox, vorzeitig (<40 Jahre) Einsetzen des Klimakteriums
Das Klimakterium führt häufig zu Schwankungen im Menstruationszyklus: Die Blutungen werden stärker oder schwächer, die Abstände dazwischen kleiner oder größer, es kann zu Abständen von einigen Monaten kommen, bis die Blutung dann aufhört. Damit ist die Fruchtbarkeit der Frau beendet.
Die wichtigste hormonelle Änderung ist der Rückgang des Östrogens, das in den Eierstöcken gebildet wird und den Menstruationszyklus regelt. Beim Einsetzen des Klimakteriums sinkt der Östrogenspiegel drastisch.
Beschwerden
Klassifikation nach ICD-10 N95.8 Sonstige näher bezeichnete klimakterische Störungen ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die zahlreichen Beschwerden, die während des Klimakteriums auftreten können, können unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zusammengefasst werden.
Die häufigsten Beschwerden während der Wechseljahre sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Libidomangel, eine Atrophie der Scheidenhaut mit entsprechender Trockenheit, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, zu Scheidenentzündung und zu Blutungen führen kann. Insbesondere die nächtlichen Wallungen und Schweissausbrüche können zu Schlafstörungen führen, die wiederum psychische Veränderungen zur Folge haben können.
Weitere Beschwerden, die während der Wechseljahre auftreten können, sind Schwindel, vermehrte Ermüdbarkeit, Antriebslosigkeit, Palpitationen, Reizbarkeit, Aggressivität, Nervosität, erhöhte psychische Vulnerabilität, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, Verminderung des Selbstwertgefühls, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Harninkontinenz, Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung, Verstopfung, Durchfall, trockene Haut, trockene Schleimhäute von Mund, Augen und Nase, Herzbeschwerden, Gewichtszunahme, Gelenk- und Muskelschmerzen, Haarausfall am Kopf und verstärkter Haarwuchs im Gesicht, verlängerte Menstruation (bis zu vier Wochen). Viele dieser Beschwerden verschwinden nach dem Klimakterium wieder.
Behandlung
Zur Linderung der vegetativen Beschwerden, wie zum Beispiel Hitzewallungen, genügt in vielen Fällen eine Behandlung mit Pflanzenpräparaten wie Traubensilberkerze oder Mönchspfeffer, regelmäßiger körperlicher Aktivität oder Entspannungstechniken wie Yoga.
Nutzen und Schaden einer lokalen oder systemischen Hormonbehandlung werden kontrovers diskutiert. Generell wird für die Hormonbehandlung keine Indikation außer einer kurzfristigen symptomatischen Linderung gesehen. [2]
- (→ Hauptartikel Hormonersatztherapie)
Siehe auch
Quellen
- ↑ von Fournier D., e.a.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Schattauer Verlag, 2004, S.81ff., ISBN 3794522605, hier online
- ↑ Leitlinine Hormontherapie im Klimakterium der AKdÄ 2003
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: Konsensus-Empfehlungen zur Hormontherapie (HT) im Klimakterium und in der Postmenopause (PDF 302 KB)
- www.wissenschaft.de: Die zwei Gesichter des Östrogens - Nach den Wechseljahren reagiert der Körper anders auf die Hormone als vorher und sie werden zum Risikofaktor
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