- Klinikum München-Ost
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Das Isar-Amper-Klinikum, Klinikum München-Ost (bis Ende 2006 Bezirkskrankenhaus Haar) ist ein psychiatrisches und neurologisches Krankenhaus in Haar (bei München). Es wurde als Oberbayerische Kreisirrenanstalt Eglfing 1905 auf dem in der Nähe der Ortschaft Haar gelegenen Gelände des Weilers Eglfing eröffnet. Das Klinikum ist akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die für den Kreis (heute Bezirk) Oberbayern existierende „Irrenanstalt“ an der Auerfeldstraße in München-Giesing an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazitäten gestoßen, so dass ein Neubau dringend erforderlich war. Dazu wurde in der Nähe der Ortschaft Haar auf dem Gelände des aufgekauften Weilers Eglfing eine neue Anstalt im damals vorherrschenden Pavillonstil errichtet. Sie hatte Platz für etwa 1.200 Kranke.
Bereits nach wenigen Jahren war auch Eglfing voll belegt, so dass 1912 auf unmittelbar angrenzendem Gelände die „Oberbayerische Kreisirrenanstalt Haar“ mit etwa 900 Betten eröffnet wurde.
1930 wurden beide Anstalten zusammengelegt.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Zuge des Euthanasieprogrammes aus dieser Anstalt mindestens 1.700 geistig- oder sonstig behinderte Personen in die NS-Tötungsanstalt Hartheim bei Linz ausgeliefert. Nach Abbruch der Aktion T4 wurden in den so genannten „Hungerhäusern“ weitere Patienten durch „Sonderkost“ getötet, d.h. man ließ sie verhungern. Ferner wurden 332 Kinder durch eine Überdosis des Schlafmittels Luminal getötet.[1]
Mit etwa 3.000 Betten hatte die Belegungszahl in den 1950-er Jahren ihren Höchststand.
Das Klinikum heute
Heute ist das Klinikum München-Ost ein modernes Krankenhaus für Psychiatrie mit Abteilungen für Gerontopsychiatrie, Forensische Psychiatrie, Neurologie, Suchttherapie und Psychotherapeutische Medizin.
Bei aktuell knapp 1.200 Betten (Stand 2007) beschäftigt das Krankenhaus über 2.200 Menschen und ist damit der größte Arbeitgeber in Haar. Zur 100-Jahr-Feier 2005 hat das Krankenhaus ein Museum eingerichtet, das immer sonntags 14 bis 16 Uhr geöffnet ist. Des Weiteren verfügt das Fachkrankenhaus über eine eigene Werkfeuerwehr.
Literatur
- Gerhard Schmidt: Selektion in der Heilanstalt 1939 - 1945. - Frankfurt, 1983
Über die Zeit des Nationalsozialismus - Bernhard Richarz: Heilen, Pflegen, Töten. Zur Alltagsgeschichte einer Heil- und Pflegeanstalt bis zum Ende des Nationalsozialismus. - Göttingen, 1987
Über die Zeit von 1905 bis 1945
Einzelnachweise
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144
Weblinks
48.11611111111111.742222222222Koordinaten: 48° 6′ 58″ N, 11° 44′ 32″ O
- Gerhard Schmidt: Selektion in der Heilanstalt 1939 - 1945. - Frankfurt, 1983
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