Kloster Rehna

Kloster Rehna
Das Kloster Rehna vor dem Bau des Buga-Parks 2009

Das Kloster Rehna ist ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster aus dem 13. Jahrhundert in Rehna in Mecklenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Klosters

Ostansicht

Im Jahr 1230 wählt Mönch Ernestus das Kirchdorf Rehna aus, um hier ein Nonnenkloster nach den Regeln des heiligen Benediktus zu errichten. Das Gründungsjahr ist nicht sicher bestimmt und liegt zwischen 1230 und 1236. Das Kloster gehörte zum Bistum Ratzeburg, das wiederum ebenso wie die Bistümer Schwerin und Lübeck dem Erzbistum Bremen unterstellt war. Am 26. Dezember 1237 bestätigte der Ratzeburger Bischof Ludolf feierlich das Kloster Rehna. Bereits zu Beginn wurde das Rehnaer Kloster mit zahlreichen Ländereien ausgestattet, so von Gottfried von Bülow, der am 6. September 1237 neuen Grund und Boden hinzufügte. Am 21. Oktober 1254 wurde der erste Ablassbrief ausgestellt. Diese Urkunde war für den weiteren Bau des Klosters von größter Bedeutung. Im Jahr 1254 wurde das Kloster eingeweiht. In diesem Jahr wurde auch mit dem Bau des Kreuzganges zwischen Kirche und Kloster begonnen. Die eigentlichen Klostergebäude lagen in den hinter der Kirche befindlichen Gärten. Dank weiteren Landerwerbs, meist durch Schenkungen, wurde das Kloster weithin bekannt und erlangte einen gewissen Ruhm. 1287 erfolgte die Ausbesserung der Klostergebäude, der Besitz konnte weiter vergrößert werden. Im Jahr 1319 wird es erstmals als Kloster des Prämonstratenserordens erwähnt. Im 14. und 15. Jahrhundert gehörte das Rehnaer Kloster zu den bedeutendsten Klöstern Mecklenburgs.

Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster 1552 aufgelöst. Von 1576 bis Anfang des 18. Jahrhunderts gehörte der Besitz des Klosters zum Leibgedinge der Herzogswitwen und Prinzessinnen Anna Sophie (bis 1591), Sophia von Schleswig-Holstein-Gottorf (bis 1634), Anna Sophie (bis 1648) und Juliane Sibylla (bis 1761). Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1819 wurden die noch vorhandenen Gebäude als Amtsgebäude genutzt. Der nördliche Teil des Langen Hauses wird 1878/79 zum Amtsgebäude umgebaut. Ab dem Jahr 1819 bis zum 1. Weltkrieg wurden die Gebäude als Forstamt, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1995 als Schule genutzt. Nach 1997 erfolgte eine umfassende Sanierung eines Großteils des Langen Hauses, das nunmehr als Amtsgebäude genutzt wird.

Gebäude und Anlagen

Lageplan von 1897, links die einschiffige Kirche
Östlicher Abschluss des Chors mit dem heutiger Ostwand des Klosters links

Vom Kloster ist die spätromanische Backsteinkirche mit dem Kirchturm und seinem Rundbogenportal erhalten geblieben. Ebenso der Arkadengang und das Langhaus, welches als Amtsgebäude genutzt wird. Im August 2004 wurde ein 300 m² großer Klostergarten eingeweiht.

Kirche

Die ursprünglich spätromanische Kirche wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts beträchtlich verändert. Erhalten sind die Südwand des Langhauses und der untere Teil des Turmes. Dieser zeigt an allen Seiten unterhalb der spätgotischen Teile Rundbogen- und Dreiecksfriese. An der Westseite befindet sich ein großes Rundbogenportal mit Verzierungen teils in glasierten Ziegeln. Das Turminnere ist mit einem Kreuzgewölbe versehen und war ursprünglich zum Kirchenschiff offen. Im Wesentlichen ursprünglich erhalten ist die Südwand des Langhauses mit einem Rautenfries und Deutschem Band, wird aber durch das Dach des Kreuzgangflügels teilweise verdeckt. Die ursprünglich vier paarweise zusammengerückten Fenster sind zugemauert, die Wandflächen zwischen den Fensterpaaren und auch daneben werden mit Rundbogenblenden verziert, in die Kreismotive eingeritzt waren. Die Weihe dieses erneuerten Baus fand im Jahr 1456 statt. Dabei wurde das Langhaus wesentlich erweitert: aus den zwei quadratischen Wölbjochen wurden drei rechteckige kreurippengewölbte Joche. Die Nordwand wurde mit Strebepfeilern gestützt und erhielt sehr große Fenster. Der zweijochige rechteckige Chor hat die gleiche Breite, ist aber niedriger ausgeführt. Der Übergang vom Langhaus wurde mit einem spitzbogigen Triumphbogen gestaltet. An der Südwand des Kirchenschiffes sin Reste hochgotischer Wandmalereien von 1330/40 erhalten. Diese wurden teilweise 1904 freigelegt, 1960 erfolgte die komplette Restaurierung. Sie stehen in stilistischem Zusammenhang mit denen in der Lübecker Marienkirche und dem Schleswiger Dom und stellem Motive aus der Kindheitsgeschichte Jesu, der Wurzel Jesse, Brustbilder von Propheten, Passionsgeschichte, Heilige und eine Bischofsfigur dar. 1520 entstand der vierflügelige Schnitzaltar, dessen Bildwerke stilistisch nach Schleswig weisen. An der Südseite des Chores findet sich ein Chorgestühl mit reichem Schnitzwerk von 1441 bis 1448. Das Triumphkreuz stammt aus dem 18. Jahrhundert. Zur Ausstattung gehört weiter ein 10-armiger Messingleuchter von 1688.

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 423 ff. ISBN 3910179061

Weblinks

 Commons: Kloster Rehna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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