- Kloster Ribnitz
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Klarissenkloster (beherbergt derzeit das Deutsche Bernsteinmuseum)
Das Klarissenkloster oder Sankt Klaren Kloster Ribnitz ist ein ehemaliges Klarissenkloster in Ribnitz-Damgarten in Mecklenburg-Vorpommern.
Geschichte
Das Kloster war eine Stiftung Heinrichs II. des Löwen von Mecklenburg. Der Bau des Klosters begann 1325, und bereits 1329 zogen die ersten Nonnen ein. Die ersten vier von ihnen kamen aus dem Klarissenkloster Weißenfels. Heinrichs Tochter Beatrix wurde die erste Äbtissin. Das Kloster beherbergte über 50 Nonnen und hatte bis weit nach der Reformation als katholische Ordensgemeinschaft Bestand.
Erst 1586, nach dem Tod der letzten Äbtissin Ursula, Tochter des mecklenburgischen Herzogs Heinrich V., wurde das Kloster in ein evangelisches Damenstift umgewandelt. Es diente bis zu zwölf unverheirateten adligen Töchtern aus Mecklenburg als Unterkunft. Nach der Novemberrevolution von 1918 wurde das Kloster vom Freistaat Mecklenburg-Schwerin aufgelöst. Die letzte Stiftsdame starb im Jahr 1961.
In den 1980er Jahren zogen das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, das Standesamt und die Kreisvolkshochschule Ribnitz-Damgarten in die Klosteranlage ein. Auch das Deutsche Bernsteinmuseum hat hier seinen Sitz. Nach umfassenden Rekonstruktionsarbeiten in den Jahren 2005 und 2006 werden die Ausstellungsstücke heute in einer neuen Ausstellung präsentiert. Die im Kloster befindliche Galerie präsentiert vorwiegend Gegenwartskunst.
Baulichkeiten
Von der ursprünglichen Klosteranlage ist nur die Kirche aus dem Ende des 13. Jahrhunderts erhalten geblieben. Ihr jetziges gotisches Aussehen erhielt sie Ende des 14. Jahrhunderts. Es ist ein schlichter einschiffiger Backsteinbau mit sechs kreuzrippengewölbten Jochen. Ost- und Westgiebel sind mit Blendbögen geschmückt, davor ist ein kleiner Turm angefügt. Auf der ehemaligen Nonnenempore befinden sich zwölf wertvolle Skulpturen aus dem frühen 14. bis 16. Jahrhundert, die sogenannten Ribnitzer Madonnen, und einige Tafelbilder aus der Klosterzeit. Im Langhaus befindet sich das um 1590 in der Werkstatt des Niederländers Philipp Brandin geschaffene Sandsteinepitaph der letzten Äbtissin Ursula. Die neugotische Innenausstattung der Kirche stammt aus dem Jahr 1841. Nach einer Sanierung beherbergt die Kirche heute eine Ausstellung zur Kloster- und Stiftsgeschichte.
Alle übrigen Klostergebäude wurden im Laufe der Jahrhunderte für die evangelischen Konventualinnen umgebaut oder neu errichtet.
Im Haus der Stiftsvorsteherin und in den angrenzenden Gebäuden befindet sich das Deutsche Bernsteinmuseum.
Weblink
54.24111111111112.432222222222Koordinaten: 54° 14′ 28″ N, 12° 25′ 56″ O
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